[SFB_disko] engagierte Anteilnahme mit dem Kampf der Belegschaft vom Bosch-Siemens-Hausgerätewerk am Montag, den 9.5. um 11.30 Uhr und darüber hinaus

[rosenkrieg at gmx.org]

Hallo SFB-Leute,

ich bin mit einem Arbeiter vom Bosch-Siemens-Hausgerätewerk befreundet, der
auch schon mal mit mir zusammen in der OUBS war. Er gehört zu den wenigen
Menschen, der mich in meiner geldlosen Zeit (ich bekam ja im letzten Jahr 8
Monate lang keine Hilfe zum Lebensunterhalt) 
unterstützten.
Nun braucht er bzw. benötigen die Arbeiter/innen vom BSH meine/unsere Hilfe
und Solidarität. Ich will Euch hier nun kurz die letzten Infos präsentieren:

Am Montag fand eine kurze Belegschaftsversammlung im
Bosch-Siemens-Hausgerätewerk statt, in der die Belegschaft von engagierten
Kolleg/innen des Betriebes und Betriebsrates aufgrund angekündigter
Entlassungen und Werksschließung zu Aktionen und Kampfmaßnahmen aufgerufen
wurden. 

Gestern hat die Konzernleitung aus München ihre Pläne
präsentiert: Das Werk soll Ende nächsten Jahres dicht gemacht werden. 
Es hat deshalb eine spontane Arbeitsniederlegung gegeben und am 
Montag, den 9.5. um 9 Uhr ist eine außerordentliche Betriebsversammlung. 
Danach, um 11.30 Uhr werden die Arbeitenden vor das Tor gehen.
Das Werk befindet sich in der Gartenfelder Str. 4-28

Es ist wichtig, daß dieser Kampf auch von außen unterstützt wird und massiv
innerhalb der Bevölkerung sowohl in Siemensstadt-Hakenfelde wie auch in
Berlin insgesamt zur Anteilnahme/Solidarität mit dem Kampf der Belegschaft
aufgerufen wird. 

Es sollten - da viele bei einem Streik massive Einkommensverluste zu
erwarten haben - auch Spenden gesammelt werden. Es sind nur ca. 50 % der
Gesamtbelegschaft in der IGM / verdi organisiert. Darüber hinaus trägt 
dies dazu bei, daß der Kampf sich von der Gewerkschaft unabhängiger 
machen kann bzw. nicht so stark ihrem Einfluß ausgesetzt ist. Dies ist
wichtig, falls die IGM den zu erwartenden Streik gegen den Willen der
Belegschaft abbricht. Natürlich spreche ich mich nicht dagegen aus, die
zweifellos auch kämpferische Basis in der IGM/verdi zu unterstützen.

Was kann von außen geleistet werden? Sofern eine Mahnwache vor dem Tor
stattfindet, kann dieser zum kämpferischen Treffpunkt (von Erwerbslosen, die
gegen die Unzumutbarkeiten der Hartz-Gesetze kämpfen, von Studenten und
Schülern, die gegen die Bildungsmisere angehen und von Arbeitenden gegen
Lohndumping und Massenentlassungen gemacht werden. 

Es sollten massiv Flugblätter zuerst im Stadtteil von
Siemensstadt/Hakenfelde/Gartenfelde verteilt werden (dann aber auch in
Berlin insgesamt), dorthin zu kommen und z.B. etwas Selbstgebackenes 
oder -gedichtetes etc. mitzubringen. 

Desweiteren wäre die Gründung eines Solidaritätskomittees zur Koordinierung
der Aktivitäten "von außen" notwendig. 

Ich bitte alle Gruppen und Organisationen, ihr "Gruppentümlertum" bzw.
"Avantgardedünkel" zurückzustellen und behutsam mit der noch sehr
heterogenen Belegschaft in Kontakt/Kommunikation zu treten, damit wirklich
etwas im Sinn von Klassenkampf und sozialer Bewegung entstehen kann. 

Wie wäre es mit einem Treffen im Haus der Demokratie, auf dem wir dann
gemeinsame Schritte zur Unterstützung der Belegschaft besprechen können?
Mehr dazu am Montag.