PM 28.07.2013

presse at warstartsherecamp.org presse at warstartsherecamp.org
So Jul 28 18:27:54 CEST 2013


Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei erhalten sie unsere heutige Pressemitteilung. Für Nachfragen stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. (Farin Skemp & Rosa Pantsa Telefon +49 (0)
1525 1344526 oder +49 (0) 1521 2064931)

Mit freundlichen Grüssen

Rosa Pantsa


Im Anhang finden Sie die PM als .pdf



Erklärung der Gruppe die zur Mahnwache in Salchau wollte

Am 26. Juli 2013 um etwa 23 Uhr verließen wir – zwölf Personen, die sich
am Abend auf dem „War starts here“-Camp spontan gefunden haben um eine
öffentlich angekündigte Mahnwache im Ort Salchau durchzuführen – mit drei
Fahrzeugen das „War starts here“-Camp zwischen Potzehne und Parleib. Schon
einige Meter hinter der Camp-Ausfahrt wurden unsere Fahrzeuge von der
Polizei beobachtet und die Nummernschilder angeleuchtet. Kurze Zeit später
wurden unsere drei Fahrzeuge von einem weiteren zivilen Fahrzeug, bei dem
es sich offensichtlich um ein ziviles Polizeifahrzeug handelte (das
Fahrzeug folgte den Unseren ungewöhnlich lange) verfolgt. In der Ortschaft
Letzlingen stieß zusätzlich ein Polizei-Bulli hinzu, der den Tross hinter
dem zivilen Polizeifahrzeug einige Zeit verfolgte. An einer roten Ampel
auf der Bundesstraße 188 mussten die Polizeifahrzeuge warten. Unsere drei
Fahrzeuge fuhren um etwa 0.15 Uhr am 27. Juli 2013 in den Ort Nahrstedt
und bogen dort in eine Seitenstraße ein. Wir stellten unsere Fahrzeuge ab,
die Polizeifahrzeuge befuhren Nahrstedt, entdeckte uns aber
augenscheinlich nicht. Um etwa 1 Uhr setzten wir unseren Weg fort und
fuhren in kurzen Abständen hintereinander in den Nachbarort Moringen - in
dieser Zeit gab es einen kurzen aber heftigen Regenschauer. Von Moringen
aus ging es im Konvoi in einem Bogen süd-westlich der Stadt Stendal
schließlich nach Vollenschier im Norden des Gefechtsübungszentrums (GÜZ).
Wir stellten unsere drei Fahrzeuge – die Polizei folgte uns scheinbar
nicht mehr – zwischen 1.30 Uhr und 2 Uhr an einem Waldweg direkt vor dem
GÜZ-Gelände ab und gingen fortan zu Fuß. Wir betraten das GÜZ und gingen
dort in südliche Richtung etwa eine Stunde bis wir den Lärm eines
Hubschraubers hörten. Die Gruppe – die zwölf Mitglieder der Gruppe waren
zwischen 20 und 75 Jahre alt - ging im Wald in Deckung um unerkannt zu
bleiben. Der unbeleuchtete kreisende Hubschrauber – so unser Eindruck –
sah uns nicht, rückte nach einiger Zeit ab und wir konnten unseren Weg
nach Salchau, das sich auf dem GÜZ-Gelände befindet, fortsetzen. Dabei
sahen wir an einer Stelle nahe eines weißen Gebäudes welches mit einem
roten Kreuz bemalt war einen Panzer vom Typ Fuchs herumstehen – die
Besatzung sahen wir aber nicht. Den in der ferne stehenden Panzer
ignorierten wir, da er nicht auf unserem Weg nach Salchau lag. Nach rund
20 Kilometern Fußmarsch und ungefähr 300 Meter vor der Ortschaft Salchau
wurden wir von Soldaten der Bundeswehr entdeckt. Wir versteckten uns kurz
im hohen Gras, bevor wir uns vor der Gruppe von Feldjägern zeigten und
drei Musiker der Gruppe „Lebenslaute“ einige Musik-Stücke spielten. Andere
Gruppen-Mitglieder hielten ein Transparent in die Höhe. Die Entdeckung
durch die Bundeswehr um etwa 6 Uhr führte zur Herbeiholung von
Polizeikräften. Diese stellten die Personalien aller zwölf
Gruppen-Mitglieder fest, die Stimmung war entspannt und es lag keinerlei
Aggression in der Luft. Für das Gelände des GÜZ bekamen die
Gruppenmitglieder einen Platzverweis. Mit einem Gefangenen-Bulli der
Polizei wurde die Gruppe um etwa 9 Uhr aus dem Gelände des GÜZ in die
Ortschaft Dolle gebracht. Dort nahmen einige Gruppen-Mitglieder an der
angemeldeten örtlichen Kundgebung gegen das GÜZ teil, die drei Fahrerinnen
und Fahrer der Autos wurden von einem Kundgebungs-Teilnehmer in Dolle zu
ihren Autos bei Vollenschier gebracht. Die Autos fuhren wieder nach Dolle
um alle Gruppen-Mitglieder einzusammeln und sind – da einige noch länger
auf der Kundgebung bleiben wollten - getrennt und erschöpft zurück ins
„War starts here“-Camp gefahren und dort gegen Mittag eingetroffen. Bei
der Heimfahrt wurde das später von der Polizei beschlagnahmte Fahrzeug
etwa ab einer Umleitung nördlich von Lüderitz bis in die Nähe von
Gardelegen abermals von einem mutmaßlich zivilen Polizeifahrzeug (ein
blauer Peugeot) verfolgt. Ein anderes Auto der Gruppe wurde auf der
Heimfahrt zum Camp kurz vor ihrem Ziel von der Polizei kontrolliert, die
Personalien aller Insassen aufgenommen und eine Durchsuchung angekündigt –
allerdings fehlte der dafür nötige Durchsuchungsbeschluss.
Wir wehren uns dagegen mit unserer Aktion in Verbindung mit einem
Brandanschlag gegen Bundeswehr-Fahrzeuge in der Ortschaft Havelberg
gebracht zu werden. Die Vorwürfe der Polizei sind vollkommen unhaltbar.
Von dem Anschlag in Havelberg haben die Mitglieder der Gruppe erst bei
ihrer Heimkehr ins Camp am Mittag des 27. Juli 2013 erfahren – zum Teil
durch die Polizei, die das Auto durchsuchen wollte. Der Fahrer des von der
Polizei am selben Tag beschlagnahmten Fahrzeugs erfuhr beispielsweise erst
bei der Beschlagnahmung von dem Vorfall in Havelberg. Wir wehren uns
entschieden gegen die Kriminalisierung unserer gewaltfreien
Konzert-Protest-Aktion auf dem Gelände des GÜZ und sind ob der
polizeilichen Maßnahmen erschüttert.
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
Dateiname   : PE-28-7-13-01.pdf
Dateityp    : application/pdf
Dateigröße  : 311866 bytes
Beschreibung: nicht verfügbar
URL         : </pipermail/presse-warstartsherecamp/attachments/20130728/94615cfe/attachment-0001.pdf>


Mehr Informationen über die Mailingliste presse-warstartsherecamp