[imc-presse] [attac-d-presse] Superreiche gerecht besteuern
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Wed Oct 8 15:00:06 CEST 2025
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Pressemitteilung
8. Oktober 2025
Berlin / Frankfurt am Main
*Superreiche gerecht besteuern – für Gerechtigkeit, Demokratie,
Klimaschutz und eine zukunftsfähige Wirtschaft in Deutschland und weltweit*
Die neue Reichenliste des Manager Magazins zeigt: In Deutschland wächst
die Zahl der Milliardäre weiter – während die Wirtschaft stagniert.
Gleichzeitig geraten Infrastruktur, Bildungs- und Gesundheitssystem
infolge fehlender Investitionen und knapper Kassen zunehmend unter
Druck. Die Lage vieler Kommunen spitzt sich weiter zu, der Klimaschutz
stockt, und bei Entwicklungszusammenarbeit sowie humanitärer Hilfe
werden Mittel radikal gekürzt. Weitere drohende Einsparungen verschärfen
die Krise zusätzlich.
Das Aussetzen der Vermögensteuer seit 1997 und weitere Steuerreformen
der vergangenen Jahrzehnte haben dazu geführt, dass Superreiche heute
nur noch halb so hohe Abgabensätze tragen wie die Mitte der
Gesellschaft. So konnten ihre Vermögen ungeachtet aller Krisen
anwachsen. Deutschland weist eine der höchsten Vermögenskonzentrationen
unter den Industrieländern auf. Gleichzeitig verharrt die Armutsquote
mit 15,5 Prozent auf einem inakzeptabel hohen Niveau und jedes fünfte
Kind wächst in Armut auf.
Diese Schieflage gefährdet unsere Demokratie. Superreiche können über
Parteispenden und mächtige Lobbyorganisationen überproportional Einfluss
nehmen und ihre Interessen oft gegen das Gemeinwohl durchsetzen. Ihre
Verbände verbreiten Mythen über angebliche Schäden einer angemessenen
Vermögensbesteuerung. Doch das Gegenteil ist richtig: Zusätzliche
Einnahmen ermöglichen Investitionen, die die sozial-ökologische
Modernisierung des Landes voranbringen, den Standort sichern und
Arbeitsplätze schaffen.
Repräsentative Umfragen* und Bürgerbeteiligungsformate** zeigen: Eine
breite Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet eine Besteuerung
großer Vermögen. Das würde nicht nur die öffentlichen Haushalte stärken,
sondern auch der hohen Ungleichheit entgegenwirken und den
gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Zudem würden Superreiche, die
weit überdurchschnittlich viele Treibhausgase verursachen, stärker an
den Kosten der Klimakrise beteiligt.
Als Zusammenschluss von Sozial- und Wohlfahrtsverbänden,
Umweltorganisationen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen
Initiativen, die mehr als zehn Millionen Menschen vertreten, fordern wir
deshalb: eine gerechte Besteuerung von Superreichen muss jetzt
durchgesetzt werden. Nur so leisten die Reichsten endlich ihren fairen
Beitrag. Eine angemessene Besteuerung großer Vermögen ist notwendig, um
den Sozialstaat, Klimaschutz und internationale Verantwortung nachhaltig
zu sichern – und sie stärkt zugleich den Wirtschaftsstandort Deutschland.
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*)
https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2025/april/
und
https://www.stern.de/politik/umfrage-zur-vermoegenssteuer--sogar-cdu-csu-waehler-dafuer-34863076.html
**) https://www.steuerdebatte.info/
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*Unterzeichner*innen*
* Arbeitskammer des Saarlandes
* Attac Trägerverein e. V.
* AWO Bundesverband e. V.
* Brot für die Welt
* Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.
* Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
* ECOnGOOD/Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland e. V.
* Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e. V.
* FiscalFuture
* Forum Umwelt und Entwicklung
* Gemeingut in BürgerInnenhand e. V.
* Germanwatch e. V.
* Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
* Greenpeace e. V.
* LobbyControl - Initiative für Transparenz und Demokratie e.V.
* Mein Grundeinkommen e. V.
* Netzwerk Steuergerechtigkeit e. V.
* Oxfam Deutschland e. V.
* Sozialverband Deutschland e. V.
* Sozialverband VdK Deutschland e. V.
* taxmenow – Initiative für Steuergerechtigkeit e. V.
* ungleichheit.info
* Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
* WEED e. V. – Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung
* 350.org Deutschland
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Lena Zoll
Pressesprecherin
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt a.M.
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Tel. 01623448009
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