[imc-presse] PM: PKK reicht Klage gegen Betätigungsverbot in Deutschland ein – Appell für friedliche Lösung und politische Verantwortung
Civaka Azad
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Wed May 21 17:20:41 CEST 2025
*PKK reicht Klage gegen Betätigungsverbot in Deutschland ein –
Appell für friedliche Lösung und politische Verantwortung*
/Pressemitteilung von Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für
Öffentlichkeitsarbeit/
Am 11. Mai 2022 stellte die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) einen
offiziellen Antrag auf Aufhebung des seit 1993 bestehenden
Betätigungsverbots in Deutschland. Drei Jahre später wurde dieser Antrag
von der Bundesregierung mit Verweis auf außenpolitische Interessen und
das deutsch-türkische Verhältnis abgelehnt. Nun hat die PKK Klage beim
Verwaltungsgericht Berlin gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht.
*Historische Friedensinitiative und veränderte Lage*
Die Klage erfolgt vor dem Hintergrund einer sich verändernden
politischen Situation in der Türkei und Kurdistan. Am 27. Februar 2025
initiierte Abdullah Öcalan eine neue Friedensinitiative, die in die
Einberufung eines historischen PKK-Kongresses mündete. Im Rahmen dieses
Kongresses erklärte die Organisation ihre Absicht zur Selbstauflösung
und zur Niederlegung der Waffen. Seither fordert die PKK juristische und
politische Voraussetzungen für diesen Schritt. Trotz dieser
Friedenssignale hält die Türkei an militärischen Operationen fest, und
auch Deutschland setzt das Betätigungsverbot fort – mit spürbaren Folgen
für die kurdische Community und den Friedensprozess.
*Juristische und politische Stimmen für ein Ende der Kriminalisierung*
Im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin wurde das Thema umfassend
diskutiert. Moderiert von Rechtsanwältin Heike Geisweid (Maf-Dad) kamen
juristische, zivilgesellschaftliche und politische Vertreter:innen zu Wort.
Der Berliner Rechtsanwalt Lukas Theune, der die PKK in dem Verfahren
vertritt, erklärte:
„Die PKK hat in einem historischen Schritt ihre Selbstauflösung
angekündigt. Deutschland ist nun in der Verantwortung, das
jahrzehntelange Verbot zu beenden. Die kurdische Bewegung und Minderheit
müssen sich frei organisieren können – das ist Voraussetzung für einen
erfolgreichen Friedensprozess.“
Theune betonte, dass die PKK keine Bedrohung für die öffentliche
Sicherheit in Deutschland darstelle und das Verbot Millionen Kurd:innen
kriminalisiere. Er forderte die Bundesregierung auf, das
Betätigungsverbot sowie die Verfolgungsermächtigung aus dem Jahr 2011
aufzuheben.
*Forderung nach aktiver Friedenspolitik*
Ferat Kocak, Bundestagsabgeordneter der Linken, forderte ein Ende der
pauschalen Verdächtigungen gegen kurdische Vereine und eine aktive
Unterstützung des Friedensprozesses:
„Seit meiner Jugend erlebe ich die staatliche Repression gegen kurdische
Einrichtungen. Trotz Friedenssignalen hält Deutschland an alten Mustern
fest. Jetzt ist der Zeitpunkt für ein klares Signal für Frieden in der
Türkei und Kurdistan.“
Er sprach sich zudem für die Aufhebung des PKK-Verbots, ein Verbot der
rechtsextremen „Grauen Wölfe“ und die Freilassung politischer Gefangener
in der Türkei aus.
*Zivilgesellschaftlicher Appell*
Nilüfer Koç, Sprecherin des Nationalkongress Kurdistan (KNK), erinnerte
die Bundesregierung an ihre eigenen Äußerungen vom 27. Februar und
appellierte:
„Die Bundesregierung hat angekündigt, den Friedensprozess zu
unterstützen. Jetzt sind konkrete Schritte gefragt. Deutschland darf
nicht länger jene in der Türkei stärken, die den Friedensprozess
sabotieren. Die kurdische Seite hat Verantwortung übernommen – nun
erwarten wir, dass Berlin dies anerkennt.“
*Solidarität aus der Politik*
Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Die Linke) zeigte Verständnis für
die Klage und forderte ein Überdenken des bisherigen politischen Kurses:
„Wenn sich in der Türkei Chancen auftun, müssen Deutschland und Europa
diesen Prozess nicht nur begleiten, sondern auch aktiv fördern. Dazu
gehört, dass sich kurdische Stimmen in Deutschland frei äußern und
organisieren können, ohne unter Generalverdacht zu stehen.“
Ramelow sprach sich für eine europäische Garantie der kulturellen und
politischen Selbstverwaltung der Kurd:innen aus.
*Friedensprozess braucht mutige Entscheidungen*
Die Einreichung der Klage erfolgt in dem Bewusstsein, dass der aktuelle
politische Prozess eine historische Chance für einen nachhaltigen
Frieden darstellt. Die kurdische Bewegung zeigt Bereitschaft und
Verantwortung für den Frieden. Nun liegt es an der Bundesregierung,
diesen Weg mit einer zukunftsgewandten und mutigen Entscheidung zu
unterstützen.
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