[imc-presse] [attac-d-presse] NGO-Anfrage der Union: Antwort legt populistischen Charakter offen
Pressestelle Attac Deutschland
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Thu Mar 13 12:05:07 CET 2025
Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 13. März 2025
NGOs: Antwort der Regierung legt populistischen Charakter der
Anfrage der Union offen
Attac fordert CDU/CSU auf, Diffamierung der demokratischen
Zivilgesellschaft zu beenden
Die am gestrigen Mittwoch bekannt gewordene Antwort der Bundesregierung
auf die Kleine Anfrage der Union zu Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
legt nach Ansicht von Attac deren populistischen Charakter offen.
„Die Antworten der Bundesregierung machen erneut deutlich, wie perfide
die Anfrage der Union ist. Es ging ihr erkennbar nie um Antworten,
sondern allein darum, bürgerschaftliches Engagement gegen rechts zu
diffamieren. Das ist brandgefährlich für die Demokratie“, sagt
Attac-Sprecher Roland Süß. „Wir fordern CDU und CSU dringend auf, diese
Angriffe auf die demokratische Zivilgesellschaft, wie wir sie bisher nur
von der AfD kennen, endlich einzustellen – auch in den Bundesländern.“
Wie von Beginn an klar war und die Bundesregierung in ihrer Antwort
jetzt bestätigt, ist sie für einen Großteil der 551 Fragen überhaupt
nicht zuständig. Auf andere Fragen kennt die Union die Antworten selbst
bereits, etwa wenn sie nach staatlicher Förderung für Organisationen
fragt, die gar nicht gemeinnützig sind oder denen – wie Attac – die
Gemeinnützigkeit auf Betreiben der CDU entzogen wurde.
Das rechtsextreme Narrativ eines „Deep State“ beziehungsweise
„Schattenstaates“ in der Unionsanfrage, das Attac von Beginn an
kritisiert hat, weist die Regierung deutlich zurück. Sie stellt klar,
dass es die Verantwortung des Staates ist, „im Rahmen einer wehrhaften
Demokratie für den Erhalt der freiheitlichen demokratischen Grundordnung
einzutreten“. Bundesregierungen jeglicher Couleur hätten daher in den
vergangenen Jahrzehnten zivilgesellschaftliches Engagement unterstützt,
„um ein vielfältiges und demokratisches Miteinander und die Arbeit gegen
Radikalisierungen und Polarisierungen in der Gesellschaft zu stärken“.
Zudem stellt die Bundesregierung klar, dass gemeinnützige Organisationen
laut Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs durchaus politisch aktiv sein
dürfen.
Obwohl nun auch die Bundesregierung deutlich gemacht hat, dass das
Werkzeug der Kleinen Anfrage in diesem Fall völlig unpassend war, legt
die Union in einzelnen Bundesländern nach. In Mecklenburg-Vorpommern und
im Saarland haben die CDU-Fraktionen ähnliche Anfragen wie die der
Bundes-CDU gestartet. Auf kommunaler Ebene hat die CDU im Osten bereits
erste bewilligte Fördergelder für Demokratieprojekte gestrichen, teils
in Zusammenarbeit mit der AfD.
*Weiterführende Informationen:*
* Pressemitteilung von Attac zur „Kleinen Anfrage“ der Union,
25.2.2025:
www.attac.de/presse/detailansicht/news/cdu-csu-grossangriff-auf-demokratische-zivilgesellschaft-hat-begonnen
* Antworten von Attac auf Fragen der Union:
http://link.attac.de/anfrage-antworten
* Auseinandersetzung zur Gemeinnützigkeit von Attac:
https://www.attac.de/kampagnen/gemeinnuetzigkeit/gemeinnuetzigkeit
*Für Rückfragen und Interviews: *
* Frauke Distelrath, Geschäftsführerin Attac, Tel. +49 152 2848 2449
* Roland Süß, Attac-Mitgründer, +49 175 2725 893
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