[imc-presse] [Presse] Kundgebung in Solidarität mit euro-scene Leipzig und Freedom Theatre Jenin

[kunstkundgebung at posteo.de]

Pressemitteilung

Für Kunstfreiheit und Menschenrechte: Solidarität mit euro-scene Leipzig und Freedom Theatre Jenin 

Leipzig, [01.11.2024] – Am 5.11.2024 laden wir zu einer Kundgebung in Solidarität mit euro-scene Leipzig und dem Freedom Theatre Jenin (Palästina) an der Nikolaikirche in Leipzig ein. Die Kundgebung findet parallel zur Marathonlesung „Was auf dem Spiel steht: Eine Meditation über Demokratie, Freiheit und Menschenrechte“ statt, die den Auftakt des internationalen Theaterfestivals bildet. Die Kundgebung, die von 12 Uhr bis 18 Uhr stattfindet, sieht sich als Ergänzung hierzu. 

Wir sind eine Gruppe intersektionaler Künstler:innen und Theaterbegeisterte aus Leipzig, die sich kritisch mit der Reproduktion von Queerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus im Sinne der Jerusalemer Erklärung auseinandersetzt und sich ein dialogbereites, weltoffenes Leipzig wünscht. Wir laden alle Bürger:innen und Kulturschaffende ein, mit uns gemeinsam für Kunstfreiheit und Menschenrechte einzustehen. Lassen Sie uns zusammen ein starkes Zeichen setzen!

Die Absage des Auftritts von Ahmed Tobasi, dem Leiter des palästinensischen Freedom Theatre, das am 6./7. November aufgeführt werden sollte, besorgt uns zutiefst. Das autobiographische Theaterstück „And here I am“  wurde mit Methoden des kulturellen Widerstands, wie Theater der Unterdrückten und Psychodrama entwickelt. Nach massivem Druck durch Medien und die Stadt Leipzig sah sich das euro-scene Festival dazu gezwungen, das Stück abzusagen. 

Insbesondere im Kontext der aktuell von Israel an Palästinenser:innen begangenen Kriegsverbrechen, hat Kunst die Aufgabe Perspektiven  zu ermöglichen, die im jetzigen Diskurs fehlen. “And here I am” hätte diese Lücke ein Stück weit geschmälert und Raum für Gespräche, die „schwierig, aber unerlässlich“ (Dr Skadi Jennicke) sind, geschaffen. 

Wir sehen in der Absage des Stücks und der daraufhin folgenden Absage der Jahrestagung “Reclaiming Agency!” des internationalen Theaterinstituts (ITI) einen massiven Einschnitt in die Kunst- und Meinungsfreiheit. Es ist undemokratisch, Theatergruppen, deren Forderungen mit Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International übereinstimmen, vom Kulturbetrieb auszuschließen. 

Daher fordern wir: 
Kunstfreiheit im Rahmen der Menschenrechte, gegen Zensur aufgrund von Herkunft!
Kunstfreiheit, die kulturellen Widerstand als legitime, gewaltfreie Form zur Infragestellung von Unterdrückungssystemen sieht - auch den von Palästinenser:innen
keine Diffamierung des euro-scene Leipzig Festivals (Christian Watty), Rücknahme des Vorwurfs der Förderung des Antisemitismus!
Stoppt die Streichung von Mitteln für die Kunst in der freien Szene!

Für Rückfragen und weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: kunstkundgebung at posteo.de

-------------- next part --------------
An HTML attachment was scrubbed...
URL: </pipermail/imc-presse/attachments/20241101/9fdcfd41/attachment.html>