[imc-presse] Offener Brief des SDS Leipzig: Universität Leipzig verhindert kritische Bildung zu Israel/Palästina
SDS Leipzig
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Tue May 21 08:14:49 CEST 2024
Offener Brief des SDS Leipzig: Universität Leipzig verhindert kritische
Bildung zu Israel/Palästina
Leipzig, 21.05.2024
Mehrere Hochschulgruppen der Leipziger Universität haben einen Offenen
Brief des Sozialistisch-Demokratischen Studierendenverbandes (SDS) an
die Unileitung unterzeichnet. Anlass ist der Raumentzug für eine
Veranstaltungsreihe der Gruppe zur Geschichte und aktuellen Entwicklung
Israel/Palästinas und der deutschen Linken. Als Grund hatte die
Raumverwaltung die universitäre "Neutralitätspflicht" angegeben – eine
unzulässige Erklärung, so der SDS, seien doch im gleichen Zuge
pro-israelische Veranstaltungen erlaubt worden. Die Uni schiebe hier das
Neutralitätsgebot vor, um eine politische Einschränkung des Diskurses
im Sinne der deutschen Staatsräson durchzusetzen, so ein Sprecher der
Leipziger Ortsgruppe des Verbandes.
„Wir wollen uns differenziert mit Israel/Palästina beschäftigen und auch
israel-kritische Positionen beleuchten. Dass während einer wachsenden
Bedrohung von Rechts Bildungsangebote namhafter Referent*innen aufgrund
ihrer inhaltlichen Positionierung nicht zugelassen werden, ist ein
Angriff auf die gesamte Studierendenschaft. Wir fordern, dass die
Universität Leipzig ihre Verantwortung wahrnimmt und allen Studierenden
die Möglichkeit zu freier und unabhängiger Bildung und Meinungsbildung
gibt. Das heißt auch, dass kritische Positionen zur deutschen
Staatsräson an der Uni erlaubt sein müssen. Wir sehen hier eine
autoritäre und gefährliche Entwicklung“, so Dario von der Recke,
Sprecher des SDS Leipzig.
Von der Recke weiter: „Dass die Uni zudem eine Veranstaltung mit einer
jüdischen Israelin pauschal verbietet, weil sie sich israel-kritisch
äußert, ist ein Skandal. Wir fordern, dass die Uni ihrem
gesellschaftlichen Auftrag zu freier und kritischer Bildung nachkommt“
Der SDS fordert die Universität Leipzig nun gemeinsam mit mehreren
Hochschulgruppen dazu auf, die Raumabsagen zurückzunehmen und in Zukunft
Raum für kritischen Diskurs zu öffnen.
Der Sozialistisch-Demokratische Studierendenverband (SDS) Leipzig ist
seit vielen Jahren eine der größten linken Hochschulgruppen an der
Universität Leipzig und die unabhängige Studierendenorganisation der
Partei Die Linke. Zuletzt organisierte dvhver Verband Anfang des
Wintersemesters eine Kundgebung mit mehr als 1.000 Menschen gegen die
Teilnahme von Mitgliedern der AfD, die in Sachsen als gesichert
rechtsextrem gilt, an der Immatrikulationsfeier der Universität Leipzig.
Den offenen Brief finden Sie hier:
https://docs.google.com/document/d/e/2PACX-1vTtZkuW3OYxfJ5Q8pG060iJGs2UFhkBbl1gHRtitbyzrmyVHIltXLnLpnFSs7l-92IdEyM0XmMpgqDr/pub
Pressekontakt:
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