[imc-presse] [attac-d-presse] Neo-koloniale Ausbeutung verhindern – Lithium-Raub der EU in Chile stoppen!

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Wed Jan 24 08:30:10 CET 2024


Pressemitteilung als PDF: https://link.attac.de/bruessel-lithium

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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Brüssel/Frankfurt am Main, 24. Januar 2024

*Neo-koloniale Ausbeutung verhindern – Lithium-Raub der EU in Chile 
stoppen!*

*Attac fordert: Ratifizierung des EU-Chile-Abkommens jetzt ablehnen*

Der EU-Ausschuss für internationalen Handel (INTA) tagt heute in Brüssel 
und berät über das erweiterte Handels- und Investitionsabkommen zwischen 
der EU und Chile. Der Ausschuss strebt eine Beschlussempfehlung für die 
Abstimmung im EU-Parlament an, damit das EU-Chile-Abkommen im Anschluss 
dort ratifiziert werden kann. Das globalisierungskritische Netzwerk 
Attac fordert aus diesem Anlass die Ausschussmitglieder und 
EU-Abgeordneten auf, gegen die Ratifizierung zu stimmen und damit das 
Abkommen zu stoppen.

Eine wesentliche Säule des Abkommens mit Chile ist ein Handelsabkommen. 
Mit dessen Festlegungen im Kapitel „Energie und Rohstoffe“ erhält die EU 
als privilegierter Handelspartner erweiterte Möglichkeiten zur 
Rohstoffausbeutung. So dürfen Rohstoffe weder an inländische noch an 
ausländische Abnehmer*innen günstiger abgegeben werden als an die EU. 
Besonders interessant ist Chile für die EU, wenn es um den 
Industrie-Rohstoff Lithium geht. In der Atacama-Salzwüste lagern riesige 
Lithiumreserven, die im Zuge des Handelsabkommens für die EU noch 
stärker ausgebeutet werden könnten.

„Europäischen Unternehmen soll es durch das Abkommen erleichtert werden 
Lithium für Batterien abzubauen. Dabei wird keinerlei Rücksicht auf die 
Folgen genommen, die der massive Lithium-Abbau für Umwelt und Menschen 
in Chile hat. Zum Beispiel senkt der wasserintensive Abbau schon jetzt 
den Grundwasserspiegel der Abbauregionen und bedroht die 
Lebensgrundlagen indigener Gemeinschaften in Chile“, erklärt Noa Neumann 
von der Attac-Kampagnengruppe Lithium-Raub.

Das fortgeschrittene Rahmenabkommen zwischen der EU und Chile würde 
zudem staatliche Regulierungsrechte durch weitreichende Verpflichtungen 
zu Handelsliberalisierungen, wie den Abbau von Zöllen oder sogenannten 
Handelshemmnissen, durch die Investor-Staat-Schiedsgerichtsbarkeit 
einschränken.

„Eine nachhaltige Energie- und Mobilitätswende kann nicht funktionieren, 
wenn für sie Menschenrechte und Umweltschutz in Chile missachtet werden. 
Das EU-Chile-Abkommen dient ausschließlich den Interessen der EU und 
verstärkt weltweite Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse“, ergänzt 
Neumann.

Ein gerechter und nachhaltiger Handel ist für Attac mit dem Abkommen 
nicht durchzusetzen. Denn das Abkommen ist alles andere als wegweisend. 
Es folgt allein der veralteten neoliberalen Handelspolitik und dem 
bekannten Muster neo-kolonialer Ausbeutung in Ländern des Globalen Südens.

Kampagne Lithium-Raub: https://www.attac.de/kampagnen/lithium-raub

*Für Rückfragen:*
Noa Neumann, Attac-Kampagnengruppe Lithium-Raub, Tel.: +4915770410626

-- 
Lena Zoll
Pressesprecherin
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt a.M.
lena.zoll at attac.de
Tel. 0162 3448009
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