[imc-presse] PM: Dokumentierte Kriegsverbrechen durch das türkische Militär
Civaka Azad
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Mon Jan 8 07:30:42 CET 2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir, Civaka Azad - das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit,
haben zahlreiche Aufnahmen sichergestellt, die detaillierte Einblicke in
eine kaum beachtete Kette von Kriegsverbrechen liefern. Die überwiegend
aktuellen Aufnahmen zeigen Streitkräfte des türkischen Militärs bei
ihren Einsätzen im Südosten der Türkei (Nordkurdistan), in Nord- und
Ostsyrien (AANES/Rojava) sowie im Nordirak (Südkurdistan) und
dokumentieren Kriegsverbrechen. Die Opfer sind kurdische Zivilist:innen
und Kämpfer:innen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).
Die Quellen sind nationalistische türkische X-Kanäle (ehemals Twitter),
sowie allgemein im Netz kursierende Aufnahmen. Eine weitere Quelle sind
türkische Telegramkanäle (teils öffentlich, teils privat). Es ist uns
gelungen, Zugang zu einigen der privaten Kanäle zu erhalten.
Das im Rahmen unserer Recherchen sichergestellte Bild- und Videomaterial
dokumentiert Verbrechen wie Hinrichtungen, Enthauptungen, sexualisierte
Gewalt gegen Frauen, Verschleppungen, Erhängungen, Verbrennungen, die
Zurschaustellung von Leichnamen und abgetrennten Körperteilen, die
öffentliche Demütigung der verschleppten Opfer, schwere physische und
psychische Folter und Leichenschändungen.
Auffällig sind auch Szenen, in denen kurdische Zivilist:innen als
Kämpfer:innen der PKK bezeichnet werden und anschließend schwere Gewalt
erleiden. Andere Aufnahmen zeigen, wie kurdische Gefangene unter
Androhung von Gewalt gezwungen werden, die türkische Nationalhymne zu
singen. Weitere Aufnahmen zeigen Täter, die mit dem sogenannten
Wolfsgruß, dem Handzeichen der rechtsextremen Grauen Wölfe
(Ülkücü-Bewegung), posieren. Die Grauen Wölfe, die in Deutschland
weiterhin von einem möglichen Verbot bedroht sind, werden hierzulande
auf über 18.000 Mitglieder geschätzt.
Viele der Videos sind mit Verweisen auf Telegram-Kanäle versehen, die
zum Teil exklusives Material über türkische Kriegsverbrechen teilen. Es
ist daher davon auszugehen, dass es sich bei den Betreibern und
Mitgliedern dieser Kanäle um Angehörige des türkischen Militärs handelt
oder diese zumindest so eng mit dem Militär verbunden sind, dass sie
regelmäßig mit Material versorgt werden (fast täglich taucht altes und
neues Material in diesen Kanälen auf).
Auf den Aufnahmen sind auch menschenverachtende Kommentare der Täter
selbst zu hören, die in den Telegram-Kanälen mit großem Beifall
aufgenommen und verbreitet werden. Neben den genannten Aufnahmen wird
auf diesen Portalen weiteres Propagandamaterial verbreitet, dessen
Urheber eindeutig als Angehörige des türkischen Militärs zu
identifizieren sind. Die Kanäle fallen durch die exzessive Verwendung
türkischer Hoheitszeichen, eine entmenschlichende Sprache und die
Verwendung nationalistischer Symbolik auf.
Aufgrund der Aktualität und Dringlichkeit des Themas ist es uns ein
wichtiges Anliegen, eine breite Öffentlichkeit zu schaffen. In diesem
Sinne würden wir es begrüßen, wenn Sie das Thema in Ihrer
Berichterstattung aufgreifen würden.
Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur
Verfügung. Bei Bedarf können wir Ihnen das oben genannte Bild- und
Videomaterial zur Verfügung stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Mako Qocgiri
--
Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
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