[imc-presse] PM: RAV kritisiert Beschneidung der Oppositionsrechte: Bundestagsgruppen dürfen nur zehn Anfragen pro Monat stellen
Lotte Laloire
presse at rav.de
Fri Feb 2 12:18:14 CET 2024
*Pressemitteilung: RAV kritisiert Beschneidung der Oppositionsrechte:
Bundestagsgruppen dürfen nur zehn Anfragen pro Monat stellen
*
Sehr geehrte Journalistinnen und Journalisten,
wir bitten Sie, das folgende Statement zur Kenntnis zu nehmen:
Der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV) kritisiert die
Entscheidung der Regierungsfraktionen, dass Die Linke, bestehend aus 28
Abgeordneten, künftig nur noch zehn Kleine oder Große Anfragen pro Monat
stellen darf. Der Bundestag hat dies am Freitagvormittag auf Empfehlung
des Ältestenrats beschlossen.
»/Diese Beschneidung der Oppositionsrechte ist bedenklich, gerade in
diesen Zeiten, in denen unsere Demokratie von Parteien wie der AfD
sowieso schon unter Beschuss steht/«, sagt Dr. Peer Stolle,
Vorstandsvorsitzender des RAV. »/Die Rechte der Opposition sind ein Kern
der Demokratie, sie müssen gewahrt werden/«.
Vorausgegangen war die Spaltung der Linksfraktion vergangenes Jahr.
Diesen Freitag sind dann 28 Abgeordnete als parlamentarische Gruppe „Die
Linke“ anerkannt worden und 10 weitere Abgeordnete als Gruppe „Bündnis
Sahra Wagenknecht (BSW)“. Beiden Gruppen gesteht die Regierungsmehrheit
nun bis zu zehn Kleinen oder Großen Anfragen pro Kalendermonat zu.
/„Wir fordern ein unbegrenztes Fragerecht für alle Gruppen in der
Opposition“/, so Stolle.
In der aktuellen Legislaturperiode hatte die Linksfraktion nach eigenen
Angaben mindestens 966 Kleine Anfragen an die Bundesregierung gestellt,
in der vergangenen Legislaturperiode insgesamt 2.800, also circa 58 im
Monat. „/Die nun beschlossene Reduktion auf 10 Anfragen im Monat steht
nicht im Verhältnis zur Reduktion der Zahl der Abgeordneten von Die
Linke“/, bemerkt Stolle.
Für die Arbeit der Rechtsanwält*innen des RAV sind die Anfragen der
Linken von großer Bedeutung. Als Beispiele nennt Stolle Anfragen, die
zur Aufarbeitung der Terrorserie des NSU beitragen, ebenso wie zur
polizeilichen Datenspeicherung, etwa von Fußballfans, oder zum
Zeugnisverweigerungsrecht für Menschen in sozialen Berufen/. „Die
//Anfragen der Linken und die Antworten darauf liefern wertvolle
Informationen, die anders niemals ans Licht kommen würden“/, erklärt
Stolle.
*Kontakt:*
*Dr. Peer Stolle*,
Rechtsanwalt und RAV-Vorstandsvorsitzender
E-Mail: stolle at dka-kanzlei.de <mailto:stolle at dka-kanzlei.de>
Telelfon: 030-446 79 216
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V.
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