[imc-presse] Presseinfo +++ Filmpremiere: "Unter Paragraphen 2" +++ 12. Oktober um 18 Uhr, Domplatz am Landgericht Braunschweig

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Tue Sep 26 10:47:15 CEST 2023


 
Filmpremiere: "Unter Paragraphen 2" +++ 12. Oktober um 18 Uhr, Domplatz am Landgericht Braunschweig

Dokumentation und Lehrfilm zur Realität und Willkür in Gerichten und wie mensch sich dagegen wehrt


Im Jahr 2018 erschien der Film "Unter Paragraphen" - ein Dokumentarfilm über Abläufe in Gerichtsverfahren (siehe unter folgendem Link: https://projektwerkstatt.de/media/video/filme_gericht720.mp4). Mittels heimlicher Mitschnitte aus einem Strafverfahren am Amtsgericht Kerpen zeigt der Film, dass die Realität am Gericht stark von dem abweicht, was viele Menschen sich unter einem „geordneten“ und „fairen“ Verfahren vorstellen: Richter*innen brechen beliebig des Gesetz, verwehren den Angeklagten ihre Rechte und beschimpfen sie sogar.

Gleichzeitig zur Dokumentation der Wirklichkeit in Gerichtsverhandlungen erläutert der Film, wie mensch sich wehren kann – mit praktischen Tipps und den rechtlichen Grundlagen. Seitdem ist der Film ist Aufklärungs- und Lehrfilm zugleich.

Jetzt erscheint – noch krasser, noch rechtswidriger und noch aktueller – der zweite Teil. Am 12. Oktober findet die Premiere von „Unter Paragrapen 2“ statt – als Open-Air-Vorführung mit Beamer auf die Fassade des Landgericht Braunschweig. Zeitgleich zur Uraufführung wird der Film im Internet veröffentlicht. Bei Interesse versenden wir den Link direkt.

Die Uraufführung des Films findet im Rahmen einer Kundgebung vor dem Landgericht Braunschweig auf dem Domplatz statt. Hier der Aufruf:


Würden die Gesetze Straftaten verhindern, wären die Gefängnisse leer.
Tatsächlich steigt aber die Zahl der Gefängnisinsass*innen und der Verurteilungen in Strafverfahren an.
Im Jahr 2022 wurden am Landgericht Braunschweig gegen über 800 Personen, am Amtsgericht gegen knapp 2000 Personen in Strafverfahren verhandelt. Dabei ist längst klar, dass Strafe nichts bringt. Je härter die verhängten Strafen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Verurteilten erneut straffällig werden.
Je autoritärer die Erziehung, desto gewaltförmiger in der Tendenz der Umgang der Erzogenen mit ihren Mitmenschen. Je autoritärer das persönliche Umfeld, desto gewaltförmiger der Umgang der Menschen untereinander (z.B. im Knast). Je autoritärer ein Staat, umso mehr Gewalt herrscht zwischen den Menschen in ihm.
Die Strafe dient nicht den Menschen, sondern der Aufrechterhaltung von Herrschaftsverhältnissen, also der Aufrechterhaltung einer Gesellschaftsordnung, die auf Unterdrückung und Ausbeutung beruht. Die Menschen selbst werden durch die strafende Justiz ihrer Konflikte beraubt, verlernen Konflikte untereinander auszutragen und geben ihre zwischenmenschlichen Beziehungen in die Hände einer richtenden Autorität ab.
Wir fordern: Gebt uns unsere Konflikte zurück!
Wir wollen die Justiz, die Gefängnisse und die Polizei abschaffen.
Am 12. Oktober ab 18:00 veranstalten wir eine justizkritische Kundgebung vor dem Landgericht Braunschweig. Die Kundgebung beginnt mit Infoständen und Redebeiträgen. Ab 19:00 wird es eine Filmvorführung über absurde Wirklichkeiten in Gerichtssälen geben. Besonders im Gerichtssaal zeigt sich, dass das Märchen von Gerechtigkeit in einem sogenannten Rechtsstaat eine Farce ist, wenn sich nichtmal die Herrschenden an die von ihnen gemachten Regeln halten. Anschließend an den Film gibt es eine Diskussion.

Im Anhang findet sich ein Flyer/Sharepic zur Veranstaltung.


Für O-Töne und Rückfragen anrufen unter:

05361 8341079 (Projekthaus Amsel44 in Wolfsburg) oder

06401-90328 (Projektwerkstatt in Saasen)



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