[imc-presse] [attac-d-presse] Schattenfinanzindex 2022: USA auf Platz 1, Deutschland wieder auf Platz 7

Attac-Pressestelle presse at attac.de
Tue May 17 08:16:14 CEST 2022


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

bitte beachten Sie die nachstehende Pressemitteilung zum 
Schattenfinanzindex des Tax Justice Network, in dem Attac mitarbeitet. 
Ansprechpartner von Attac Deutschland und dem Netzwerk 
Steuergerechtigkeit finden Sie am Ende der PM.

Mit besten Grüßen aus Frankfurt
Frauke Distelrath


[PM]: Schattenfinanzindex 2022: USA auf Platz 1, Deutschland wieder auf 
Platz 7


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Pressemitteilung


Der Schattenfinanzmarkt torpediert Sanktionen und Rechtsstaat


Schattenfinanzindex 2022: USA auf Platz 1, Deutschland wieder auf Platz 7


/Berlin, 17.05.2022/

Der globale Schattenfinanzmarkt schafft Anonymität für Vermögenswerte 
von geschätzt 10 Billionen US-Dollar und behindert seit Jahrzehnten den 
Kampf gegen organisierte Kriminalität, Korruption und versteckte 
politische Einflussnahme. Aktuell torpediert er auch eine effektive 
Umsetzung der Sanktionen gegen Russland. Der neue Schattenfinanzindex 
des /Tax Justice Network/ zeigt: Hauptproblem sind nicht die bekannten 
Steueroasen in der Karibik. Fünf G7 Staaten - USA, Großbritannien, 
Deutschland, Italien und Japan - verantworten mehr als die Hälfte der in 
Schattenfinanzplätzen versteckten Billionen. Die USA stehen erstmals an 
erster Stelle des Rankings und auch Deutschland findet sich wieder auf 
Platz 7. Dazu Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit: 
“/Die Probleme bei der Sanktionsdurchsetzung verdeutlichen einmal mehr: 
Schattenfinanz ist mit einer demokratischen und rechtsstaatlichen 
Werteordnung nicht vereinbar./”



*Schattenfinanzindex 2022 - Top-10*



Auf dem /Gipfel der Demokratien /bezeichnete die neue 
US-Finanzministerin Yellen Ende 2021 die USA als “möglicherweise besten 
Platz, um illegitimes Vermögen zu verstecken”^1 . Ein lückenhaftes 
Register für Unternehmenseigentümer soll seit Januar 2021 für mehr 
Transparenz sorgen und ab 2023 sollen sich die USA nach Plänen der 
Regierung als letzte große Volkswirtschaft umfassend am internationalen 
Informationsaustausch zu Finanzkonten beteiligen. In der Zwischenzeit 
haben die USA ihren Anteil an den grenzüberschreitenden Dienstleistungen 
im Vergleich zu 2020 um fast ein Drittel auf 25,7 Prozent erhöht. 
Deutschland steht 2022 wieder, wie schon vor vier Jahren, auf Rang 7. 
Zwar gibt es Reformbemühungen wie die Umstellung des 
Transparenzregisters auf ein Vollregister oder Maßnahmen zu einer 
verbesserten Sanktionsdurchsetzung. Sie müssen aber erst noch ihre 
Wirkung zeigen.

Dazu Dr. Anna-Maija Mertens, Geschäftsführerin von Transparency 
International Deutschland und Mitglied im Koordinierungskreis des 
Netzwerk Steuergerechtigkeit: /"Die bisher teils hilflose Suche nach dem 
versteckten Geld der Oligarchen in Deutschland führt uns vor Augen, dass 
wir noch viel Nachholbedarf mit Blick auf die Transparenz von 
wirtschaftlichem Eigentum in Deutschland haben. Bundesregierung und 
Bundestag sind gefragt, mit einem schlagkräftigen Gesetz zur 
Durchsetzung der Sanktionen zügig und konsequent voranzugehen."/

Karl-Martin Hentschel von Attac ergänzt: /„Die neue Bundesregierung muss 
endlich das Bremserhäuschen verlassen und die Bemühungen der 
EU-Kommission um Transparenz und faire Besteuerung entschieden 
unterstützen – und selbst vorangehen. Die mangelnde Transparenz von 
Vermögen, Gewinnen und Transaktionen ist die zentrale Ursache für 
Steuervermeidung, Geldwäsche und zunehmend auch illegitime politische 
Einflussnahme. Damit wird sie zu einer Hauptgefahr für die Demokratien.“/


1 Frei übersetzt von “maybe the best place to hide and launder 
ill-gotten gain”. Die vollständige Rede findet sich _hier_ 
<https://click.mlsend.com/link/c/YT0xOTUxODU5MTE0OTM4MjA5ODk3JmM9dTduNiZlPTEwNTc5MjMyJmI9OTcwMjQ2NDE1JmQ9YTBuMmU3eQ==.wKeA1gVLLLN-LIjEDEbftU_ACkmoh_v3WWB0V9WD4ak>.



*Weitere Informationen:*

  * Auf der Themenseite des Netzwerks
    <https://click.mlsend.com/link/c/YT0xOTUxODU5MTE0OTM4MjA5ODk3JmM9dTduNiZlPTEwNTc5MjMyJmI9OTcwMjQ2NDI0JmQ9bzRyN2k1aQ==.UL6p51z2ZjzP6e-KLPPc1KNrMdVn3n23XDOHzb7YfkU>
  * Auf der Website von TJN
    <https://click.mlsend.com/link/c/YT0xOTUxODU5MTE0OTM4MjA5ODk3JmM9dTduNiZlPTEwNTc5MjMyJmI9OTcwMjQ2NDMzJmQ9azJvNWM1cQ==.skTNAL2uJfUeXVucjCsX55BMrfPmd3lcBJ3Ov5nN4sc>
    mit vielen weiterführenden Materialien (in Englisch)
  * Stellungnahme
    <https://click.mlsend.com/link/c/YT0xOTUxODU5MTE0OTM4MjA5ODk3JmM9dTduNiZlPTEwNTc5MjMyJmI9OTcwMjQ2NDQwJmQ9YzZtNG0zaQ==.Zp3zIEk4ByDXMoAx_-xJH697zHeORI8AjOwXP4oWOeI>
    zum ersten Sanktionsdurchsetzungsgesetz vom 15.5.2022



*Kontakt für Rückfragen:*

Christoph Trautvetter, Netzwerk Steuergerechtigkeit

__c.trautvetter at netzwerk-steuergerechtigkeit.de_ 
<mailto:c.trautvetter at netzwerk-steuergerechtigkeit.de>;_ Tel: 
03021799994 <tel:03021799994>

Karl-Martin Hentschel, Attac Deutschland

_karl.m.hen at gmail.com;_ Tel: 0151-59084268 <tel:0151-59084268>

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin /stellv. Geschäftsführerin
Attac Deutschland
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Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel. 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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