[imc-presse] [Presse] PM: Richtigstellung zur verzerrten Berichterstattung zum GlobaLE Filmfestival - Ukraine on Fire
leipzig at attac.de
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Sat Aug 20 15:08:35 CEST 2022
Pressemitteilung
Attac Leipzig
20.08.2022
Sehr geehrte Damen und Herren Medienvertreter/innen,
bezugnehmend auf die teils diffamierende und verzerrende Weise, wie
aktuell über das Leipziger GlobaLE Filmfestival berichtet wird, welches
von uns mit initiiert und seit vielen Jahren durchgeführt wird, möchten
wir im Zusammenhang mit der Veranstaltung zum Film "Ukraine on Fire" von
Oliver Stone am vergangenen Donnerstag 18.8., Folgendes klarstellen:
Es gab keine Angriffe von Seiten der Veranstalter, so wie von den
Störern behauptet und derzeit überall verbreitet wird. Ungefähr 10-15
"Aktivisten" störten am Donnerstag Abend unsere Veranstaltung. Zunächst
nur durch Trommeln und Sprechchöre am Rande der Filmaufführung, welches
von den Organisator/innen und dem Publikum toleriert wurde. Als dann
aber die "Aktivisten" unsere Technik angingen und sich zwischen Leinwand
und den Beamer stellten, so das niemand mehr etwas sehen konnte, sowie
das Plakat "Keine Waffenlieferungen!" an unserer Leinwand abrissen,
mussten die Organisator/innen einschreiten. Mike Nagler, der an dem
Abend moderierte, hat daraufhin den Film gestoppt und durch das Mikro
versucht die Leute zu beschwichtigen und mehrfach eingeladen doch bitte
an der Diskussion nach dem Film teilzunehmen um eine gemeinsame
Grundlage für die Debatte zu haben. Hierzu gibt es mehrere Mitschnitte
die das dokumentieren. Die Angreifer waren jedoch sehr aggressiv,
schrien Beschimpfungen und waren nicht zu einem Dialog bereit. Eine der
Störerinnen, Frau Gubanova, griff daraufhin Herrn Nagler an, der von
drei weiteren Störern bedrängt wurde - und versuchte ihm das Mikrofon zu
entreißen. Er drehte sich aber weg und drückte sie zurück. Daraufhin
ging Herr Seidel, ein weiterer Störer, mit Fäusten auf Herrn Nagler los,
wobei aber ein Gast dazwischenschritt. Bei einem direkt darauf folgenden
weiteren Versuch eines Angriffs von Herrn Seidel auf Herrn Nagler wurde
ersterer von seiner Freundin versucht zurückzuhalten und letzterer wich
dem Angriff aus, woraufhin Herr Seidel und Frau Gubanova stürzten und
dann noch eine Weile miteinander rangen bis weitere Gäste einschritten.
Es gibt u.a. einen Mitschnitt in der Mediathek der "Leipziger Zeitung",
wo ab ca. Minute 6:30 die geschilderte Situation dokumentiert ist.
(https://www.l-iz.de/ - Der dort im Artikel allerdings dargestellte
Hergang ist falsch und passt mit dem tatsächlichen Ablauf nicht zusammen.)
Weitere Handymitschnitte, die den Angriff dokumentieren, wurden von
Gästen aufgenommen und auch der Polizei zur Verfügung gestellt.
Die Aktion und die jetzt einseitige und falsche mediale Darstellung
sowie Diffamierung bei den Kooperationspartner/innen der GlobaLE hat
einzig das Ziel das Projekt zu beschädigen und demokratischen und
kontroversen Diskurs der Zivilgesellschaft, so wie die Reihe ihn seit
vielen Jahren organisiert, zu verhindern. Herr Nagler hat Anzeige
erstattet gegen die Angreifer und es gibt zahlreiche Zeugen zum Vorgang.
Es ging einzig und allein um eine Störung oder gar Verhinderung der
geplanten Diskussion und der Filmaufführung. Außerdem wurde Anzeige
wegen Verleumdung erstattet, da im Nachgang der Attacke auf das
Filmfestival eine Falschdarstellung des Ereignisses an Medien sowie alle
Kooperationspartner/innen und Unterstützer/innen des Filmfestivals
verschickt wurde von den Angreifern. Bereits vorab haben bspw. die für
derartige Methoden bekannten Leipziger Politiker Juliane Nagel
(u.a.Landtagsabgeordnete DIE LINKE) sowie Jürgen Kasek (Stadtrat
B90/Grüne) in diversen Telegramkanälen und auf Twitter dazu aufgerufen
diese Veranstaltung zu stören und zu verhindern.
Nun noch in Kürze zu unserer Position zur Thematik des Abends:
Jeder Tag den der Krieg in der Ukraine andauert ist einer zu viel
(ebenso wie diejenigen Kriege in anderen Regionen wie bspw. Jemen). Es
sterben Menschen auf beiden Seiten - viele junge Soldatinnen und
Soldaten, - am stärksten leidet die Zivilbevölkerung. Unserer Ansicht
nach führen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine zu einer
Verlängerung dieses Krieges, anstatt diesen zu beenden und es kommt
einem weiteren "Öl ins Feuer gießen" gleich. Das ist eine Position,
welche die Organisationsgruppe der GlobaLE 2022, aber auch Attac Leipzig
und angeschlossene Arbeitsgruppen, teilen. Deshalb sind wir auf dem
Standpunkt, dass eine deutsche Bundesregierung in erster Linie eine
diplomatische Vermittlerrolle einnehmen sollte, anstatt weitere
Waffenlieferungen zu genehmigen, Kriegskredite zu bewilligen oder auch
ein 100 Milliarden Sondervermögen für Aufrüstung einzustellen. Die
Vorbereitungsgruppe der GlobaLE 2022 hat den Film sehr bewusst
ausgewählt und hält ihn für sehr geeignet im Anschluss eine kontroverse
Diskussion zu führen, zumal damit auch Erfahrung aus vergangenen Jahren
bestehen. Der Vorwurf die GlobaLE würde einseitige Propaganda betreiben
durch das Aufführen dieses Filmes mit anschließender Diskussion, an der
sich alle beteiligen können, weisen wir von uns. Die Bürgerinnen und
Bürger sind sehr gut selbst in der Lage sich eine Meinung zu bilden und
es muss möglich sein in einer Demokratie kontrovers zu diskutieren.
Uns ist durchaus bewusst, dass diese Position, sowie friedenspolitische
Positionen generell in heutigen Zeiten nicht "angesagt" sind und das es
durchaus andere Meinungen und Einschätzungen gibt. Genau deswegen
organisieren wir solche Veranstaltungen, wie die gestrige um einen Ort
der Information und des kritischen und kontroversen Dialogs zu schaffen.
Herr Seidel und seine Kollegen taten aber alles andere als sich auf
einen Dialog einzulassen.
Das Filmfestival wird in der kommenden Woche fortgesetzt und wird noch
bis zum 1.11.2022 an verschiedenen Orten im ganzen Stadtgebiet stattfinden.
Bei konkreten weiteren Nachfragen erreichen Sie für die GlobaLE Herrn
Mike Nagler direkt unter 0179-9619584.
Mit freundlichen Grüßen,
Attac Leipzig
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