[imc-presse] PM: Folter in türkischen Gefängnissen - Zwei Insassen verstorben

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Tue Apr 12 11:15:12 CEST 2022


*Folter in türkischen Gefängnissen - Zwei Insassen verstorben*

/Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für 
Öffentlichkeitsarbeit, 12.04.2022/

Der Menschenrechtsverein IHD hat heute in einer Pressemitteilung bekannt 
gegeben, dass zwei Gefängnisinsassen in der Türkei infolge von 
Foltereinwirkung ihr Leben verloren haben. Die beiden Gefangenen waren 
gestern vom Silivri-Gefängnis in Istanbul in ein örtliches Krankenhaus 
gebracht worden, wo sie kurze Zeit später verstarben. Der IHD fordert 
das türkische Justizministerium auf, den Sachverhalt aufzuklären.

Der Menschenrechtsverein berichtet, im Gefängnis Nr. 5 von Silivri seien 
der Gefangene Serhan Yılmaz und ein weiterer Gefangener unbekannten 
Namens nach schweren Folterungen durch das Wachpersonal gestorben. Zu 
den Ereignissen im Gefängnis von Silivri hat der IHD am heutigen 
Dienstag eine Pressekonferenz einberufen. Der Menschenrechtsverein 
erklärte: „Während des Zählappells am 6. April im Gefängnis Nr. 5 von 
Silivri wurden die Gefangenen geschlagen und anschließend systematischer 
Folter unerzogen. Sie wurden in den Suizid getrieben.“ Dieses Vorgehen 
habe acht Gefangene betroffen. Die Gefängnisdirektion habe trotz 
deutlicher Belege die Geschehnisse dementiert.

Der IHD schreibt weiter: „Aber dennoch gingen Folter und Misshandlungen 
weiter. Den Gefangenen wurde der Zugang zu Besuch und zu ihren 
Anwält:innen verweigert. Der ins Krankenhaus eingelieferte Gefangene 
Serhan Yıldız und ein weiterer Gefangener, dessen Name nicht bekannt 
ist, sind gestern aus unbekanntem Grund gestorben. Die Leiche von Serhan 
Yıldız wurde seiner Familie übergeben.“

Der Menschenrechtsverein IHD kritisiert immer wieder die unmenschlichen 
Bedingungen in den türkischen Gefängnissen.Laut der Erklärung der 
Gefängniskommission des IHD vom 14. Dezember 2021 haben seit Anfang 2020 
mindestens 59 kranke Gefangene ihr Leben verloren, darunter sieben, die 
kurz nach der Aussetzung der Vollstreckung ihrer Strafe starben. Laut 
der Erklärung des IHD vom 19. November 2021 gibt es mindestens 1569 
kranke Gefangene, von denen 591 schwer krank sind. Die Zahl der kranken 
Gefangenen hat sich in zehn Jahren versechsfacht.

Für weitere Rückfragen und Informationen stehen wir zur Verfügung. Bei 
Interesse können wir gerne auch den Kontakt zum Menschenrechtsverein IHD 
herstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Mako Qocgiri

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