[imc-presse] PM: Türkische Luftangriffe in der Autonomen Region Kurdistan - Vier Zivilisten getötet

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Fri Jun 28 08:05:20 CEST 2019


*Türkische Luftangriffe in der Autonomen Region Kurdistan: Vier
Zivilisten getötet*

Bei Luftangriffen der türkischen Armee in der Autonomen Region Kurdistan
(Nordirak) sind gestern vier Zivilisten getötet worden. Die türkische
Luftwaffe hat ein ziviles Siedlungsgebiet in Kortek in der südkurdischen
Region Qendîl bombardiert. Bei dem gezielten Beschuss von zwei zivilen
Fahrzeugen im Dorf Berd Kuran sind am Donnerstagabend vier Menschen ums
Leben gekommen, fünf weitere wurden teils schwer verletzt. Unter den
Opfern befinden sich auch eine Frau und ein vierjähriges Kind.

Die Verletzten werden in Krankenhäusern in Ranya (Gouvernement
Silêmanî/Sulaimaniya) behandelt. Der durch die Bombardierung in Kortek
entstandene Flächenbrand war am späten Abend noch immer nicht gelöscht.

Die türkische Armee hat ihre Angriffe in der Autonomen Region Kurdistan
seit einem Monat intensiviert. Obwohl sich die Invasion nach türkischen
Angaben gegen die kurdischen Guerillakräfte richtet, werden Zivilisten
immer wieder zum Angriffsziel. Erst letzten Mittwoch starb ein Zivilist
nach einem türkischen Luftschlag auf ein Fahrzeug in der Region Bradost
in Sîdekan. Der türkische Staat strebt eine dauerhafte Besatzung der
Bergregion auf irakischem Territorium an. Sowohl die Zentralregierung in
Bagdad als auch die Autonomieregierung unter Barzanî halten sich bedeckt.

/Zum Hintergrund/

Seit Ende Mai dieses Jahres hat die türkische Armee unter dem Namen
Operation „Pençe“ (Kralle) eine grenzüberschreitende Militäroperation in
der Autonomen Region Kurdistan aufgenommen. In offiziellen
Verlautbarungen des türkischen Staates wird von einer
grenzüberschreitenden Militäroperation gegen Stellungen der
Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gesprochen. Hinter den Kulissen ist
allerdings die Rede davon, dass sich der NATO-Staat Türkei mit der
Operation „Pençe“ auch auf eine militärische Option im Konflikt um den
Iran in Stellung bringt. Bereits im Syrienkonflikt hat die Türkei im
Zuge von völkerrechtswidrigen Militäroperationen Nordsyriens unter ihre
Kontrolle gebracht. Zuletzt wurde im Frühjahr 2018 die kurdische Provinz
Efrîn im Nordwesten des Landes durch die türkische Armee und ihre
islamistischen Partner besetzt.  Seither reißen die Meldungen von
Menschenrechtsverletzungen und systematischen Vertreibungen der
kurdischen Bevölkerung aus der Region nicht ab.[1] <#_ftn1>

/Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur
Verfügung. Richten Sie Ihre Anfragen bitte per Mail an uns. Wir melden
uns zeitnah bei Ihnen zurück./

 

Mit freundlichen Grüßen

Dervis Cimen


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[1] <#_ftnref1>
https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/syrien-tuerkei-muss-schwere-menschenrechtsverletzungen-afrin-stoppen

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