[imc-presse] Verbot eines Kulturfestivals als Geschenk für einen Diktator

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Tue Sep 4 11:54:46 CEST 2018


Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter,

im Folgenden möchten wir Ihnen eine Pressemitteilung von Civaka Azad zum
Verbot des Internationalen Kurdischen Kulturfestivals am 8. September
2018 zusenden.

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*Verbot eines Kulturfestivals als Geschenk für einen Diktator*

Nur Wochen vor dem umstrittenen Besuch des türkischen Präsidenten
Erdogan in Deutschland sorgt das Verbot des 26. Internationalen
Kurdischen Kulturfestivals am 8. September in Dinslaken für Aufsehen.
Laut Vertretern der ‚Afrin Solidarity Platform‘, ein Zusammenschluss von
93 Organisationen, der das diesjährige Kulturfestival organisiert, wurde
die Durchführung des Festivals durch die zuständigen Behörden in
Dinslaken untersagt. Technische Fragen werden als Begründung für das
Verbot vorgeschoben.

Dr. Rizgar Qasim, Sprecher der ‚Afrin Solidarity Platform‘, protestiert
gegen das Verbot: „Das Verbot unseres diesjährigen Festivals steht in
direktem Zusammenhang mit dem Wunsch der deutschen Bundesregierung, die
Beziehungen zum türkischen Regime auszubauen. Es soll Erdogan darüber
hinwegtrösten, dass er eventuell selbst während seines Staatsbesuches in
Deutschland nicht öffentlich zu seinen Anhängern sprechen darf. Wir
finden das einen Skandal! Es ist ein katastrophales Signal für das
demokratische Zusammenleben in unserem Land, wenn ein Kulturfestival von
unterschiedlichen kulturellen und religiösen, aber auch verschiedenen
politischen Gruppierungen verboten wird. Wir sind sprachlos und entsetzt!“

Den Rahmen für das 26. Kulturfestival stellt ein umfangreiches
Kulturprogramm dar. Neben international bekannten Sängern wie Mikail
Aslan sollen auch Jugendtanzgruppen auftreten. Ein extra Programm für
Kinder ist vorgesehen. Ergänzt wird das Programm durch Reden politischer
Vertreterinnen und Vertreter wie Pervin Buldan (Ko-Vorsitzende der HDP),
Abgeordneten der Partei DIE LINKE und Bündnis90/Die Grünen.
Bürgermeister aus Italien werden als weitere internationale Gäste
erwartet. Insgesamt wird mit ca. 25.000 Besucherinnen und Besuchern
gerechnet. Das Bündnis ‚Afrin Solidarity Platform‘ tritt als
Veranstalter des Kulturfestivals auf. Dieser Zusammenschluss aus
politischen, kulturellen, frauenspezifischen und glaubensorientierten
Gruppen und Organisationen führte während des Krieges der Türkei gegen
den nordsyrischen Kanton Afrin zu Beginn diesen Jahres unzählige
Veranstaltungen durch, um den Krieg zu stoppen.

Dr. Rizgar Qasim fordert eine Rücknahme des Veranstaltungsverbots: „Im
Namen aller 93 kurdischen, türkischen, alevitischen und christlichen
Organisationen, die unser diesjähriges Kulturfestival veranstalten,
fordere ich die sofortige Zurücknahme der fadenscheinigen Begründung und
eine Aufhebung des Verbots. Diesbezüglich befinden wir uns weiterhin in
Verhandlungen mit den verantwortlichen Stellen. Wir haben den Eindruck,
dass diese unser Anliegen verstehen und rechnen daher mit einer
Erlaubnis für unser Festival. Wir wollen und werden am Samstag gemeinsam
Werte wie Vielfalt, Frieden und Demokratie feiern. Denn das sind Werte,
die nicht verhandelbar sind und für die wir uns tagtäglich einsetzen.
Hier in Deutschland und im Mittleren Osten.“

***

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ali Cicek

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