[imc-presse] PM: Tote Kinder durch Unfälle mit Militärfahrzeugen in Südosttürkei nehmen zu

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Mon Oct 29 10:28:01 CET 2018


*Tote Kinder durch Unfälle mit Militärfahrzeugen in Südosttürkei nehmen zu*


          *Pressemitteilung von Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für
          Öffentlichkeitsarbeit, 29.10.2018*

Im Jahr 2017 kamen bei Verkehrsunfällen von türkischen Polizei- und
Militärfahrzeugenvier Kinder in der Südosttürkei ums Leben, zahlreiche
weitere wurden teilweise schwer verletzt. Am 2. November 2017 fuhr in
dem Stadtviertel Sûr (Diyarbakir) ein Panzerfahrzeug die achtjährige
Ruken Cansırı an und verletzte sie schwer. Am 30. November 2017in Silopî
wurde der Fuß der zehnjährigen Çiğdem Başak in einer automatischen
Bodenschwelle eines Polizeifahrzeugeseingeklemmt. Im Falle des
gewaltsamen Tods der Geschwister Furkan (6 Jahre) und Muhammed (7 Jahre)
Yıldırım am 3. Mai 2017 kam es nun am vergangenen Donnerstag, den
25.10.2018, zum fünftenVerhandlungstag des Prozesses.

Furkan und Muhammed waren ums Leben gekommen, nachdem ein Panzerwagen
des türkischen Militärsin das elterliche Haus in der Stadt Şirnak fahren
war. Ömer Yeğit, derals Fahrer des Militärfahrzeugs angeklagt ist, war
nach der ersten Anhörung am 17. Oktober 2017 aus der Haft entlassen
worden. Auch sein Vorgesetzter Murat Maden steht im Zusammenhang mit dem
Fall vor Gericht. In einem Untersuchungsbericht wird der Angeklagte
Yeğit als Nebenschuldiger dargestellt, während dem gepanzerten Fahrzeug
die Hauptschuld an dem Tod der beiden Kinder gegeben wird. Diese äußerst
fragwürdige Darstellung gibt Anlass zur Sorge, dass die beiden
Angeklagten mit geringen Strafen oder sogar ohne jegliche Verurteilung
aus dem Prozess hervorgehen.

Bereits vor Beginn des fünften Verhandlungstages hatten sich die Eltern
angesichts des Prozessverlaufs hoffnungslos gezeigt. Der Vater der
beiden getöteten Kinder, Mesut Yıldırım, äußerte sich wie folgt: „Ich
erwarte mir mittlerweile keinerlei Gerechtigkeit von diesem Verfahren.“
Bezüglich der auffällig langen Prozessdauer vermutet der Vater: „Sie
schieben den Fall auf die lange Bank, um Personen zu finden, die ein
Urteil in ihrem Sinne sprechen.“ Mitglieder des IHD (İnsan Hakları
Derneği – Menschenrechtsverein) und die HDP-Abgeordnete Nuran İmir waren
am fünften Prozesstag als Beobachter im Gericht anwesend.


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