[imc-presse] NAV-DEM: Allen Verboten zum Trotz: Wir werden Newroz feiern!

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Thu Mar 8 10:51:08 CET 2018


Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter, 

 

im Folgenden möchten wir Ihnen die Presseerklärung von NAV-DEM, dem
Demokratischen Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland, zu dem
Verbot einer Großdemonstration in Hannover am 17. März anlässlich des
kurdischen Newrozfestes zusenden:

 

***

 

"Allen Verboten zum Trotz: Wir werden Newroz feiern!"

 

Presseerklärung von NAV-DEM, 08.03.2018

 

In den vergangenen Tagen wurde über das  Verbot einer Großdemonstration in
Hannover am 17. März anlässlich des kurdischen Newrozfestes berichtet. Die
Anmelder der Demonstration von NAV-DEM melden sich nun mit einer
schriftlichen Erklärung zu dem Verbot zu Wort und erklären, dass sie
gemeinsam mit der Bevölkerung zum Newrozfest in jedem Fall auf den Straßen
sein werden. 

 

“Newroz ist ein Fest des Widerstandes. In Zeiten, in denen die Türkei
gemeinsam mit islamistischen Gruppierungen, mit der Duldung der
internationalen Mächte und ausgestattet u.a. mit deutscher Waffentechnik und
Geheimdienstinformationen einen brutalen und blutigen Angriffskrieg gegen
unsere Menschen in Afrin führt, werden wir uns dieses Recht auf Widerstand
nicht nehmen lassen! Wir werden in jedem Fall Newroz auf den Straßen feiern.
Weder in Deutschland, noch an einem anderen Ort der Welt lassen wir uns das
Newrozfest verbieten”, mit diesen Worten nimmt Ayten Kaplan, Co-Vorsitzende
des größten kurdischen Dachverbands in Deutschland NAV-DEM Stellung zu den
Berichten
(http://www.sueddeutsche.de/politik/newroz-versammlungsverbot-kurdisches-neu
jahrsfest-abgesagt-1.3894365?reduced=true ) über ein Verbot der diesjährigen
Newrozdemonstration in Hannover.

 

Kaplan bewertet das Verbot des Newrozfestes in Hannover als direkten Angriff
gegen die kurdische Identität. Sie erklärt mit folgenden Worten, dass die
Verbote des Newrozfestes in Nordkurdistan mit dem Widerstand der Bevölkerung
durchbrochen werden konnte: „In der Türkei wurden die Kurdinnen und Kurden
über lange Jahrzehnte verleugnet und unterdrückt. Folglich wurde auch ihre
Sprache und Kultur nicht anerkannt und bekämpft. Dennoch sind die Menschen
insbesondere mit dem Aufflammen des Widerstandes in Kurdistan ab Ende der
1980er selbstbewusst am 21. März jeden Jahres auf die Straßen gegangen, um
ihr Newrozfest zu feiern. Der türkische Staat hatte große Angst vor diesem
neuerlangten kurdischen Selbstbewusstsein. Anfang der 1990er Jahr kam es bei
Angriffen der türkischen Armee auf die Newrozfeste in Städten wie Nusaybin
und Cizre zu großen Massakern, viele Zivilisten wurden brutal ermordet. Doch
die kurdische Bevölkerung hat dennoch weiterhin Jahr für Jahr ihr Newrozfest
gefeiert und die Verbote durchbrochen. Heute erkennt die ganze Welt die
Kurdinnen und Kurden an. Und das ist ein Ergebnis dieses Widerstandes.”

 

Weiterhin führt die NAV-DEM Co-Vorsitzende aus, dass die AKP-Regierung nun
zwar erneut sich an eine Verbots- und Verleugnungspolitik gegenüber der
kurdischen Bevölkerung klammere, sie aber hiermit auf verlorenem Posten
stehe: “Die AKP versucht mit Verboten, Festnahmen und zivilen Massakern die
kurdische Bevölkerung wieder einzuschüchtern. Doch auch in diesem Jahr
werden in Nordkurdistan und dem Westen der Türkei hunderttausende, wenn
nicht Millionen Menschen auf die Straßen gehen, das Newrozfest feiern und
ihre Solidarität mit den Menschen in Afrin zum Ausdruck bringen. Dass die
Bundesregierung diese schmutzige Politik der Türkei allerdings auch auf
Deutschland überträgt und meint auch hier, mit Repressionen und Verboten die
kurdische Bevölkerung und ihre Freundinnen und Freunde einzuschüchtern, ist
brandgefährlich. Auf diese Weise beteiligt sich die Bundesregierung an der
Verleugnungs- und Unterdrückungspolitik der Kurdinnen und Kurden. Wir
wissen, dass hinter dieser Politik die schmutzigen Deals zwischen Sigmar
Gabriel und seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu stecken. Wir
rufen die Bundesregierung dringend dazu auf, diesen falschen Kurs umgehend
zu korrigieren.”

 

Zum Schluss bedankt sich Kaplan bei allen Menschen, die nach dem
Bekanntwerden des Verbotes des Newrozfestes in Hannover ihrem Verband die
Unterstützung angeboten haben.  “Lasst uns gemeinsam ein großes, buntes und
friedliches Newroz feiern! Von unrechtmäßigen Verboten lassen wir uns nicht
von unserem Weg abbringen! Das diesjährige Newrozfest wird eine
eindrucksvolle Solidaritätsbekundung mit dem Widerstand von Afrin sein”, so
Kaplan abschließend.

 

***

 

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Auch können wir Ihnen
bei Interesse persönliche Interviews mit Frau Ayten Kaplan vermitteln.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ali Cicek

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
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