[imc-presse] Übersicht zur bedrohlichen Lage in Afrin und geplanten Protesten

Civaka Azad info at civaka-azad.org
Sat Feb 3 10:18:27 CET 2018


Sehr geehrte Damen und Herren,

seit dem 20. Januar 2018 ist der nordsyrische Kanton Afrin den Angriffen
der türkischen Armee und ihrer Partner ausgesetzt. Sowohl vom Boden als
auch aus der Luft versuchen die türkischen Streitkräfte und die ihr
treuen islamistischen Gruppen in Afrin vorzurücken. Die Angriffe auf die
Bezirke Cindirês, Şêrewa, Reco und Şiyê des Kantons Afrin werden bislang
von den Demokratischen Kräften Syriens (SDF) weitgehend
zurückgeschlagen. An vielen Orten kommt es zu heftigen Gefechten, die
türkische Armee kann bislang jedoch trotz waffentechnischer
Überlegenheit nur geringe Geländegewinne verzeichnen. Allerdings nimmt
das Ausmaß an zivilen Opfern bereits jetzt schon ein besorgniserregendes
Ausmaß an.

Ancela Reşo, die Ko-Vorsitzende des Gesundheitsrates von Afrin, spricht
aktuell von *150 zivilen Opfern*, die in den letzten 14 Tagen durch die
Angriffe der türkischen Armee ihr Leben ließen. Die Zahl der verletzten
Personen beläuft sich demnach auf 298. Dr. Ciwan Mihemed, Chefarzt in
einem von insgesamt drei Kliniken in Afrin, gibt an, dass die ins
Krankenhaus kommenden Leichen Brandspuren aufweisen, die den Einsatz von
Napalmbomben bestätigen könnten. Zuletzt erklärte die Partei der
Demokratischen Einheit (PYD) in einem Statement, dass das Schweigen der
internationalen Gemeinschaft einem Zustimmen dieser Massaker gleich
komme. (Zur Erklärung:
http://civaka-azad.org/pyd-das-schweigen-der-internationalen-gemeinschaft-kommt-dem-zustimmen-der-massaker-gleich/)

In Deutschland ist der Angriffskrieg auf Afrin vor allem aufgrund des
Einsatzes von Kampfpanzern des Typs »Leopard 2« aus deutscher Produktion
ein Thema. Die Recherchen des Politikmagazins Monitor machten hingegen
deutlich, dass auch darüber hinaus die Ausrüstung der türkischen Armee
weitgehend aus deutscher Produktion stammt
(https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-operation-olivenzweig-krieg-gegen-die-kurden--made-in-germany-100.html).
Zwar war man sich im Deutschen Bundestag in der aktuellen Stunde  am
Donnerstag parteienübergreifend darüber einig, dass es sich bei dem
Krieg der Türkei um einen völkerrechtswidrigen Akt handelt (Link zur
Aktuellen Stunde:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw05-de-aktuelle-stunde-tuerkei-syrien/541212).
Praktische Konsequenzen oder eine klare Haltung der Bundesregierung zum
Angriffskrieg der Türkei bleiben allerdings weiterhin aus. Auch aus
diesem Grund kritisierten gestern 90 Kulturschaffende, Künstler  und
Wissenschaftler in einem offenen Briefdie Kanzlerin und den
Außenminister der Bundesregierung aufgrund ihrer schweigsamen Haltung
und verkündeten ihre Solidarität mit den Menschen in Afrin
(http://www.offener-brief-afrin.de/).

Währenddessen dauern die Proteste für Afrin, zu denen vom größten
kurdischen Dachverband in Deutschland NAV-DEM (http://navdem.com/)
aufgerufen wird, weiter an. Für den heutigen Tag wird länderübergreifend
zu Protesten aufgerufen, mit dem Ziel weltweit eine Million Menschen auf
die Straßen zu bringen. Sowohl heute als auch am morgigen Sonntag finden
erneut auch in zahlreichen deutschen Städten Demonstrationen für die
Solidarität mit Afrin statt. Die genauen Termine entnehmen Sie unten an
diese Mail angefügt.

Als Civaka Azad können wir Ihnen gerne Interviewpartner mit Vertretern
von NAV-DEM in Deutschland, mit englischsprachigen Vertretern der YPG
vor Ort in Afrin oder mit dem Presse-Krisenzentrum für Afrin
(https://twitter.com/ICafrinresist) vermitteln. Falls Sie diesbezüglich
Interesse haben, melden Sie sich gerne bei uns.

Mit freundlichen Grüßen

Ali Cicek

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
www.civaka-azad.org // info at civaka-azad.org
Residenzstraße 54, 13409 Berlin
Tel.: 030/91446137, Mobil: 0163/4834607
https://twitter.com/civaka_azad
https://www.facebook.com/civakaazad44/

***

*Termine für Demonstrationen in Deutschland (3. & 4. Februar 2018)*

*Samstag, 3. Februar 2018 *
#Hamburg um 14.30 Uhr am Nobistor(Reperbahn)/Demo-Kundgebung
#Hannover um 14.00 Uhr Opernplatz/Demo-Kundgebung
#Kaiserlautern um 14.00 Uhr am HBF/Demo-Kundgebung
#Oldenburg um 14.30 Uhr am HBF/Demo-Kundgebung
#Stuttgart um 15.00 Uhr am Lautenschlagerstr./Zentrale Demo-Kundgebung
#Dortmund um 14.00 Uhr am HBF Cinestar/ Zentrale Demo-Kundgebung
#Bamberg um 12:00 Uhr am Bahnhof
#Bonn um 14.00 Uhr am HBF/Zentrale Demo-Kundgebung
#München um 14.00 Uhr am Stachus Platz/Zentrale Demo-Kundgebung
#Kaiserslautern um 14.00 Uhr am HBF/Zentrale Demo-Kundgebung
#Darmstadt um 12.00 Uhr am Luisenplatz/Zentrale Demo-Kundgebung
#Berlin um 15.00 Uhr am Alexanderplatz
#Göttingen um 13.30 Uhr Gänseliesel
#Nürnberg um 14.00 Uhr am Aufsessplatz
#Magdeburg um 15.30 Uhr am Hauptbahnhof
#Frankfurt um 16.00 Uhr am Hauptbahnhof
#Chemnitz um 14.00 Uhr am Neumarkt

*Sonntag, 4. Februar 2018 *
#Hannover um 18.00 Uhr am HBF/ Demo-Kundgebung
#Köln um 17.00 Uhr am HBF-Vorplatz/Kundgebung
#Berlin um 15.00 Uhr internationalistische Demo am Oranienplatz
#Rüsselsheim um 12.00 Uhr am HBF/Demo-Kundgebung
#Kiel um 15.00 Uhr vor dem Bahnhofsvorplatz/Demo

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