[imc-presse] [attac-d-presse] Nahles will Acht-Stunden-Tag aufweichen / Attac für kürzere und fair verteilte Arbeitszeit

Attac-Pressestelle presse at attac.de
Thu Aug 17 09:24:42 CEST 2017


Pressemitteilung
Attac Deutschland / Arbeitsgruppe ArbeitFairTeilen
17. August 2017



* Attac kritisiert angestrebte Auflösung des Acht-Stunden-Tages

* Bundesarbeitsministerium will gesetzliche Höchstarbeitszeit aufweichen


Das globalisierungskritische Netzwerk Attac kritisiert die Bestrebungen
von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles sowie der neuen
Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, die gesetzliche Begrenzung der
Höchstarbeitszeit und damit den Acht-Stunden-Tag in Deutschland
aufzuweichen.

"Wir brauchen ein modernes Arbeitszeitgesetz. Aber das bedeutet die
Verkürzung der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit und eine gerechte
Verteilung aller gesellschaftlich notwendigen und nützlichen Arbeit
zwischen den Geschlechtern, den Generationen und zwischen den Regionen
dieser Welt", sagt Margareta Steinrücke von der bundesweiten
Attac-Arbeitsgruppe ArbeitFairTeilen.

Am Montag hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die
Förderrichtlinie "Zukunftsfähige Unternehmen und Verwaltungen im
digitalen Wandel" veröffentlicht, die Unternehmen "Lern- und
Experimentierräume" einräumen soll
(http://t1p.de/Richtlinie-Bundesanzeiger). Dabei geht es unter anderem
um Ausnahmen vom Arbeitszeitgesetz.

Bereits mit dem Anfang des Jahres veröffentlichten "Weißbuch Arbeiten
4.0" hat Nahles die probeweise Abschaffung des Acht-Stunden-Tages
zugelassen. Die Richtlinie setzt den Vorschlag nun um. Angestrebt wird
laut Weißbuch ein Wahlarbeitszeitgesetz, das die "Abweichung von
bestimmten Regelungen des Arbeitszeitgesetzes" zulässt
(http://t1p.de/Weissbuch-BMAS).

Auch die CDU-FDP-Koalition in Nordrhein-Westfalen hat sich die Auflösung
des Acht-Stunden-Tages zum Ziel gesetzt. Im Koalitionsvertrag heißt es:
"Wir wollen […] über eine Bundesratsinitiative das Arbeitszeitgesetz
flexibilisieren. Die innerhalb der Vorgaben der europäischen Richtlinie
zur Arbeitszeitgestaltung vorhandenen Spielräume wollen wir nutzen und
die Tarifpartner […] eigene Regelungen treffen lassen." Die
EU-Arbeitszeitrichtlinie gibt durchschnittlich 48 Wochenstunden mit
vielen Ausnahme- und Sonderregelungen vor, beinhaltet aber keine
tägliche Höchstarbeitszeit.

Stephan Krull, ebenfalls in der Attac-AG ArbeitFairTeilen, sagt: "Die
mit der Digitalisierung erreichbaren Produktivitätsfortschritte müssen
gerecht verteilt werden. Ohne eine radikale Arbeitszeitverkürzung ist
diese vierte technische Revolution sozial und gesellschaftlich nicht
beherrschbar."

Die Attac-AG ArbeitFairTeilen fordert, die gesetzliche Arbeitszeit von
bisher 48 Stunden pro Woche der tariflichen Arbeitszeit von maximal 40
Stunden pro Woche anzupassen. Mit vielen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern der "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik" ist
Attac der Überzeugung, dass die 30-Stunden-Woche als nächstes Ziel auf
die Tagesordnung gehört. Stephan Krull: "Dann sind wir immer noch weit
entfernt von der 15-Stunden-Woche, die möglich wäre und von John Maynard
Keynes 1930 für das Jahr 2030 prognostiziert wurde."

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www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen

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Für Rückfragen:

* Margareta Steinrücke, Attac-AG ArbeitFairTeilen, Tel. 0151 2287 7390

* Stephan Krull, Attac-AG ArbeitFairTeilen, , Tel. 0172 6407 330

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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