[imc-presse] [attac-d-presse] Milchpreisdumping: Goldener Aasgeier für Aldi

Attac-Pressestelle presse at attac.de
Wed May 11 12:23:47 CEST 2016


Pressemitteilung vom 11. Mai 2016

Aktion Agrar
Attac Deutschland


* Goldener Aasgeier 2016 für den Discounter Aldi

* Protest gegen Milchpreisdumping mit offenem Brief und dezentralen Aktionen

Als Reaktion auf die jüngsten Milchpreissenkungen durch Aldi verleihen
Aktion Agrar, und das globalisierungskritische Netzwerk Attac ab heute
goldene Aasgeier an den Discounter. In zahlreichen Städten werden
Aktionsgruppen in den kommenden zwei Wochen Aasgeier-Trophäen übergeben.
Noch vor dem Milchgipfel werden die Organisationen einen offenen Brief
an Aldi überbringen mit der Forderung, das Preisdumping zu beenden und
mit einem Solidaritätsfonds für diejenigen Höfe, die ihre Milchmengen
reduzieren, zur Krisenentspannung beizutragen.

"Mit der Preissenkung macht sich Aldi erneut zum Krisenverschärfer. Die
Aussage, einen Preisvorteil an die Kunden weitergeben zu wollen, weisen
wir zurück: Mit jedem Hof stirbt ein Stück Dorfkultur. Das können wir
uns ebenso wenig leisten wie die Auswirkungen der Krise auf das Wohl der
Tiere und das Klima. Die Anzahl der Kühe auf den Weiden wird drastisch
zurückgehen, während sie in den Megaställen noch steigen wird", sagte
Jutta Sundermann von Aktion Agrar. "Aldi muss die Niedrigstpreisofferten
der großen Molkereien als unmoralische Angebote zurückweisen, statt sich
mit dem zerstörerischen Kampfpreis zu brüsten."

Die Kampagne "Kühe und Bauern nicht verpulvern", die von Aktion Agrar
und Attac initiiert wurde, fordert zugleich von Bundesagrarminister
Christian Schmidt, endlich etwas gegen das Milchüberangebot zu tun.
Bundesregierung und Bauernverband sowie die Molkereien hätten über Jahre
die Bauern auf Mehrproduktion und Export eingeschworen. Jutta
Sundermann: "Solange der Bundesagrarminister weiter auf Export setzt und
auch noch Freihandelsabkommen wie EPAs, TTIP und CETA stützt, wird der
tödliche Druck auf die Landwirtschaft nur weiter zunehmen. Schmidt nimmt
Höfesterben und eine brutale Industrialisierung der Kuhhaltung für
Wettbewerbsfähigkeit und Exportwachstum in Kauf."

Notwendig sei eine Qualitäts-Offensive und eine gezielte Reduzierung der
Milchmenge. Tierschutz und Klimaschutz gehen aus Sicht der Kampagne mit
einer zukunftsfähigen Agrarpolitik zusammen, wenn es klar definierte und
finanziell unterstützte Weidehaltung gibt.

Jutta Sundermann: "Was früher Milchseen waren, sind heute
Milchpulverberge. Das Pulver wird in viel zu großen Mengen produziert
und gefährdet als Billigprodukt die ländliche Entwicklung zum Beispiel
in westafrikanischen Ländern. Es geht um die Zukunft der Milchkuhhaltung
hierzulande - aber auch um Lebensperspektiven in der ganzen Welt."

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Weitere Informationen:
www.attac.de/milchpulver
www.aktion-agrar.de

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Für Rückfragen:

Jutta Sundermann, Aktion Agrar, Tel. 0175 8666 769,
jutta.sundermann at aktion-agrar.de

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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