[imc-presse] [attac-d-presse] Aktion gegen billige Milch und Milchpulverboom: Auftakt der Kampagne "Kühe und Bauern nicht verpulvern!"

Attac-Pressestelle presse at attac.de
Sat Mar 12 12:50:10 CET 2016


Pressemitteilung

Attac Deutschland
Aktion Agrar

12. März 2016





* Aktionsauftakt der Kampagne "Kühe und Bauern nicht verpulvern"

* Mit Riesen-Schachbrett gegen billige Milch und Milchpulverboom


Aktionsauftakt der bundesweiten Kampagne "Kühe und Bauern nicht
verpulvern! Billige Milch zerstört Höfe weltweit": Aktive des
globalisierungskritischen Netzwerkes Attac und von Aktion Agrar haben am
heutigen Samstag in der Syker Innenstadt gegen billige Milch und den
Milchpulverboom protestiert. Sie platzierten ein riesiges Schachspiel
auf dem Wochenmarkt. Die Türme waren zu Milchpulvertürmen und die
Springer zu Kühen mit Eutern aus Pappmaché geworden.

"Bauern und Kühe haben auf dem Spielfeld gegen die großen Molkereien mit
ihren Milchpulvertürmen keine Chance und werden zur Seite gefegt, "sagte
Leonie Dorn von der Kampagne, "Die großen Molkereien setzen seit Jahren
zusammen mit Bundesregierung und Bauernverband auf immer billigere Milch
und massiven Export. Sie nehmen ein dramatisches Höfesterben in Kauf und
zerstören ländliche Entwicklungsperspektiven zum Beispiel in
afrikanischen Ländern südlich der Sahara."

Seit Monaten zahlen die Molkereien den Höfen oft weniger als 25 Cent pro
Liter Milch, sodass die Bäuerinnen und Bauern nicht selten bis zu 20
Cent pro Liter draufzahlen müssen. Eine Folge: 2015 gingen pro Tag
durchschnittlich acht Milchviehbetriebe zu Grunde, die meisten von ihnen
eher kleine Höfe.

Insgesamt wird in Europa viel mehr Milch produziert als benötigt. Die
großen Molkereien haben in den letzten Jahren über eine halbe Milliarde
Euro in Milchpulveranlagen investiert. Die Milch, die die Molkereien so
billig von den Höfen bekommen, wird in den Milchpulvertürmen verarbeitet
und anschließend in die ganze Welt exportiert. Die Molkereien fahren
große Gewinne ein, während verzweifelte Milchviehalter europaweit
protestieren.


+ Milchpulverexport verdrängt kleine Kuhherden in Ländern des Südens

Auch global gesehen hat der Milchpulverboom schlimme Konsequenzen.
Zusammen mit Freihandelsabkommen zwischen der EU und vielen Ländern des
Südens, die keine oder nur ganz niedrige Zölle auf importierte Milch
erlauben, verhindert billiges Milchpulver die Entwicklung lokaler
Milcherzeugung.

Preisdruck und Exporthoffnung verdrängen die kleineren Kuhherden. Für
viele Kühe ist der lebenslange Stallaufenthalt ohne Weidegang zur
Realität geworden. Das eiweißreiche Kraftfutter besteht oft aus Soja,
ist häufig gentechnisch verändert und führt beispielsweise in Südamerika
zu Abholzungen des Regenwaldes. Dieses Kraftfutter hat einen großen
Anteil daran, dass die Milchleistung der Kühe in wenigen Jahrzehnten von
durchschnittlich 3.300 Liter auf 6.500 Liter pro Jahr gestiegen ist. Die
Hochleistungsmilchkühe werden selten älter als fünf Jahre.

Gemeinsam setzen sich Attac und Aktion Agrar dafür ein, dass auch
kleinere Milchviehbetriebe überleben können und Tier und Umweltschutz in
der Milchviehhaltung gestärkt werden.


Wer sich den Forderungen anschließen möchte, kann dies tun unter
www.attac.de/milchpulver

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Weitere Informationen:

www.aktion-agrar.de/hoefe-retten
www.attac.de/milchpulver

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Aktionsfotos (in Kürze / frei bei Quellenangabe "www.aktion-agrar.de"):
www.flickr.com/photos/130376175 at N04

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Für Rückfragen:

* Leonie Dorn, Aktion Agrar, Tel. 0163 718 0259
* Rolf Rebenstorff, Attac Syke, Tel. 0157 73816052


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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