[imc-presse] [attac-d-presse] Attac weist Arbeitgeberforderung nach Arbeitszeitverlängerung zurück

Attac-Pressestelle presse at attac.de
Wed Sep 2 11:55:49 CEST 2015


Pressemitteilung
Attac-Arbeitsgruppe ArbeitFairTeilen
Frankfurt am Main, 2. September 2015



* Arbeitszeit verkürzen und umverteilen statt verlängern!

* Attac kritisiert Arbeitgeberforderung nach Änderung des
Arbeitszeitgesetzes

Die Attac-Arbeitsgruppe "ArbeitFairTeilen" weist die Forderung der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) nach
Verlängerung der täglichen Arbeitszeit über acht Stunden hinaus scharf
zurück und verlangt stattdessen eine weitere Verkürzung und faire
Verteilung der Arbeitszeit.

"Angesichts überlanger Arbeitszeiten, ausufernder Samstags- und
Sonntagsarbeit und zunehmender Nachtarbeit ist die Forderung der
Arbeitgeber absurd und töricht. Eine Verlängerung der Arbeitszeit würde
dem Abbau der Erwerbslosigkeit massiv entgegenwirken. Die
gesundheitlichen Belastungen durch überlange Arbeit haben zudem bereits
heute massive negative Folgen für die gesamte Gesellschaft", sagte
Michaela Amiri, Sprecherin der bundesweiten Attac-AG. "Die Einbeziehung
weiterer Bevölkerungsgruppen in die Vollerwerbsarbeit erfordert eine
gerechte Umverteilung der Arbeit. Nur so lässt sich auch das Problem
mangelnder Fachkräfte lösen. Das gilt umso mehr, da die Digitalisierung
vieler Produktions- und Dienstleistungsbereiche weitere Erwerbsarbeit
ohnehin überflüssig machen wird."

In einer so genannten Handlungsempfehlung mit dem Titel
"Fachkräftemangel bekämpfen – Wettbewerbsfähigkeit sichern" rät der BDA,
das Arbeitszeitgesetz zu revidieren und statt des geltenden
Acht-Stunden-Tages eine wöchentliche Höchstarbeitszeit festzulegen
(http://t1p.de/BDA-Papier, S. 46 ff). Ähnlich äußert sich der Verband in
einem kurz zuvor veröffentlichten Positionspapier "Chancen der
Digitalisierung nutzen".

"Es gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens zur weiteren
Verkürzung und zur fairen Verteilung der Arbeitszeit. Dem wollen die
Arbeitgeber und ihre Lobby offensichtlich entgegenwirken, indem sie zum
Sturm auf die bald hundertjährige sozialpolitische, ökonomische und
kulturelle Errungenschaft des Acht-Stunden-Tages in Deutschland blasen",
stellte Stephan Krull fest, ebenfalls Sprecher der Attac-AG
ArbeitFairTeilen.

Attac werde Initiativen zur Verkürzung der Arbeitszeit unterstützen und
mit eigenen Forderungen und Aktionen vorantreiben. Als Beispiele nannte
Stephan Krull die bevorstehenden Gewerkschaftstage von IG Metall und
Verdi sowie die Initiative der Bundesfamilienministerin zur
32-Stunden-Woche für junge Eltern und die Beschlusslagen von SPD, Die
Linke und Grünen. Konkrete Projekte zur Arbeitszeitverkürzung gebe es in
Frankreich, Schweden und einigen anderen Ländern.

Krull verwies zudem auf die Veröffentlichung der Professoren Mohssen
Massarrat und Heinz-Josef Bontrup zur 30-Stunden-Woche, den Entwurf
eines "Gesetzes zur Beschäftigungsförderung durch Arbeitsumverteilung"
des Bremer Forums für Arbeit und die deutliche Position von Professor
Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum in Berlin.

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Für Interviews und Rückfragen:

* Stephan Krull, Attac-AG ArbeitFairTeilen, stephan at krullonline.de, Tel.
0172 6407 330

* Michaela Amiri, Attac-AG ArbeitFairTeilen, michaweis at gmx.de

* Margareta Steinrücke, Attac-AG ArbeitFairTeilen, msteinruecke at web.de

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Webseite der Attac-AG ArbeitFairTeilen:

www.attac-netzwerk.de/ag-arbeitfairteilen


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069 900 281-42; 0151 6141 0268
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