[imc-presse] Bundesweite Demonstration in Düsseldorf am 26.12.: Ist das euer Deal?!,,Türkei soll Flüchtlingsströme stoppen – EU soll zu Massakern in Kurdistan schweigen
Civaka Azad
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Wed Dec 23 12:35:00 CET 2015
* Solidarisiert euch und kommt
zur Demonstration nach Düsseldorf!*
*26.12.2015, 11.00 Uhr*
*Ist das euer Deal?!*
*Türkei soll Flüchtlingsströme stoppen – EU soll zu Massakern in
Kurdistan schweigen*
Der staatliche Terror des AKP-Regimes ist derzeit Alltag in Kurdistan.
Seit Monaten werden kurdische Städte von den türkischen
"Sicherheitskräften" belagert, Menschen ermordet, Häuser beschossen,
Wasser-, Strom- und Telefonleitungen gekappt. Lehrer und Beamte des
Staates wurden bereits aus den umkämpften Gebieten hinaus beordert. Die
Bevölkerung vor Ort hingegen wird nicht nur ihrem Schicksal überlassen,
tagtäglich werden vor allem Jugendliche und Frauen ermordet. Derzeit
befinden sich 200.000 Menschen aus den Städten
Nordkudistans/Südosttürkei auf der Flucht.
*Flucht - Flüchtlinge - da war doch was ...*
Es scheint schon etwas absurd, dass die EU mit dem Staat einen Deal in
der Flüchtlingsfrage eingeht, der zu den größten Urhebern der
Flüchtlingskrise zählt. Die Türkei hat durch ihre Unterstützung von
dschihadistischen Gruppen wie dem IS, der Al-Nusra Front oder der Gruppe
Ahrar al-Sham und mit der Bekämpfung der basisdemokratischen
Selbstverwaltung in Rojava/Westkurdistan den Krieg in Syrien maßgeblich
mit befördert und so dazu beigetragen, dass abertausende Menschen ihre
Heimat verlassen mussten. Sie entvölkert nun auch systematisch ganze
Stadtbezirke in Nordkurdistan. Die Menschen in den belagerten Städten
leiden Durst und Hunger, ihnen fehlt notwendige medizinische Versorgung.
Verlassen sie ihre Häuser, sind sie in Gefahr, von Scharfschützen der
türkischen „Sicherheitskräfte“ jederzeit ermordet zu werden.
Doch auch wenn sich Erdoğan und seine AKP derzeit von der hässlichsten
Seite zeigen, von Europa und Deutschland aus hat die Führungsebene der
Türkei keinen Widerspruch zu befürchten. Denn man ist auf Erdoğan
angewiesen, wenn man in der „Flüchtlingskrise“ Lösungen finden will. Da
nimmt man wohl in Kauf, dass der türkische Partner im Kurdenkonflikt auf
einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung setzt. Wie zu erwarten, zeigt
sich die deutsche Bundesregierung besonders übereifrig die Türkei zu
umgarnen. Noch vor den Parlamentswahlen am 1. November stattete
Bundeskanzlerin Merkel quasi als Wahlkampfhelferin dem türkischen
Staatspräsidenten einen Besuch in dessen Palast ab. Im Gegenzug für die
türkischen Versprechungen in der Flüchtlingsfrage scheint die
Bundesregierung zudem den Repressionshebel gegen die kurdischen
AktivistInnen in Deutschland angehoben zu haben. Derzeit sitzen in
deutschen Gefängnissen sieben kurdische Politiker in Haft, so viele wie
schon lange nicht mehr.
*Krieg gegen die Kurden kommt einer Unterstützung des IS gleich*
Nutznießer dieses großangelegten Kriegskonzepts der Türkei gegen die
kurdische Bevölkerung und die kurdische Freiheitsbewegung ist vor allem
eine Organisation, die über das gesamte Jahr 2015 im Mittleren Osten,
aber auch in Europa Terror verbreitet hat – der sogenannte Islamische Staat.
Denn seit dem erfolgreichen Widerstand von Kobanê ist es der kurdischen
Freiheitsbewegung immer wieder gelungen, dem IS einen Schlag nach dem
anderen zu versetzen. Die größten Gebietsverluste musste der IS im Kampf
gegen kurdische Kampfverbände in Syrien und im Irak hinnehmen.
Insbesondere in Syrien hat die Türkei dem IS über lange Zeit für deren
Kampf gegen die Kurdinnen und Kurden logistische Unterstützung geliefert
und die Grenzen geöffnet. Und auch gegenwärtig beschießt das türkische
Militär aus der Türkei heraus kurdische KämpferInnen, die zu Operationen
gegen den IS ansetzen.
Die EU und Deutschland sollten sich genauestens überlegen, mit wem und
zu wessen Kosten sie Deals eingehen. Es kann und darf nicht sein, dass
aufgrund der Flüchtlingsströme um Europa Mauern errichtet werden und
Staaten der Türkei, die sich zum Handlanger dieser Abschottungspolitik
machen, ein Blankoscheck im Umgang mit den Kurdinnen und Kurden erteilt
wird.
Aus diesem Grund gehen wir am 26. Dezember in Düsseldorf mit folgenden
Forderungen auf die Straße:
·*Stoppt den Staatsterror der Türkei – Niemand darf vor dem Krieg in
Kurdistan, der gegen die Zivilbevölkerung geführt wird, wegschauen*
·*Frieden statt Krieg – Die Friedensverhandlungen mit dem
PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan müssen wieder aufgenommen werden –
Öcalan muss in die Freiheit entlassen werden*
·*Für das Recht auf Selbstbestimmung – Die Selbstverwaltungsstrukturen
in den kurdischen Gebieten der Türkei, aber auch in Rojava sind nicht
nur legitim, sie sind auch ein Hoffnungsschimmer für einen
demokratischen Mittleren Osten*
·*Weg mit dem PKK-Verbot – Auch in Deutschland hält die Kriminalisierung
von Kurdinnen und Kurden an – das muss endlich ein Ende finden!*
**
*Solidarisiert euch und kommt zur Demonstration nach Düsseldorf!*
*26.12.2015, 11.00 Uhr*
**
Beginn 11.00 Uhr vor dem DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Straße 34, 40210
Düsseldorf | Nähe Hauptbahnhof
Abschlusskundgebung: Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf
ABDEM | Europäischer Rat für Frieden und Demokratie
Demokratik Gücbirligi | Plattform der demokratischen Kräfte
NAV-DEM e.V. | Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in
Deutschland
TJK-E | Kurdische Frauenbewegung in Europa
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