[imc-presse] Jahrestag des 73. Ferman an den Êzîden // Bundesweite Großdemonstration gegen die Kriegspolitik der Türkei am 08. August in Köln

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Sun Aug 2 19:32:43 CEST 2015


Jahrestag des 73. Ferman an den Êzîden

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, 02. August 2015

 

Die Glaubensgemeinschaft der Êzîden spricht von 72 Ferman -Völkermorden -,
denen sie in ihrer langen Geschichte ausgesetzt waren. Am 03. August des
vergangenen Jahres wurden die Êzîden mit der Eroberung Şengals (Sindschar)
durch den sog. Islamischen Staat (IS) einem weiteren Völkermord, dem 73.
Ferman, überlassen. Besonders tragisch bei dem aktuellsten Völkermord gegen
die Êzîden ist, dass sie von den kurdischen Peshmerga-Einheiten der
Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) schutzlos der Barbarei des IS
überlassen worden sind. In einer Nacht und Nebelaktion verließen die
KDP-Einheiten die Stadt und am nächsten Morgen waren die Islamisten schon
vor den Toren der Stadt Şengal. Wer sich retten konnte, flüchtete in die
Şengalberge. Auf dem Weg dorthin verdursteten unzählige Kinder und ältere
Menschen. Wer es nicht mehr aus der Stadt schaffte, wurde vom IS bestialisch
ermordet. Tausende junge êzîdîsche Frauen wurden entführt und werden bis
heute auf den Sklavenmärkten des IS verkauft, misshandelt und vergewaltigt.
Die auf den Şengalbergen eingeschlossenen Flüchtlinge konnten allein durch
das schnelle Einschreiten der Volksverteidigungskräfte (HPG), die den
bewaffneten Arm der PKK darstellen, und den Volksverteidigungseinheiten der
YPG aus Rojava gerettet werden.

 

Gegenwärtig ist Şengal weiterhin umkämpft. Das wirkliche Ausmaß des
Völkermords an den Êzîden lässt nicht vermutlich erst nach der Befreiung von
Şengal feststellen. Und für ihre Befreiung haben die Êzîden mit den
Widerstandeinheiten von Şengal (YBŞ) ihre eigenen Kampfeinheiten nach dem
Vorbild der YPG in Rojava aufgebaut und leisten aktiv Widerstand gegen den
IS. Die in die Şengalberge zurückgekehrte êzîdische Bevölkerung versucht
gleichzeitig mit dem Widerstand von Şengal zugleich auch ihre eigenen
Selbstverwaltungsstrukturen in Form eines Kantons aufzubauen. Nie wieder
soll das Schicksal der Êzîden einer anderen "Schutzmacht" überlassen werden,
die dann wohlmöglich, wie die KDP im vergangenen Jahr, sie hintergeht und
den Feinden ausliefert. Die Êzîden wollen ihr Schicksal selbst in die Hand
nehmen, damit der 73. Ferman endgültig der letzte an ihnen verübte
Völkermord bleibt.

 

Wir unterstützen diesen notwendigen Schritt der Êzîden und möchten
anlässlich des Jahrestages des Völkermords mit folgenden Artikeln, an die
schrecklichen Geschehnisse vom 03. August 2015 erinnern und auf die aktuelle
Situation der Êzîden aufmerksam machen:

·
<http://civaka-azad.org/erklaerung-und-forderungen-der-eziden-anlaesslich-de
s-jahrestags-des-genozids-von-sengal/> Erklärung und Forderungen der
Föderation der Êzîdischen Vereine e.V. (FKE) anlässlich des Jahrestages des
Genozids von Şengal

·
<http://civaka-azad.org/zur-situation-der-ezidischen-fluechtlinge-in-nordkur
distantuerkei/> Zur Situation der ezidischen Flüchtlinge in
Nordkurdistan/Türkei von Dr. Leyla Ferman 

·
<http://civaka-azad.org/sie-haben-die-eziden-schutzlos-zurueckgelassen/>
"Sie haben die Eziden schutzlos zurückgelassen" - Interview mit Sêid Hesen 

·
<http://civaka-azad.org/das-73-voelkermord-an-die-ezidinnen-in-shengal-durch
-den-is-muss-von-der-un-als-solches-anerkannt-werden/> Der 73. Völkermord an
die EzidInnen in Shengal durch den IS muss von der UN als solches anerkannt
werden! - Erklärung von NAV-DEM 

·
<http://yxkonline.com/index.php/publikationen/pressemitteilungen/608-stehe-z
u-sengal-li-sengale-xwedi-derkeve> Stehe zu Şengal - Li Şengalê xwedî
derkeve - Erklärung von YXK

 

***

No Pasaran - Nein zum Krieg

Bundesweite Großdemonstration in Köln am 08. August

Wenige Tage nach dem Mordanschlag in Pirsûs (Suruç) an eine
Kobanê-Aufbaudelegation von Jugendlichen der SGDF durch ein mutmaßliches
IS-Mitglied eskaliert die AKP-Regierung die Situation in der Türkei
zunehmend. Fast 1000 kurdische, alevitische und revolutionäre AktivistInnen
wurden bisher verhaftet. Trotz eines Waffenstillstandes bombardiert die
türkische Luftwaffe wieder PKK-Stellungen in den Kandil-Bergen und setzt den
Hauptverhandlungsführer des Lösungsprozesses auf kurdischer Seite, Abdullah
Öcalan, einer Totalisolation aus.

weiterlesen <http://civaka-azad.org/no-pasaran-nein-zum-krieg/>  

 

 

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