[imc-presse] Rojava/Nordsyrien: Angriff des IS auf Kobanê + News aus und über Kobanê

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Sun Sep 21 02:59:25 CEST 2014


Sehr geehrte Damen und Herren,

 

im Folgenden senden wir Ihnen mehrere Meldungen zu den aktuellen Angriffen
des Islamischen Staates (IS) auf den Kanton Kobanê in Rojava/Nordsyrien zu. 

 

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per Mail
oder unter der Nummer 0049/6984772084 oder 0049/15738485818 zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

Devriş Çimen

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

 

 

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Tel.: 069/84772084, Mobil: 01573/8485818

 

 

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Evakuierung von Kindern und Frauen aus 100 Dörfern in Kobanê

Zur Sicherung der Zivilbevölkerung gegen die Angriffe und den Mörserbeschuss
durch IS-Kämpfer wurden alle Kinder und Frauen aus 100 Dörfern in das
Zentrum aus Kobanê evakuiert. Besonders in östlichen, westlichen und
südlichen Gebieten Kobanês gibt es schwere Auseinandersetzungen. Die
evakuierten hundert Dörfer sollen sich vollständig in Kriegsschauplätze
verwandelt haben.

Die Am 15. September eskalierten Kämpfe sollen sich immer weiter
intensivieren, heißt es laut dem Pressezentrum der YPG. In den letzten zwei
Tagen sollen 68 IS-Kämpfer getötet worden sein und acht YPG-Kämpfer gefallen
sein.

ANF, 19.09.2014, ISKU

 

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Delegation aus Nordkurdistan hat Kobanê besucht
Eine Delegation aus Mitgliedern des Demokratischen Gesellschaftskongresses
(DTK), der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und der Partei der
demokratischen Regionen (DBP) ist von ihrem Solidaritätsbesuch im Kanton
Kobanê über den Grenzübergang Mürşitpınar zurückgekehrt.
Im Namen der Delegation erklärte der DBP Kovorsitzende Kamuran Yüksek, dass
Kobanê weiterhin vollständig unter der Kontrolle der kurdischen
Volksverteidigungseinheiten (YPG) stehe. Berichte, die das Gegenteil
behaupten, seien reine Spekulationen und Propagandameldungen. Yüksek 
warnte zugleich, dass eine Einnahme Kobanês durch den IS verheerende Folgen
für die gesamte Region hätte. "Wenn der IS in Rojava eindringt, wird das
nicht nur für die Kurden Massaker und Gräueltaten mit sich bringen, sondern
für alle Völker der Region. Deswegen müssen nicht nur die Kurden gegen den
IS Widerstand leisten, sondern alle Völker gemeinsam".
Bei ihrem Besuch in Kobanê hatte die Delegation unter anderem das Büro der
Partei der Demokratischen Einheit (PYD) besucht. Dort sprach Ahmet Türk,
Bürgermeister von Mêrdin (Mardin), im Namen der Delegation zu der
versammelten Menge. Türk begrüßte den Widerstand der Bevölkerung von Kobanê
und rief die Menge dazu auf, dass jeder von ihnen ihren Beitrag im Kampf
gegen den IS leisten solle. "Wer heute nicht auf der Seite von Kobanê seinen
Platz einnimmt, nimmt ihn auf der Gegenseite ein", so Türk.
               ANF, 20.09.2014, ISKU

 

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Türkische Armee liefert erneut Waffen an den IS
Bei dem Angriff des Islamischen Staates (IS) auf den Kanton Kobanê in Rojava
erhalten die Islamisten erneut Waffenunterstützung aus der Türkei. Laut
Augenzeugenberichten haben türkische Soldaten dem IS am Morgen des 20.
September mit fünf Militärfahrzeugen Waffen und Rüstungen geliefert. Die
Übergabe soll zwischen den Dörfern Qeremox und Eny El-Bat im Osten von
Kobanê stattgefunden haben. Dieselben Augenzeugen sprechen davon, dass sich
unter den Waffenlieferungen unter anderem Mörsergranaten und schwere
Maschinengewehrgeschütze befunden haben sollen.
In dem genannten Dorf Qeremox kommt es seit der Nacht des 19. auf den 20.
September zu schweren Auseinandersetzungen zwischen dem IS und Kämpferinnen
und Kämpfern der Volksverteidigungseinheiten YPG.

ANF, 20.09.2014, ISKU

 

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YPG nimmt drei IS-Kämpfer aus Europa an türkischer Grenze fest

Drei Mitglieder der IS, die versuchten die Grenze zwischen der Türkei und
Kobanê zu überqueren, wurden von Einheiten der YPG festgenommen. Zwei von
ihnen waren belgische Staatsangehörige, einer Franzose.

Die Nachrichtenagentur ANHA aus Rojava erklärte, dass zwei der
Festgenommenen Geschwister und und eine belgische Staatsbürgerschaften inne
haben. Der andere hätte eine französische Staatsbürgerschaft. Die Drei
versuchten über die türkische Grenze zu den IS-Truppen in Syrien zu gelangen
und kamen in von YPG kontrolliertes Gebiet.

Die Namen der Festgenommenen:

Die Geschwister marokkanischer Herkunft und mit belgischem Pass: Yasin Ahmet
Cemii und Emin Ahmet Cemmi. 

Der französische Staatsbürger: Ömer Bil-Qasim

Die YPG erklärte, dass die drei in Befragung genommen wurden und diese
weiter andauere.

ANF, 20.09.2014, ISKU

 

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KCK: Der Widerstand muss die Grenzen zwischen Riha und Kobanê aufheben
In einer schriftlichen Erklärung meldete sich der KCK Exekutivrat aufgrund
der aktuellen Angriffe des Islamischen Staates (IS) auf Kobanê zu Wort und
forderte die kurdische Bevölkerung dazu auf, den Widerstand gegen den IS
überall zu erhöhen. "Wir müssen die Grenze zwischen Riha 
(Urfa) und Kobanê durchbrechen, den Angriffen des IS eine Niederlage
bereiten und die Revolution von Rojava zu einer Revolution aller Völker
Syriens und des Mittleren Ostens machen", so die KCK in ihrer Erklärung, die
weiter ausführt, dass der Widerstand von Kobanê alle Völker der Region in
ihrem Kampf für Freiheit und Demokratie ermutige.


Hinter dem IS steckt die Türkei
Die KCK macht auch die Türkei für die Angriffe des IS auf Kobanê
verantwortlich und erklärt: "Der türkische Staat will die Revolution von
Rojava und Errungenschaften der Kurdinnen und Kurden bekämpfen. Aus diesem
Grund fördert er die Angriffe des Islamischen Staates auf Kobanê. 
Das ist die neue Strategie des türkischen Staates bei ihrem schmutzigen
Krieg gegen die Kurden. Der IS führt sozusagen einen Stellvertreterkrieg für
die Türkei in Rojava."
Der IS sei zum engsten Verbündeten der Türkei in der Region avanciert, heißt
es in der Erklärung. Der KCK Exekutivrat sieht außerdem auch einen
Zusammenhang zwischen der Unterstützung des IS bei ihrem Kampf in Kobanê
und der Freilassung der 49 türkischen Konsulatsmitarbeiter.
               ANF, 20.09.2014, ISKU

 

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Genf: HDP Abgeordnete treten aufgrund der Angriffe des IS in Hungerstreik
Drei Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) treten ab
Sonntag in Genfer Hauptquartier der Vereinten Nationen (UN) in einen
Hungerstreik. Sie wollen mit dieser Aktion die Öffentlichkeit auf die
Gräueltaten des Islamischen Staates in Kobanê aufmerksam machen und die
internationale Gemeinschaft dazu bewegen, aktiv zu werden. Unter den
Hungerstreikenden befinden sich die Abgeordneten Sebahat Tuncel, Kemal Aktaş
und Selma Irmak sowie die ehemalige Abgeordnete des Europäischen Parlaments
Feleknas Uca.
               ANF, 20.09.2014, ISKU

 

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Türkei zur Umkehr zwingen

Pressemitteilung von Gregor Gysi, 20.09.2014

Zum Angriff auf die Stadt Ain al-Arab (Kobane) durch die Truppen des IS
erklärt Gregor Gysi, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE:

"Dieser Angriff hat zahlreiche Tote unter Zivilisten verursacht. Unerhört
ist, dass es eine Unterstützung der IS seitens der Türkei gab, die angeblich
zur ,Koalition der Willigen' gegen die IS gehört. Wenn die US-Regierung, die
deutsche Regierung und andere die Türkei nicht zur Umkehr zwingen, machen
sie ihr agieren völlig unglaubwürdig und stellen ihr Bündnis in Frage."

http://linksfraktion.de/

 

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Barzani ruft internationale Gemeinschaft zum sofortigen Handeln auf

Der Präsident der Autonomen Region Kurdistan (KRG) im Nordirak Mesud Barsani
ruft nach den Angriffen der Terrorgruppe Islamischer Staat in Kobanê die
internationale Gemeinschaft zur sofortigen Hilfeleistung für die Menschen
aus Kobanê auf.

ANF, 19.09.2014, ISKU 

 

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Kisanak: Morgen könnte es schon zu spät sein

Die Co-Bürgermeisterin von Amed (Diyarbakir) Gültan Kisanak hat in einer
Stellungnahme bezüglich der Angriffe der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS)
betont, dass sofort gehandelt werden muss. 

"Der Widerstand der in Kobanê geführt wird ist für ein demokratisches Leben.
Dieser wird im Namen der Geschwisterlichkeit der Völker des Mittleren Ostens
geleistet. Daher begrüßen wir den Widerstand der Bevölkerung von Kobanê.
Hierbei handelt es sich um einen Kampf für die menschliche Würde. Ich rufe
alle dazu auf gegen das Vorgehen der Terrorgruppe IS vorzugehen. Wenn wir es
heute nicht machen, könnte es morgen schon zu spät sein.", so Kisanak.

ANF, 20.09.2014, ISKU


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1000 Jugendliche überqueren Grenze nach Kobanê

Während die Solidaritätsaktion für die gegen die IS kämpfenden YPG- und
YPJ-Einheiten von mehr als zehntausenden Menschen an der türkischen Grenze
nahe Kobanê weiter andauert, haben bisher tausend Jugendliche die Grenze
nach Kobanê überquert, um sich der YPG anzuschließen.

Vor zwei Tagen wurde als Zeichen der Solidarität mit Kobanê ein Zelt im Dorf
Etmanik aufgebaut, das sich in der Nähe von Kobanê befindet. Aus den Städten
Nordkurdistans und der Türkei strömen seit zwei Tagen Menschen in dieses
Dorf. Die Zahl überschreitet mehr als zehntausend Menschen. Zwischen den
Menschen aus dem Dorf Etmanik, dass sich an dem Grenzübergang Mürşitpınar
befindet, und den Soldaten kommt es immer wieder zu Spannungen. Zudem haben
mehr als Tausend Jugendliche die dortige Grenze nach Kobanê überquert, um
sich der YPG/YPJ anzuschließen. An der Grenze warten weitere Jugendliche, um
es ihnen gleich zu tun.

ANF, 20.09.2014, ISKU

 

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Enver Muslim: Wir verteidigen Kobanê

Der Co-Vorsitzende der Übergangsregierung des Kanton Kobanê Enver Muslim
erklärte auf einer Solidaritätskundgebung für den Widerstand der
Volksverteidigungseinheiten (YPG), dass es sich bei jeder Person, die im
Verteidigungskampf gegen die Terrorgruppe IS eine Waffe in der Hand hält um
eine YPGlerin bzw. um einen YPGler. Weiter erklärte Muslim, dass niemand
erwarten sollte, dass wir unsere Heimat verlassen werden. Wir werden Kobanê
um jeden Preis vor den bestialischen Terroristen des IS verteidigen.

ANF, 20.09.2014, ISKU

 

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Nationales Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel (NCC) appelliert
an UN und internationale Öffentlichkeit

Das Nationale Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel (NCC) ruft den
türkischen Staat dazu auf seine Unterstützung für die Terrorgruppe
Islamischer Staat (IS) einzustellen.

Das Oppositionsbündnis NKDW, dem mehrere syrische Gruppierungen angehören,
hat in einer öffentlichen Stellungnahme die Angriffe auf den Kanton Kobanê
verurteilt. In ihrer Stellungnahme wurde erklärt, dass die Türkei die
Terrorgruppe IS unterstützen würde, und somit mitverantwortlich für das
Vorgehen des IS in Kobanê ist.

Die Oppositionsallianz ruft in ihrer Erklärung weiter die internationale
Öffentlichkeit dazu auf, die notwendigen Schritte aufgrund der prekären
humanitären Lage der Flüchtlinge einzuleiten. Des weiteren wurde an den UN
Sicherheitsappart appelliert eine außerordentliche Sitzung aufgrund der
Vorfälle in Kobanê auszurufen.

               ANF, 20.09.2014, ISKU

 

 

Hintergrund:

 

Rojava/Nordsyrien: Kobanê unter Angriff, Zehntausende auf der Flucht, Gefahr
eines weiteren Massakers
<http://civaka-azad.org/rojavanordsyrien-kobane-unter-angriff-zehntausende-a
uf-der-flucht-gefahr-eines-weiteren-massakers/> 

Dringender Aufruf zu Beobachtungsdelegationen an die türkisch-syrische
Grenze, Civaka Azad, 20.09.2014

 

 <http://civaka-azad.org/ein-zweites-sengal-verhindern/> "Ein zweites
Shengal verhindern"

Pressemitteilung, Civaka Azad, 19.09.2014

PYD Kovorsitzende zu den aktuellen Angriffen auf Kobanê (Rojava)

 

Die militärischen Auseinandersetzungen verschärfen sich! Anti-IS- oder
Anti-Rojava-Koalition!?
<http://civaka-azad.org/die-militaerischen-auseinandersetzungen-verschaerfen
-sich-anti-oder-anti-rojava-koalition/> 

Mako Qoçgirî, Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit
e.V., 19.09.2014

 

Pressemitteilung der deutschen Menschenrechtsdelegation aus Rojava
<http://civaka-azad.org/pressemitteilung-der-deutschen-menschenrechtsdelegat
ion-aus-rojava/> 

Aktuelle Pressemitteilung aus Rojava (Nordsyrien), 19.09.2014

Delegation vor Ort. IS greift kurdische Selbstverwaltungsgebiete in
Nordsyrien/Rojava an. Türkei liefert Waffen an die Terrororganisation per
Bahn.

 

YPG: Heftigste IS-Angriffe auf Kobanê
<http://civaka-azad.org/ypg-heftigste-angriffe-auf-kobane/> 

Pressemitteilung, Civaka Azad, 17.09.2014

 

 

 

Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. 
www.civaka-azad.org <http://www.civaka-azad.org/>  // info at civaka-azad.org 
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