[imc-presse] PM: Die vierte Front auf Kobanê: Türkei und der IS Hand in Hand

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Sun Nov 30 10:58:16 CET 2014


Pressemitteilung vom Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für
Öffentlichkeitsarbeit e.V., 30.11.2014

Die vierte Front auf Kobanê:  Türkei und der IS Hand in Hand

Seitdem am frühen Morgen des 29.11. der Islamische Staat (IS) vom türkischen
Territorium aus mehrere Selbstmordanschläge am Grenzübergang Mürşitpınar
direkt im Norden der Stadt Kobanê unternommen hat, kommt es in allen vier
Seiten der Stadt zu heftigen Kämpfen zwischen  den Verteidigungseinheiten
und dem IS. Wie die Volksverteidigungseinheiten der YPG berichten, sei
gestern gegen 5 Uhr morgens Ortszeit ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug
des IS am Grenzübergang in die Luft gejagt worden. Zeitgleich haben sich
zwei weitere Selbstmordattentäter ebenfalls an Grenze in die Luft gejagt.
Alle drei Anschläge seien vom türkischen Staatsgebiet aus organisiert
worden. Sofort nach den Anschlägen habe der IS sowohl seine Angriffe an den
Fronten im Osten, Süden und Westen der Stadt intensiviert, als auch vom
Norden her eine neue Front auf Kobanê eröffnet. Während an der Ostfront die
Kämpfe mit dem IS in der Stadt fortgesetzt werden, habe der IS an der
Südfront zunächst versucht mit Selbstmordanschlägen die Verteidigungslinien
zu durchbrechen und anschließend mit dem Einsatz von drei Panzern ihre
Angriffe fortgesetzt. "Wir konnten zwei ihrer Panzer vernichten und den
Vormarsch des IS an dieser Front stoppen", heiß es weiter in der Erklärung
der YPG.

Kurz nach den Anschlägen am Grenzübergang wurden außerdem IS Kämpfer
gesichtet, die vom türkischen Staatsgebiet aus in Richtung Kobanê schossen.
Wie Videoaufzeichnungen
<http://www.firatnews.com/news/guncel/mursitpinar-sinir-kapisi-ndaki-catisma
-goruntuleri.htm>  belegen verschanzten sich IS Kämpfer hinter
Getreidesilos, die sich im Osten des Grenzübergangs Mürşitpınar befinden,
und gaben von dort aus immer wieder Schüsse ab. Augenzeugen berichten, dass
das türkische Militär an der Grenze die Kämpfer des IS bei ihren Angriffen
gewähren lässt. Außerdem sollen sich IS-Kämpfer in den beiden Dörfern
Etmanek und Serxet, die sich ebenfalls auf der türkischen Seite der Grenze
befinden und aus denen  die Einwohner aus Sicherheitsgründen evakuiert
worden waren, niedergelassen haben. Auch von diesen beiden Dörfern aus kommt
es seit gestern immer wieder zu Angriffen auf Kobanê. 

Gouverneur gesteht vom türkischen Staatsgebiet ausgehende IS-Angriffe 

Infolge der neuen Angriffswelle auf Kobanê suchte der HDP Abgeordnete
Ibrahim Ayhan am Samstag den Gouverneur der Provinz Riha (Urfa) auf. Im
Gespräch mit dem Gouverneur İzzettin Küçük habe dieser zugegeben, dass
IS-Kämpfer auch von der Grenzstadt Suruç aus, das zur Provinz Riha gehört,
Kobanê angreifen. 

Zeitgleich mit dem Beginn der Angriffe des IS am Morgen des 29.11. wurden in
Suruç die Stromleitungen abgeschaltet. Der Gouverneur begründete dies damit,
dass die Stromleitungen ausgetauscht wurden. Allerdings gaben Mitarbeiter
des staatlichen Stromversorgungsunternehmens in Suruç an, dass sie "von
oben" den Befehl erhalten hatten, zwischen 4Uhr und 5Uhr morgens die
Stromzufuhr in der Stadt abzustellen haben. 

Nach Angaben des HDP Abgeordneten Ayhan lege der Verdacht nahe, dass der
Strom abgestellt worden ist, damit die IS-Kämpfer unbehelligt ihre Angriffe
auf Kobanê von Suruç aus vorbereiten konnten. 

KCK: Die Türkei hält die Angriffe des IS auf Kobanê am Leben

In einer schriftlichen Erklärung nahmen gestern die Co-Vorsitzenden des
KCK-Exekutivrates Stellung zu den erneuten Angriffen des IS auf Kobanê. In
der Erklärung heißt es unter anderem, dass die Faschisten des Islamischen
Staates ihre bislang tödlichsten Schläge in Kobanê erlitten haben und die
Angriffe auf die Stadt nur durch die Unterstützung des türkischen Staates am
Leben erhalten werden. "Auch wenn der AKP-Staat immer wieder verleugnet,
dass sie den IS bei ihren Angriffen auf Kobanê unterstützt, tauchen fast
täglich neue Beweise auf, die das Gegenteil belegen", heißt es weiter in der
Erklärung. Der KCK rief die Bevölkerung Kurdistans dazu auf, überall auf den
Straßen solange zu protestieren, solange die Unterstützung der AKP für den
IS anhält. 

 

 

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