[imc-presse] News aus Kurdistan: Cemil Bayik: Die Kräfte, die den IS aufgebaut haben, wollen jetzt den Befreier spielen!
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Wed Aug 27 09:08:50 CEST 2014
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Folgenden leiten wir Ihnen einige Meldungen und Informationen zu der
letzten Entwicklungen in Südkurdistan/Nordirak und Rojava/Nordsyrien zur
Kenntnisnahme weiter.
Sie finden weiter unten u.a. die Übersetzung eines Interviews des
Co-Vorsitzenden des KCK Exekutivrates Cemil Bayik, in welchem er auf die
Auseinandersetzungen mit dem Islamischen Staat (IS) eingeht und die
Hintergründe dessen beleuchtet.
Für Fragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur
Verfügung
Mit freundlichen Grüßen,
Can Cicek
Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
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Cemil Bayik: Die Kräfte, die den IS aufgebaut haben, wollen jetzt den
Befreier spielen!
Im zweiten Teil der Reportage der türkischen Tageszeitung Vatan mit dem
Kovorsitzenden des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften
Kurdistans KCK, Cemil Bayik, hat dieser die Angriff des Islamischen Staat IS
und die Rolle der internationalen Mächte bewertet.
Es scheint, dass im Irak und in Syrien eine komplett neue Phase mit dem Fall
von Mossul begonnen hat. Meinen Beobachtungen zufolge gibt es in der Region
zwei aufsteigende Kräfte: Der IS und die PKK. Und diese beiden Kräfte
kämpfen momentan gegeneinander. Denke ich richtig?
"Es mag so aussehen, aber hinter dem IS stehen regionale und internationale
Mächte. Der IS hätte ohne die Unterstützung dieser Kräfte nicht so kämpfen
und sich entwickeln können. Es sieht so aus, als ob wir gegen den IS
kämpfen, aber das ist nur oberflächlich betrachtet so. Es gibt andere im
Hintergrund: einige regionale Kräfte schicken den IS auf uns."
Was ist deren Absicht?
"Wir erleben im Mittleren Osten den dritten Weltkrieg. Es hat Interventionen
des Systems der kapitalistischen Moderne gegeben, aber diese haben keine
Erfolge gebracht - weder in Libyen, Syrien, dem Irak, noch in Ägypten . Die
Krise hat sich sogar weiter vertieft, neue Krisen sind entstanden. Das
System ist bei der Verwaltung dieser Krise auf verschiedene Wege gegangen.
Daraus ist das Erstarken des IS erfolgt. Mit dem IS wird ein
Konfessionskrieg gefördert. Das ist ein sehr gefährlicher Krieg, der es
schafft, die Geschwisterlichkeit und Einheit unter den Völkern zu zerstören
und sie zu Feinden zu machen. Er fördert die Konflikte und Kriege zwischen
den Völkern, (.) um sich dann als ihr Befreier feiern zu lassen. So versucht
er von neuem seine Kontrolle über den Mittleren Osten auszuweiten."
Mit der Einnahme von Mossul wurden Kommentare offen, dass die Dreiteilung
des Irak nun feststehe. Ist es ihrer Meinung Ziel des Projekts den Irak zu
teilen?
"Es geht bei dieser Angelegenheit nicht nur um die Teilung des Iraks. Es
geht um Syrien, Iran und den Irak. Wenn die Türkei ihre Haltung nicht
ändert, auch um die Türkei. Die Absicht bei der Entwicklung des IS war zu
spalten. Man will zudem den Einfluss der Revolution von Rojava einengen.
Folgenden Punkt will ich hervorheben: Der IS tut dies alles im Namen des
Islams, aber es hat nichts mit dem Islam zu tun. Auch wenn er die Geschichte
des Islam und seine Ideologie als Grundlage nimmt (dadurch bekommt er auch
einige Unterstützung, besonders aus sunnitischen Kreisen), ist er komplett
gegen die Menschlichkeit gerichtet. (.) Im Mittleren Osten sind die
islamische Kultur, ihre Traditionen, die demokratischen und
gesellschaftlichen Werte sehr stark vertreten. Das was der IS macht, bringt
sie zum Nachdenken und zwingt zum Hinterfragen."
Und schafft Angst.
"Der IS führt den psychologischen Krieg sehr gut. Er erkennt die
Kräfteverhältnisse sehr gut und nutzt natürlich die Geschichte, er nimmt die
islamische Kultur als Grundlage und gibt sie der Gesellschaft . Hier findet
er auch einiges Entgegenkommen. Aber der IS ist im Irak so weit entwickelt
und hat seine Grenze erreicht. Weiter entwickeln wird er sich nicht, sein
Einfluss wird sich sogar zunehmend verringern."
Im Süden des Iraks sind die schiitischen, in der Mitte die sunnitischen
Araber und im Norden die Kurden. Momentan werden die sunnitischen Araber vom
IS gelenkt. Kann das so andauern? Kann ein mit IS-Mentalität aufgebaut
sunnitischer Staat mit den Kurden oder den schiitischen Araber leben?
"Ich denke nicht. Der IS wird vielleicht noch eine Zeit benutzt werden, denn
das, was mit ihm bezweckt werden soll, ist noch nicht erreicht. Wenn dies
geschafft ist, denk ich, wird der IS zunehmend an Einfluss verlieren. Doch
das wird nicht einfach werden. (.)
Im Kampf der Kurden gegen den IS herrscht Waffenungleichheit. Vom Westen
wird von Waffenhilfe an die Kurden geredet. Sie sind ein Teil dieses
Krieges.
"Eigentlich gibt man denjenigen Waffen die kämpfen. Wer kämpft gegen den IS?
Es gibt auch andere die kämpfen, das verneine ich nicht, aber unsere
Bewegung trägt die Hauptlast. Wenn man Waffen liefern will, dann muss man
Waffen denen geben, die kämpfen. Das wäre das richtige. Kräften, die nicht
kämpfen, sondern weglaufen Waffen zu liefern, ist gleichbedeutend mit
Waffenlieferungen an den IS. Ich möchte einen sehr wichtigen Punkt
ansprechen: Es gibt keine größere Kraft als den Menschen. Die größte Waffe
ist der Mensch selbst. Diejenigen, die den Menschen gewinnen, haben
gewonnen. Die Waffen waren in der Hand der irakischen Armee in Mossul, aber
sie haben nicht gekämpft. Sie haben alle Waffen dort gelassen. Das heißt,
das Bestimmende ist der Mensch selbst. Und der Mensch existiert durch seinen
Glauben, seine Ziele und sein Denken. Wenn das Ziel, der Glaube und das
Denken solcher Menschen oder Bewegungen stark sind, können sie auch die
stärkste Technik besiegen. Es gibt praktische Beispiele dafür. Die YPG und
die HPG kämpfen gegen den IS, aber weder die YPG noch die HPG haben Waffen
wie der IS in den Händen, aber sie können gegen den IS Widerstand leisten.
Die Haltung des Süden (Kurdischen Autonomieregion im Irak), sie hätten nicht
genügend Waffen, und ohne Waffen zu bekommen, könnten sie nicht gegen den IS
kämpfen, ist nicht richtig. (.). So viele Waffen wie der IS hat, hat
ebenfalls der Süden, und sie haben sogar das gleiche Niveau an Waffen. Doch
der IS kämpft und sie kämpfen nicht. Dies aus Sicht von Technik zu
betrachten, ist falsch. Der IS ist eine ideologische Kraft und hinter ihr
stehen internationale und regionale Kräfte die sie weiter unterstützen."
Vatan Gazatesi, 24.08.2014, ISKU
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"Sex-Dschihad" an der heiligen Front
Zusammengetellt von der Frauenbegegnungsstätte UTAMARA e.V. und die
Zeitschrift EMMA, 25.08.2014
Der IS (Islamische Staat) unterwirft und ermordet bei seinem Kreuzzug alle
"Nichtgläubigen". Die Frauen werden versklavt und in den Sex-Dschihad
geschickt. In der Frauenbegegnungsstätte Utamara in Kasbach bei Linz sind
unter anderem auch Kurdinnen engagiert. Sie haben die nachfolgenden
Informationen zusammengestellt.
Eine Reihe Frauen, an den Händen gefesselt, verhüllt unter schwarzem Tuch.
Der von der Terrormiliz IS (Islamischer Staat) in Syrien und dem Irak
verfolgte Genozid ist auch ein Feminizid. 4.000 Kilometer trennen uns von
Mossul, einer der Städte, in denen heute Frauen auf Märkten als Sklavinnen
verkauft werden.
Fatwas verbieten Frauen, aus dem Haus zu gehen
Der Beginn des Krieges in Syrien im Jahr 2011, der sich nun auch im Irak
ausgebreitet hat, markierte für die Frauen in dieser Region eine Steigerung
von Gewalt und Unterdrückung aufgrund ihres Geschlechts. Es werden Fatwas
erlassen, die Frauen verbieten, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen und
ihnen vorschreiben, sich ganz zu verschleiern. Frauen werden entführt und
auf Sklavenmärkten verkauft. Frauen werden zur Prostitution gezwungen, um
den Dschihadisten von IS (Islamischer Staat) als Sexsklavinnen zu dienen.
Oder ihnen wird der Eintritt ins Paradies versprochen. Frauen werden
ermordet oder in den Selbstmord getrieben.
Aufgeschreckt wurde die internationale Öffentlichkeit durch die Massaker, zu
denen es in Folge der Einnahme der vor allem von kurdischen EzidInnen
bewohnten Region Schengal durch den IS am 3. August 2014 kam. Nach Angaben
der Vereinten Nationen führten diese Angriffe in der Provinz Ninive zu einer
Massenflucht von etwa 200.000 Menschen; regionale Berichte sprechen von bis
zu 300.000. Andersgläubige werden aus vermeintlich religiösen Gründen vom IS
regelrecht abgeschlachtet.
Die britische Tageszeitung The Independent berichtet, dass ChristInnen in
Mossul gezwungen werden, zum Islam zu konvertieren, eine spezielle Steuer zu
entrichten haben oder gegebenenfalls auch getötet werden. Anfang August
wurden in der Region um Schengal 3.000 bis 4.000 Menschen hingerichtet,
einzeln oder auch als öffentlicher Massenmord. Weitere 5.000 Menschen wurden
entführt, darunter mindestens 1.500 bis 2.000 Mädchen und Frauen.
Frauen werden als vogelfrei erklärt
Sie werden als halal (arabisch: erlaubt) erklärt, was einem
Vergewaltigungsaufruf gleichkommt. Im Internet finden sich Bilder, auf denen
zusammengekettete, vollverschleierte Frauen zu sehen sind, die als
Sklavinnen wie Ware verkauft oder den IS-Terroristen zur sexuellen
Ausbeutung übergeben werden. Am 18. Juni 2014 erklärte in Mossul eine Fatwa
der IS, dass auch Frauen und Töchter aller für Maliki arbeitenden Soldaten
und Polizisten halal seien.
Augenzeugen berichten von Fällen, in denen IS-Terroristen Frauen, die sich
nicht ergeben haben, die Brüste abgeschnitten und ihre Körper zerstückelt
haben. Um diesem Schicksal zu entgehen, wählten Hunderte Frauen den
Selbstmord.
Viele der neuen Fatwas richten sich gegen Frauen. Dabei geht es darum, wie
sie sich zu kleiden haben, aber auch um Strafmaße bei so genannten Vergehen
wie z.B. Ehebruch, wofür empfohlen wird, die Frauen zu steinigen.
International Business Time berichtete in diesem Zusammenhang von einer
Steinigung in Syrien. Eine Fatwa vom 26. Juni 2014, die in einem
turkmenischen Dorf in Syrien erlassen wurde, sieht vor, dass Frauen ohne
männliche Begleitung das Haus nicht verlassen dürfen, ihr Gesicht vollkommen
zu verschleiern haben, und dass sie alle zu beschneiden sind. Über die
IS-kontrollierten Gebiete im syrischen Deir Ezzor wird berichtet: "Frauen
ist es komplett verboten, ihre Augen zu zeigen." Ihnen wird vorgeschrieben,
wie ihre Unterkleidung beschaffen sein muss und "ihnen ist verboten, hohe
Absätze zu tragen." Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von ähnlichen
Vorschriften für die Frauen in Mossul.
Der "Sex-Dschihad" wurde bereits 2013 öffentlich. Anfangs wurde vor allem
von tunesischen jungen Frauen berichtet, die als Sexdienerinnen in die
Kriegsgebiete gerufen, dort massenhaft vergewaltigt wurden und schwanger und
vermutlich hochgradig traumatisiert nach Hause zurückkehrten, um dort die
zukünftigen Märtyrer zu gebären, zu verpflegen und zu erziehen. Mittlerweile
jedoch gibt es auch Informationen über junge Frauen aus Europa, die in den
"heiligen Krieg" ziehen, um der sexuellen Befriedigung männlicher
Gotteskrieger zu dienen und ihren Körper für das "ewige Leben zu opfern".
Zitiert wird immer wieder eine Fatwa aus dem Jahre 2013 von Sheikh Mohamad
al-Arefe, einem saudischen Anhänger des Wahabismus, in der sunnitische
Frauen aufgerufen werden, durch den Sex-Dschihad die Mudschaheddin gegen das
syrische Assad-Regime zu unterstützen. IS fordert nun auf Grundlage dieser
Fatwa Familien dazu auf, ihnen ihre Töchter zu übergeben. Der Daily Mirror
berichtet am 22. Juni 2014: "Flugblätter in den besetzten Städten Mossul und
Tikrit fordern, dass Frauen sich am Dschihad beteiligen müssen (.) und dass
sie sich reinwaschen [von Sünden] indem sie mit den Kriegern schlafen.
Diejenigen die dies ablehnen, missachten Gottes Willen und werden geschlagen
oder getötet."
Medien berichten über Sklavinnen-Märkte in Mossul
Andere Berichte berichten von öffentlichen Plakaten von Mossul: "Wir rufen
alle Menschen dieses Landes dazu auf, uns ihre unverheirateten Mädchen zu
bringen, so dass sie ihre Pflicht im Sex-Dschihad für die kämpfenden Brüder
in der Stadt erfüllen und jeder, der dies nicht tut, wird die Macht der
Scharia zu spüren bekommen."
Seit Kurzem kursiert ein Bild in den Medien. Es zeigt den ersten
Sklavinnen-Markt in Deir ez-Zur, einer vom IS kontrollierten Stadt in
Syrien. 2011 erklärt Abu Ishaq al-Huwaini, ein salafistischer Prediger in
Ägypten, dass Eigentum und Frauen Ungläubiger Kriegsbeute seien und unter
muslimischen Dschihadisten verteilt oder auf Märkten als Sklavinnen oder
Konkubinen verkauft werden sollten. Er bezieht sich dabei auf den Koran im
Sinne von "Was deine rechte Hand besitzt.": "Du gehst auf einen Markt und
kaufst sie und so wird sie wie deine offizielle Partnerin - ohne einen
Vertrag, einen Wächter oder irgend so etwas (.) In anderen Worten, wenn ich
eine Sexsklavin haben möchte, dann geh ich auf den Markt und suche mir die
Frau aus, die ich begehre und kaufe sie."
Die Welt berichtete: "Mehrere hundert ezidische Frauen sind nach Angaben der
irakischen Regierung von Kämpfern der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS)
gefangen genommen worden. Die Frauen seien allesamt unter 35 und zum Teil in
Schulen der Stadt Mossul eingesperrt, sagte ein Sprecher des irakischen
Menschenrechts-Ministeriums, Kamil Amin, am Freitag der Nachrichtenagentur
AP (.) Auch ein US-Regierungsvertreter bestätigte der AP, dass ezidische
Frauen entführt wurden und an extremistische Kämpfer verheiratet oder
verkauft worden seien." Ebenso berichtet das UNHCR von Sklavenmärkten, auf
denen Frauen verkauft werden.
Mitte Juli wurde durch die UN-Sonderbeauftragte Jacqueline Badcock bekannt,
dass der IS die genitale Verstümmelung aller Mädchen und Frauen im
irakischen Mossul befohlen habe. Die Fatwa zitiert drei Hadithe (Erzählungen
über das Leben Mohammeds), in denen der Prophet unter anderem sagt, die
weibliche Beschneidung lasse das Gesicht der Frau erstrahlen und sei gut für
den Mann. Damit begründet der Autor der Fatwa im Namen des IS-Kalifen Abu
Bakr al-Bagdadi, dass alle Frauen dazu aufgerufen seien, sich beschneiden zu
lassen. Aus Berichten von Menschen vor Ort ist bekannt, dass diese Fatwa von
dem IS angewendet wird.
Frauen auf der Flucht landen in der Prostitution
Auch wenn es ihnen gelungen ist, vor dem IS-Terror zu fliehen, so ist die
Situation von Flüchtlingsfrauen in den angrenzenden Ländern und in
Flüchtlingslagern prekär. Aufgrund der Notlage, in der sie leben, werden
Frauen und Mädchen zur Heirat bzw. Prostitution verkauft. Flüchtlinge sind
"billig", d.h. auch dem Frauenhandel schutzlos ausgesetzt. Die DGVN
(Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.) berichtete bereits
2013 von syrischen Flüchtlingsfrauen in Camps in Jordanien, die sich auf dem
dort blühenden Sexmarkt prostituieren und über die vermeintlich einzige
Einkommensquelle der Frauen.
Eine Reportage im NDR beschreibt, wie junge syrische Frauen in Jordanien für
ein, zwei Monate verheiratet werden, ihnen Brautgeld gezahlt wird,
vielleicht ein- bis zweitausend Dollar und sie dann wieder geschieden
werden: Ehe bzw. Prostitution auf Zeit. "Alle wissen, dass das, was hier
passiert, falsch ist. Aber es ist eben Krieg." sagte eine Mutter, deren
damals 15-jährige Tochter für einen Monat an einen 70-jährigen Saudi
verheiratet wurde. Es wird auch von einer islamischen Hilfsorganisation
berichtet, die vor allem dann Hilfspakete ausgibt, wenn ein schönes Mädchen
im Tausch gegeben wird. Ausländische Männer, vor allem reiche und alte
Saudis, sind hier auf Brautsuche und nehmen gerne auch Minderjährige, wie
die Dokumentation über die 16 und 17 Jahre alten Mädchen zeigt. Als
Heiratsvermittler agiert in diesem Fall die islamische Hilfsorganisation.
Und wie immer bei Prostitution ist sie überhaupt erst möglich, da sie
gesellschaftlich akzeptiert ist, d.h. dass es Männer gibt, die sie fordern.
Quelle: http://www.emma.de/artikel/sex-dschihad-der-heiligen-front-317595
***
Şengal: Wieder mehr als zehn Zivilisten getötet
Die Organisation Islamischer Staat IS, der inzwischen allseits bekannte
Feind der Menschlichkeit, begann am 24. August gegen 5:00 Uhr am
Sonntagmorgen mit 8 Panzern, 15 gepanzerten Fahrzeugen und 70 weiteren
Fahrzeugen Cudale, ein Dorf in Şengal, anzugreifen. Mehr als 10 Dorfbewohner
sollen dabei von den Dschihadisten getötet worden sein, sie setzten auch die
Häuser der Bewohner in Brand.
Die Şengal-Verteidigungseinheiten konnten noch am Sonntag den IS
zurückschlagen. Mehrere Mitglieder der Terrorbande wurden getötet, einige
ihrer Fahrzeuge wurden zerstört und beschlagnahmt.
Die Auseinandersetzung hielt bis 13:30 Uhr am selbigen Tag an.
ANF, 25.08.2014, ISKU
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Neues Camp für die Flüchtlinge aus Maxmur gefordert
Das Komitee für Außenkontakte des Flüchtlingscamp Maxmur hat vom hohen
Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNCR) Hilfe für ein neues
Flüchtlingscamp angefordert. Es hat sich mit dem UN-Vertreter in Hewlêr
(Erbil), Cihangir Durani, getroffen, um über die Situation der Flüchtlinge
zu reden. Polat Bozan, Sprecher des Komitees, hat die Medien über die
Inhalte der Sitzung informiert. Das Gespräch sei positiv verlaufen. Aufgrund
der Gefahr erneuter Angriffe seitens der Terrororganisation Islamischer
Staat IS ist das Camp in Maxmur nicht mehr sicher. Aus diesem Grund haben
die Bewohner entschieden, nicht mehr zurückzukehren. Bozan betont, dass
bereits eine Zustimmung bei den entsprechenden Behörden vorliege, um das
Gebiet zwischen der Dukan Gemeinde und den Koy Vierteln zu nutzen. "Für den
Bau von Häusern bitten wir die Vereinten Nationen um Hilfe. Zunächst werden
wir uns in Zelten aufhalten. Aktuell halten wir uns in Moscheen und Schulen
von Heciawa auf, die dringend geräumt werden müssen, da jede Moschee von
100-200 Menschen bewohnt wird. Aufgrund der Hitze besteht die große Gefahr,
dass Krankheiten sich schneller ausbreiten. Außerdem müssen die Moscheen und
Schulen ihrer ursprünglichen Aufgabe nachgehen können. Zudem besteht ein
Mangel an Nahrung. Diese Probleme wurden Durani mitgeteilt. Es wurde zudem
beantragt, dass die bisherige Lebensmittel- und Energiehilfe, die bisher
über Mossul geleistet worden ist, nun über Silêmanî kommen muss", so Bozan.
Der UN-Vertreter Cihangir Durani versicherte, dass sie die Menschen vom Camp
Maxmur nicht vergessen hätten und ja schon seit 20 Jahren zusammen arbeiten.
Außerdem, so Bozan, seien auch erste Gespräche mit den Konsulaten
verschiedener Länder geführt hätten, wie mit der italienischen,
brasilianischen und niederländischen. Diese hätten positiv reagiert. "Auch
mit Parlamentariern hier, die der Goran-Fraktion angehören, haben wir uns
getroffen. Die irakische Zentralregierung muss ihrer Verantwortung gegenüber
den Migranten nachkommen. Sie kamen uns entgegen und werden diese Thematik
im Parlament behandeln und mit dem zuständigen Ministerium diskutieren",
sagte Bozan.
ANF, 19.08.2014, ISKU
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