[imc-presse] [attac-d-presse] Bundesregierung darf sich nicht mit dem Investitionsschutz abfinden
Presse Attac
presse at attac.de
Fri Aug 15 12:45:18 CEST 2014
Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, den 15. August 2014
* Bundesregierung darf sich nicht mit dem Investitionsschutz abfinden
* Europaweiter Aktionstag gegen CETA, TTIP, TISA und Co. am 11. Oktober
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac fordert die Bundesregierung
auf, das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen CETA abzulehnen. Die
Ankündigung der Bundesregierung, den Investitionsschutz im CETA-Vertrag
wegen des "europäischen Gesamtinteresses" in Kauf zu nehmen, müsse
zurückgewiesen werden. Da es sich bei CETA um ein gemischtes Abkommen
handelt, also kein reines Handelsabkommen, sondern die Bestimmungen auch
in nationale Kompetenzen eingreifen, müssen neben der Europäischen
Kommission nämlich auch die nationalen Parlamente der Mitgliedsstaaten
dem Vertrag zustimmen.
Der vergangene Woche der Bundesregierung ausgehändigte und mittlerweile
geleakte Vertragstext zum Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada
(CETA) enthalte die befürchteten Investor-Staat-Schiedsstellen (ISDS).
Diese würden dazu führen, dass Konzerne Staaten verklagen könnten, wenn
sie glauben, dass ihre Profite aufgrund eines Gesetzes beeinträchtigt
werden.
Gerade das Thema ISDS hat in den letzten Monaten die Debatte geprägt.
Während des Wahlkampfes zum EU-Parlament hielt SPD-Chef Gabriel das
besondere Klagerecht von Konzernen gegen Staaten im TTIP für „unnötig“.
Die Rechtssysteme in EU und USA böten ausreichenden Schutz. Gleichzeitig
griff er Kritiker aus der Zivilgesellschaft scharf an: Es würden „eine
Menge Vermutungen über das, was verhandelt wird“ verbreitet werden.
„Der jetzt vorliegende Verhandlungstext zu CETA macht jedoch deutlich,
dass unsere Kritik berechtigt und notwendig ist. Das Klagerecht würde
gesellschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten weiter einschränken und die
Einflussmöglichkeiten von Investoren und Konzernen weiter stärken“, so
Roland Süß vom Attac-Koordinierungskreis. Süß weiter: „Nun heißt es aus
der Bundesregierung: Falls aber 'das europäische Gesamtinteresse an
diesen Freihandelsabkommen so überwiegend' sei, werde der
Investorenschutz 'hingenommen'. Wir dürfen der Hinhaltetaktik nicht auf
dem Leim gehen. Jetzt heißt es weiter Druck aufbauen und die öffentliche
Debatte über CETA und TTIP nicht verstummen lassen.“
Attac ruft zusammen mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen,
Gewerkschaften, Bauernverbänden und Basisinitiativen aus ganz Europa zu
einem europaweiten Aktionstag am 11. Oktober auf, um gemeinsam den
Protest gegen CETA, das transatlantische Handelsabkommen TTIP und
ähnliche Vorhaben wie dem Dienstleistungsabkommen TISA auf die Straße zu
tragen und unterstützt die im Herbst geplante Europäische
Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA.
Für Rückfragen:
* Roland Süß, Attac-TTIP-Kampagne / Europäische Bürgerinitiative "TTIP
stoppen", Tel. 0175 2725 893
Weitere Informationen:
Aktionstag 11. Oktober:
http://www.attac.de/kampagnen/freihandelsfalle-ttip/aktionen/aktionstag-1110/
Bündnis TTIP unfairhandelbar: http://ttip-unfairhandelbar.de/
Tagesschau-Bericht mit geleaktem CETA-Vertrag:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ceta-101.html
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Dörthe Krohn
Presse Attac Deutschland
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Attac-Bundesbüro
Münchener Str. 48
60329 Frankfurt/M
Tel.: 0173 65 150 25
Mail: presse at attac.de
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