[imc-presse] [attac-d-presse] EU-Gipfel: Weniger Jobs, mehr Armut
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Fri Mar 15 13:39:16 CET 2013
Attac Deutschland
Pressemitteilung
Frankfurt am Main, 15. März 2013
* EU-Gipfel: Weniger Jobs, mehr Armut
* Attac kritisiert weitere Kürzungspolitik und Pläne für 'Pakt für
Wettbewerbsfähigkeit'
"Weniger Arbeitsplätze, mehr Armut" - dies ist aus der Perspektive des
globalisierungskritischen Netzwerks Attac das Fazit des EU-Gipfels am
Donnerstag und Freitag in Brüssel, erklärte Alexis Passadakis, Mitglied
im Rat von Attac. "Die Beschlüsse der Regierungschefs zum Thema
Beschäftigung beinhalten kaum Neues. Die finanziellen Mittel des Pakts
für 'Wachstum und Beschäftigung' vom vergangenen Juni waren bereits
alter Wein in neuen Schläuchen. Dass diese Initiative nun schon zum
zweiten Mal aufgewärmt wird, zeigt, dass sie vor allem der Ablenkung
dient. Währenddessen wird die europäische Kürzungspolitik weiter
vorangetrieben – unter anderem mittels des 'Europäischen Semesters' und
mit dem 'Pakt für Wettbewerbsfähigkeit'".
"Trotz der weiteren Verschärfung der Krise in der Eurozone ist ein
Kurswechsel mit diesen Regierungen nicht zu erwarten.", kritisierte
Steffen Stierle, aktiv in der Attac-Projektgruppe Eurokrise. „Statt bei
dem Gipfel mit Hilfe des 'Europäischen Semesters' den neoliberalen Umbau
wie die Trennung von Schiene und Bahnbetrieb voranzutreiben, ist eine
grundsätzliche andere Wirtschaftspolitik von Nöten. Dazu gehören ein
Ende der Kürzungen der öffentlichen Ausgaben, Investitionsprogramme und
eine Umverteilung mittels einer europäisch koordinierten Vermögensabgabe."
Dass die einseitige Kürzungspolitik von Europäischem Rat und Troika
nicht unwidersprochen bleibt, zeigten die Proteste von Gewerkschaften
sowie Vertreterinnen und Vertretern des europäischen Bündnisses "For the
European Spring", dem auch Attac angehört. "Insbesondere die Forderung
der EU-Kommission, die automatische Kopplung der Löhne an die Inflation
abzuschaffen, stößt bei den Gewerkschaften auf heftige Gegenwehr. Hier
verbinden sich regionale mit europäischen und gewerkschaftlich
organisierte mit zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzungen.",
resümierte Karsten Peters, Mitglied im Attac-Koordinierungskreis.
In einem offenen Brief an die Mitglieder des Bundestages brachte Attac
wenige Tage vor dem Gipfel seine Kritik über die autoritären Tendenzen
und den Abbau sozialer Standards in der EU zum Ausdruck.
Weitere Informationen:
* Offener Brief zum "Pakt für Wettbewerbsfähigkeit" von Attac an die
Mitglieder des Bundestages: http://kurzlink.de/EAN_Stellungnahme
Für Rückfragen und Interviews:
* Alexis Passadakis, im Rat von Attac, Tel. 0170 268 4445
* Steffen Stierle, in der Attac-Projektgruppe Eurokrise, Tel. 0170 445 1755
* Karsten Peters, im Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0172 616 1414
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