[imc-presse] [attac-d-presse] Nahrungsmittelspekulation: Attac und Bauern protestieren bei Jahrespressekonferenz der Deutschen Bank

Frauke Distelrath presse at attac.de
Thu Jan 31 10:19:31 CET 2013


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
31. Januar 2013



* Im Zweifel gegen die Hungernden?

* Attac und Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft fordern bei
Pressekonferenz der Deutschen Bank Stopp von Nahrungsmittelspekulation

Aktive von Attac und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
haben am heutigen Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz der Deutschen
Bank in Frankfurt gegen die fortgesetzte preistreibende Spekulation des
Instituts mit Agrarrohstoffen protestiert und ihr Verbot gefordert.
Anlass der Aktion war die öffentliche Ankündigung der Deutschen Bank,
weiterhin mit Nahrungsmitteln zu spekulieren.

"Die Rechtfertigung der Deutschen Bank, es gäbe keine echten Beweise für
die preistreibende Wirkung von Wetten auf Agrarrohstoffe, ist
Augenwischerei. Es ist unter Experten unbestritten, dass die Wetten die
Preisschwankungen erhöhen, auch wenn sich das nicht auf den Cent genau
ausrechnen lässt", sagte Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis.
"Die Deutsche Bank handelt nach der zynischen Devise: Im Zweifel gegen
die Hungernden und für den eigenen Profit." So hat die
UN-Welternährungsorganisation FAO bereits 2011 gefordert, die
Preiswetten auf Agrarrohstoffe zu stoppen.

Die Deutsche Bank hat das Volumen ihrer Geschäfte mit Agrarrohstoffen
zwischen 2008 und 2011 vervierfacht: von zusammen 1,1 Milliarden auf
über 4,5 Milliarden Euro. Damit ist sie weltweit ein wichtiger Akteur
bei den Preiswetten und nach der Allianz auf Platz zwei in Deutschland.
Alle anderen deutschen Anbieter kamen 2011 zusammen auf knapp 600
Millionen Euro in diesem Geschäft.

"Die Deutsche Bank, Allianz und Co. wollen der Öffentlichkeit einreden,
Warenterminbörsen wären für die Landwirte in Europa unerlässlich, um
sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Das ist Humbug", sagte Moritz
Schäfer von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).
"Andersherum wird ein Schuh daraus: Über die Preiswetten wollen die
Banken an der Landwirtschaft mitverdienen. Tatsächlich sind diese
Warentermingeschäfte nur für spezialisierte Großbetriebe interessant.
Für die Mehrheit der Bauern verstärken sie das wirtschaftliche Risiko
und lenken von der Notwendigkeit gerechter Preise ab." Warenterminbörsen
spielten in Europa bisher kaum eine Rolle. Der Deutschen Bank gehe es um
die Erschließung eines neuen Marktes.

Bei der Aktion standen ein Bauer mit Mistgabel und ein hungernder Mensch
mit leerem Teller einem gesichtslosen Banker gegenüber (alle drei
dargestellt von Aktivisten). "Spekulation macht unbezahlbar! Mit Essen
zockt man nicht!" hieß es auf einem großen Banner. Weitere
Demonstrierende hielten Schilder mit Aufschriften wie "Deutsche Bank: Im
Zweifel gegen die Hungernden", "Bauern sagen Nein zum Zocken um die
Preise" und "Stoppt die Geschäfte mit dem Hunger!".


Für Rückfragen und Interviews:

* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis,
Tel. 0175 8666 769

* Moritz Schäfer, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft,
Tel. 0176 6462 2712



Weitere Informationen und Fotos:

* Aktionsfotos (in Kürze): www.attac.de/hungerprofite-aktion
(Veröffentlichung frei bei Quellenangabe www.attac.de)

* Attac-Seite zu Nahrungsmittelspekulation:
www.attac.de/hungerprofite

* Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft:
www.abl-ev.de

* Factsheet zur Rohstoff-Spekulation der Deutschen Bank (von Weed,
Misereor, Oxfam):
http://www2.weed-online.org/uploads/deutsche_bank_factsheet.pdf


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0151/6141 0268
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
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