[imc-presse] ECCHR-PRESSEMITTEILUNG: Zwangsarbeit in Usbekistan, 4.12.2013

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Wed Dec 4 13:10:11 CET 2013


 

        

PRESSEMITTEILUNG

 

Vor den Augen internationaler Beobachter: Zwangsarbeit in Usbekistan

Trotz Anwesenheit von internationalen Beobachtern setzt die usbekische
Regierung weiterhin auf Zwangsarbeit in der Baumwollernte

 

Berlin 4. Dezember 2013 Die usbekische Regierung hat auch in diesem Herbst
wieder mehr als eine Millionen Menschen zur Ernte in den Baumwollfeldern
gezwungen. Dies geht aus dem
<http://www.cottoncampaign.org/2013/11/27/state-forced-labour-system-continu
ed-throughout-the-2013-cotton-harvest-in-uzbekistan-despite-the-presence-of-
international-labour-organization-monitors/> aktuellen Bericht der
internationalen  <http://www.cottoncampaign.org/> Cotton Campaign hervor.
Danach wurden systematisch und in fast allen Regionen 15 bis 17-Jährige auf
die Felder geschickt. Verschiedentlich wurden auch kleine Kinder zur Ernte
herangezogen. Wie in den vergangenen Jahren wurden usbekische
Menschenrechtsaktivisten, die die Ernte beobachteten und kritisierten, durch
Drohungen eingeschüchtert und willkürlich verhaftet.

 

Erstmals waren 2013 Mitarbeiter der Internationalen Arbeitsorganisation
(ILO) zur Beobachtung der Ernte zugelassen. Allerdings hatte die usbekische
Regierung das ILO-Mandat hierfür in wesentlichen Punkten stark beschränkt.
So sollten die Beobachter allein über Kinderarbeit, nicht jedoch über
Zwangsarbeit von Erwachsenen berichten. Zudem mussten Gespräche mit den
Betroffenen in Anwesenheit von Regierungsvertretern erfolgen. „Die
Betroffenen konnten so nicht offen über die Arbeitsbedingungen sprechen,
denn sie mussten massive Repressionen befürchten“, gibt Umida Niyazova vom
Uzbek-German Forum for Human Rights (UGF) zu bedenken.

 

Wie aus dem Bericht der Cotton Campaign hervorgeht, haben Behördenvertreter
zudem Erntearbeiter instruiert, wie sie den ILO-Experten antworten sollten
und Collegestudenten angewiesen, ihre Beteiligung  an der Ernte zu leugnen. 

 

Leider hat die ILO-Mission in einer vorläufigen Stellungnahme keine
systematische Anwendung von Zwangskinderarbeit festgestellt. Dies spiegelt
die Beschränkungen der Mission wieder und steht in eklatantem Widerspruch zu
dem umfangreichen Beweismaterial, das den staatlichen Einsatz von Zwangs-
und Kinderarbeit belegt. “In Sachen Menschenrechte in der globalen
Lieferkette sind die deutsche und europäische Politik gefordert” sagt Berndt
Hinzmann, INKOTA-netzwerk, Kampagne für Saubere Kleidung. 

 

Aufgrund der andauernden massiven Menschenrechtsverletzungen haben sich
verschiedene NGOs heute in einem
<http://www.ecchr.de/index.php/usbekistan.html> Offenen Brief an die EU
gewandt und fordern diese auf, die Zusammenarbeit mit dem Land an konkrete
Verbesserungen der Menschenrechtssituation zu knüpfen. „Die usbekische
Regierung hat erneut gezeigt, dass kein politischer Wille zur Achtung und
Einhaltung internationaler Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte
besteht“, bedauert Dr. Miriam Saage-Maaß vom ECCHR. „Diese Strategie kann
nicht mehr von der internationalen Gemeinschaft toleriert werden.“

 

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

ECCHR, Dr. Miriam Saage-Maaß, saage-maasz at ecchr.eu, Tel: 030 400 485 90

UGF, Umida Niyazova, umida.niyazova at gmail.com, Tel: 0176 312 024 74

INKOTA-netzwerk, Berndt Hinzmann, hinzmann at inkota.de, Tel: 0160 94 69 87 70

Mehr zum Thema findet sich auf der ECCHR-Webseite:

http://www.ecchr.de/index.php/usbekistan.html 

 

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European Center for Constitutional and Human Rights e.V. (ECCHR)

Zossener Str. 55-58, Aufgang D

D-10961 BERLIN

 

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