[imc-presse] [attac-d-presse] Attac und Netzwerk Steuergerechtigkeit: Steueroase Deutschland schließen!

Frauke Distelrath frauke.distelrath at attac.de
Wed Apr 10 11:59:07 CEST 2013


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Netzwerk Steuergerechtigkeit
10. April 2013



* Steueroase Deutschland schließen!

* Bundesregierung droht konsequentes Vorgehen gegen Geldwäsche auszubremsen

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und das Netzwerk
Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network / TJN) werfen der deutschen
Regierung vor, aller Rhetorik zum Trotz bei der Bekämpfung von
Steuerflucht und Geldwäsche zu bremsen. "Wenn Finanzminister Schäuble
die Offshore-Leaks-Daten auswerten möchte, dann muss er konsequent sein
und in der G8 sowie bei der Überarbeitung der EU-Geldwäscherichtlinie
für ein verpflichtendes Online-Register der wahren Eigentümer von
Briefkastenfirmen streiten", forderte Markus Meinzer vom Netzwerk
Steuergerechtigkeit.

Beide Netzwerke wiesen zudem darauf hin, dass Deutschland selbst unter
den weltweiten Top Ten der Schattenfinanzplätze rangiert. "Wer von
Steueroasen in der Südsee spricht, darf vom Schattenfinanzplatz
Deutschland nicht schweigen", sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten
Attac-Koordinierungskreis. "Deutschland begünstigt Kapitalflucht,
Geldwäsche und Steuerhinterziehung auf globaler Ebene. Gerade den
Staaten im globalen Süden werden so viele Milliarden Euro entzogen, die
dringend für die öffentliche Daseinsvorsorge benötigt werden."

Laut einer Studie des Netzwerks Steuergerechtigkeit rangiert Deutschland
auf Platz neun der Steueroasen weltweit
(http://kurzlink.de/Schattenfinanzindex). "Deutschland ist ein wichtiger
Spieler im globalen Netz aus Geheimhaltung und Intransparenz", betonte
Markus Meinzer. "Einer der Hauptmechanismen ist die Steuerbefreiung für
Finanzanlagen von Ausländern in Deutschland, gekoppelt mit der fehlenden
Berichtspflicht der Banken an den deutschen Fiskus."

Weltweit werden laut Weltbank bis zu 1,6 Billionen US-Dollar Schwarzgeld
verschoben. Mehr als die Hälfte davon dürfte aus so genannten
Entwicklungsländern stammen. Attac und TJN vermuten, dass Deutschland
als Fluchtort für Geld von Diktatoren mittlerweile ähnlich bedeutsam ist
wie die Schweiz. Ein prominentes Beispiel ist Lybiens Ex-Diktator
Muammar al-Gaddafi, der in Deutschland sechs Milliarden Euro angelegt
hatte, die erst 2011 eingefroren wurden.

Attac und das Netzwerk Steuergerechtigkeit forderten die Bundesregierung
dringend auf, ihren Widerstand gegen das Online-Register für
Briefkastenfirmen in der EU sowie gegen einen umfassenden automatischen
Informationsaustausch der Steuerbehörden oder eine Informationspflicht
von Banken und anderen Finanzakteuren endlich aufzugeben. Jutta
Sundermann: "Weltweit verlieren Regierungen jährlich schätzungsweise 250
Milliarden Dollar durch Steuerflucht allein von reichen Privatpersonen.
Der Betrag, der durch Steuerflucht von Unternehmen verloren geht, ist
noch wesentlich höher. Höchste Zeit, Steueroasen weltweit endlich
trocken zu legen – offshore und hierzulande!"


Für Rückfragen und Interviews:

* Jutta Sundermann, Attac Deutschland, Tel. 0175 866 6769

* Markus Meinzer, Netzwerk Steuergerechtigkeit, Tel. 0178 340 5673



Schattenfinanzindex 2011:
http://steuergerechtigkeit.blogspot.de/2011/10/netzwerk-steuergerechtigkeit-legt.html

Steueroasenschließungsplan von Attac:
www.attac.de/aktuell/steuerflucht/attac-aktionsplan

Attac-Kinospot zu Steueroasen:
www.attac.de/aktuell/steuerflucht/kinospot-du-zahlst



Weitere Informationen:
http://steuergerechtigkeit.blogspot.de/
www.attac.de/steuerflucht
www.attac.de/aktuell/bankwechsel/bankenkritik/steueroasen





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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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