[imc-presse] [attac-d-presse] Griechenland: Kürzungen zerstören Wirtschaft und Sozialsystem

Frauke Distelrath presse at attac.de
Wed Sep 5 13:11:25 CEST 2012


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 5. September 2012



* Kahlschlag zerstört Wirtschaft und Sozialsystem Griechenlands
* Attac will europaweit Privatvermögen zu Lösung der Krise heranziehen

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat davor gewarnt, die
Wirtschaft und das Sozialsystem Griechenlands mit weiteren Kürzungen
endgültig zu zerstören. Stattdessen müssten die großen Privatvermögen in
Griechenland und anderen europäischen Ländern zur Lösung der Krise
herangezogen werden – unter anderem durch eine europaweit koordinierte
Vermögensabgabe.

"Während sich griechische Rentner von ihren so genannten Volksvertretern
als Schufte beschimpfen lassen müssen, weil sie aus schierer
Überlebensnot das Gesundheitsministerium stürmen, werden die nächsten
Attacken auf die letzten Reste des griechischen Sozialstaats
vorbereitet", sagte Steffen Stierle von Attac Deutschland. Laut
Medienberichten will Ministerpräsident Antonis Samaras weiter bei den
Renten und Beamtengehältern streichen. Nach einem Bericht der Athener
Wochenzeitung "To Vima" ist zudem eine weitere Kürzung des Mindestlohns
im Gespräch.

"Diese Politik hat unser Land in eine Dauer-Rezession geführt, die sich
nun zu einer Depression wie in der 30er Jahren ausgewachsen hat",
stellte Marica Frangakis von Attac Hellas fest. "Klar ist: Der
Sozialkahlschlag löst weder die finanziellen noch die
Wettbewerbsprobleme Griechenlands. Aber er führt zu einem
Ressourcentransfer von den arbeitenden Menschen hin zum Finanzsektor,
insbesondere den Banken. Wir erleben eine massive, nachhaltige
Umverteilung zu Gunsten der Kapitalbesitzer."

Griechenlands Wirtschaft schrumpft derzeit im fünften Jahr in Folge.
Steffen Stierle: "Durch Sparen kann die Krise niemals überwunden werden.
Wir müssen endlich an die gigantischen Vermögen ran und die
Einnahmeseite der Staaten in Europa verbessern." Attac hat kürzlich ein
Konzept für eine europaweit koordinierte Vermögensabgabe vorgelegt
(http://kurzlink.de/Papier_Umverteilen). Darüber hinaus fordert Attac
dauerhafte Umverteilungsmechanismen wie eine Vermögenssteuer.

In Deutschland gehören dem reichsten einen Prozent über 35 Prozent des
Gesamtvermögens. Zugleich verfügt der deutsche Staat nur noch über ein
Netto-Vermögen von sechs Prozent der Wirtschaftsleistung. Die
Netto-Privatvermögen kommen dagegen auf etwa 300 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts. In anderen europäischen Ländern sieht die Lage
ähnlich aus.

Attac gehört mit Verdi und dem Paritätischen Gesamtverband zu den
Initiatoren des Bündnisses "Umfairteilen – Reichtum besteuern", das zu
einem bundesweiten Aktionstag am 29. September mobilisiert.



Weitere Informationen:

* Attac-Konzept für eine europaweit koordinierte Vermögensabgabe:
http://kurzlink.de/Papier_Umverteilen (Konzeptpapier)

*Attac-Schwerpunkt "Umverteilen":
www.attac.de/umverteilen

* Bündnis "Umfairteilen – Reichtum besteuern":
www.umfairteilen.de



Für Rückfragen und Interviews:

* Steffen Stierle, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0170 – 445 1755

* Marica Frangakis, Attac Hellas, frangaki at otenet.gr (Griechisch und
Englisch)

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0151/6141 0268
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