[imc-presse] [attac-d-presse] Schattenfinanzindex 2011: Deutschland unter Top 10

Frauke Distelrath presse at attac.de
Tue Oct 4 12:19:49 CEST 2011



Bitte entschuldigen Sie mögliche Doppelsendungen!



Pressemitteilung
Netzwerk Steuergerechtigkeit



* Deutschland unter den Top 10 der Schattenfinanzplätze der Welt
* Netzwerk Steuergerechtigkeit legt Schattenfinanzindex 2011 vor

Aachen/Berlin/Bonn/London, 4. Oktober 2011: Das internationale Netzwerk
Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) veröffentlicht heute die
Rangliste der schädlichsten Schattenfinanzzentren der Welt. Angeführt
wird die Liste von der Schweiz, Deutschland kommt auf Platz 9.

Die Rangliste basiert auf dem Schattenfinanzindex (Financial Secrecy
Index). Mit diesem Index werden 73 Länder und Gebiete nach dem Grad
ihrer Intransparenz im Finanzsektor bewertet. Die Intransparenz wird
anschließend mit dem Anteil der Länder am Weltmarkt für
grenzüberschreitende Finanzdienstleistungen gewichtet und so eine
Gesamtwertung ermittelt.

Zur Bedeutung des Schattenfinanzindex erklärt Detlev von Larcher vom
Netzwerk Steuergerechtigkeit und aktiv bei Attac: "Der
Schattenfinanzindex verdeutlicht die Mechanismen illegitimer
Finanztransaktionen. Indem er zeigt, dass Schattenfinanzzentren nicht
nur in der Karibik, sondern auch mitten in Europa liegen, unterstreicht
er die zentrale Verantwortung der Industrieländer für Kapitalflucht und
Steuervermeidung."

Deutschland ist ein wichtiger Spieler im globalen Netz aus Geheimhaltung
und Intransparenz, es rangiert im Index nur knapp hinter Ländern wie der
Schweiz, den Cayman Islands und Luxemburg. Dazu stellt Markus Meinzer,
Ko-Autor des Index beim Netzwerk Steuergerechtigkeit, fest: "Dass
Deutschland unter den Top 10 der Schattenfinanzzentren platziert ist,
liegt an seiner Bedeutung als wichtiger Finanzplatz für Steuerausländer
und den zum Teil schwachen Offenlegungspflichten. Außerdem gewährt
Deutschland weitreichende Steuervergünstigungen für im Ausland
Ansässige, auch aus Entwicklungsländern. Kombiniert mit den vorhandenen
Möglichkeiten der Geheimhaltung hat das zum Fluss großer Summen nach
Deutschland geführt."

Georg Stoll, Experte für Entwicklungspolitik bei Misereor ergänzt: "Die
derzeit eingefrorenen Milliarden arabischer Despoten stellen hier gewiss
nur die Spitze des Eisbergs dar. Entwicklungsländer verlieren Jahr für
Jahr Gelder in dreistelliger Milliardenhöhe durch Kapitalflucht und
Steuervermeidung. Die Bundesregierung ist aufgefordert, sich endlich für
wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung der Steuerflucht in den
Schattenfinanzzentren einzusetzen. Der G20-Gipfel in Cannes bietet dafür
die nächste Gelegenheit." Der Schattenfinanzindex wurde vom Netzwerk
Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) erstmals 2009 veröffentlicht.
Mit dem Schattenfinanzindex 2011 liegt nun die zweite, methodisch
vollständig überarbeitete und aktualisierte Version vor.


Im Internet:

* Rangliste des Schattenfinanzindex 2011 und weitere Informationen:
http://kurzlink.de/Info_SFI_2011

* Netzwerk Steuergerechtigkeit:
http://www.taxjustice.net



Für Rückfragen:

* Markus Meinzer, Mitarbeiter des Internationalen Sekretariats des Tax
Justice Network, Marburg. Tel. +49 6421 301 9517, Mobil +49 178 340
5673, markus at taxjustice.net.

* Nick Shaxson, Mitarbeiter des Internationalen Sekretariats des Tax
Justice Network, Zürich. Tel. +41 79 477 1070, shaxson at gmail.com.

* John Christensen, Direktor, Tax Justice Network International
Secretariat, London. Tel +44 79 79 868 302, john at taxjustice.net.

* Detlev von Larcher, Attac Deutschland und Netzwerk
Steuergerechtigkeit. Tel +49 160 93 70 80 07, detlev.larcher at attac.de

* Georg Stoll, Abteilung Entwicklungspolitik, Misereor, Tel. +49 179 45
85 888, Stollg at misereor.de.


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Das Netzwerk Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) setzt sich für
die Stärkung der öffentlichen Finanzen und für ein gerechteres
Steuersystem ein - in Deutschland und weltweit. Wir fordern von der
Politik ein entschiedenes Vorgehen gegen Steuerflucht und
missbräuchliche Steuervermeidung. Das Netzwerk Steuergerechtigkeit ist
ein internationaler Zusammenschluss von sozial- und
entwicklungspolitischen sowie kirchlichen Organisationen,
WissenschaftlerInnen und engagierten Einzelpersonen. Im Netzwerk
Steuergerechtigkeit arbeiten in Deutschland unter anderem mit: Attac
Deutschland, Global Policy Forum, Misereor, Terre des Hommes, Verdi und
Weed.

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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