[imc-presse] [attac-d-presse] Enquete-Kommission zu Wachstum meidet zentrale Fragen

Frauke Distelrath presse at attac.de
Fri Jan 14 11:33:42 CET 2011


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 14. Januar 2011



* Ansatz der Enquete-Kommission zu Wachstum greift zu kurz
* Attac plant großen Kongress "Jenseits des Wachstums?!" im Frühjahr

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac begrüßt die Einrichtung der
am Montag zum ersten Mal tagenden Bundestags-Enquete-Kommission
"Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität", warnt jedoch vor einer sich
bereits abzeichnenden Verkürzung der Inhalte und Fragen. "Die Zukunft
des Wachstums ist die Schlüsselfrage des 21. Jahrhunderts. Doch statt zu
diskutieren, inwiefern die drängenden ökologischen und sozialen Grenzen
des Wachstums eine stabile oder gar schrumpfende Ökonomie notwendig
machen, beschäftigt sich die Enquete fast ausschließlich mit
Wohlstandsindikatoren", sagte Kathrin Henneberger von bundesweiten
Attac-Koordinierungskreis. "Damit verweigert sich die Kommission den
wirklich drängenden Zukunftsaufgaben."

Ein alternatives Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu schaffen, reiche nicht
aus. Wer ökologische und Klimaziele tatsächlich umsetzen wolle, komme an
unbequemen Fragen und Einsichten nicht vorbei. Eine davon sei, dass
Wirtschaftswachstum nicht vor allem eine Lösung, sondern in vielen
Bereichen eher eine Verschärfung der ökologischen Probleme mit sich
bringt. Matthias Schmelzer, ebenfalls Mitglied im
Attac-Koordinierungskreis: "Die Abgeordneten in der Enquete-Kommission
müssen endlich die unbequemen Fragen diskutieren und Lösungswege
aufzeigen, wie der Verbrauch von Ressourcen gedrosselt und die
Gesellschaft entschleunigt werden kann." Neben einem notwendigen Ausbau
erneuerbarer Energien, ökologischer Landwirtschaft und sozialer
Infrastruktur müsse dringend diskutiert werden, welche zerstörerischen
und auf fossilen Energieträgern beruhenden Wirtschaftssektoren
geschrumpft werden sollen und wie dies sozial aufgefangen werden kann.
Wirtschaftswachstum führe nicht automatisch zur gerechteren
Wohlstandsverteilung, wie das aktuelle - allein auf Export basierende -
Wachstum von 3,6 Prozent in Deutschland besonders deutlich zeige.

Attac streitet deshalb für eine sozial und ökologisch zukunftsfähige
Wirtschaft jenseits des Wachstumszwanges.

Bei einem großen Kongress mit dem Titel "Jenseits des Wachstums?!
Ökologische Gerechtigkeit – Soziale Rechte – Gutes Leben" vom 20. bis
22. Mai in Berlin wird Attac der Frage nachgehen, wie eine solche
Ökonomie jenseits des Wachstums aussehen könnte. Als Kooperationspartner
für die Tagung konnten die Globalisierungskritiker die Friedrich-Ebert-,
die Rosa-Luxemburg- und die Heinrich-Böll-Stiftung sowie viele andere
Unterstützerorganisationen gewinnen.



Für Rückfragen und Interviews:

* Kathrin Henneberger, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0179) 9534 423
* Matthias Schmelzer, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0178) 3471 628

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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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