[imc-presse] [attac-d-presse] 1300 Globalisierungskritiker aus aller Welt erörtern Wege aus der Krise

Frauke Distelrath presse at attac.de
Fri Aug 12 13:58:15 CEST 2011


Pressemitteilung
Europäisches Attac-Netzwerk
Freiburg (Deutschland), 12. August 2011


* Mehr als 1300 Globalisierungskritiker aus aller Welt erörtern Wege aus
der Krise

* Europäische Netzwerk-Akademie von Attac vom 9. bis 14. August in Freiburg

Mehr als 1300 Aktivisten aus aller Welt haben sich bei der Europäischen
Netzwerk-Akademie von Attac (European Network Academy / ENA) vom 9. bis
14. August in Freiburg versammelt, um Alternativen zum
krisengeschüttelten Weltwirtschaftssystem zu entwickeln und
vorantreiben. Die desaströse Funktionsweise der Finanzmärkte ist
zentraler Gegenstand der Kritik der Teilnehmer.

"Attac ist nicht hier, um zu sagen 'Wir haben es euch ja gesagt' – auch
wenn wir es gesagt haben, und zwar seit Jahren. Wir haben konkrete
Vorschläge, wie Menschen und die Umwelt Vorrang erhalten vor den
unverschämten Profiten einiger weniger. Diese Vorschläge funktionieren,
sie müssen nur eine Chance erhalten", sagte die prominente
Globalisierungskritikerin und Ehrenpräsidentin von Attac Frankreich,
Susan George.

"Mehr als ein Jahrzehnt lang haben die Politiker unsere Forderungen nach
demokratischer Kontrolle der Finanzmärkte ignoriert. Inzwischen wird die
Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung breit diskutiert. Doch die
tatsächliche Einführung einer Finanztransaktionssteuer und anderer
regulierender Instrumente ist weit entfernt – trotz schöner Reden und
herzerwärmender Erklärungen der G20 und anderer internationaler Gremien.
Und das bisschen Regulierung, das es inzwischen gibt, ist viel zu spät
gekommen", sagte Hugo Braun vom deutschen Attac-Koordinierungskreis und
einer der Organisatoren des Treffens.

Die Panik auf den Finanzmärkten ist zurückgekehrt. Angesichts dessen,
dass die Verschuldung der USA und der EU-Länder seit langem bekannt ist,
zeigt der Börsencrash nach der Abwertung der US-Staatschulden abermals
die Irrationalität der Finanzmärkte.

"Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf: Steht auf und schließt euch
unserer Bewegung an! Gemeinsam entwickeln wir Alternativen zur Krise und
setzen uns für eine bessere Welt ein. Das ist der beste Weg in eine
Zukunft, in der alle Menschen ein gutes Leben auf einer ökologisch und
sozial nachhaltigen Basis führen können", sagte Benedikte Hansen,
Präsidentin von Attac Norwegen.


Attac fordert:

* Die sofortige Einführung der Finanztransaktionssteuer, um Spekulation
einzudämmen.

* Das sofortige Verbot aller Spekulationsformen, die ganze
Volkswirtschaften und Gesellschaften gefährden – einschließlich eines
umfassenden und endgültigen Verbots von Leerverkäufen und
Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps).

* Keine bedingungslosen Bankenrettungen. Banken, die nicht
überlehensfähig sind, müssen vergesellschaftet und unter demokratische
Kontrolle gestellt werden, damit sie den Bedürfnissen der Menschen und
nicht den Profiten der privaten Aktionäre dienen.

* Alle Finanzinstitute, die als zu groß zum Scheitern ("too big to
fail") erachtet werden, müssen in kleinere Einheiten zerlegt werden.

* Keine Kürzungspolitik. Stattdessen müssen neue Quellen für
Staatseinnahmen erschlossen werden. Öffentliche Daseinsvorsorge und
öffentliche Investitionen müssen ausgebaut, nicht reduziert werden. Alle
finanz- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen müssen darauf abzielen, den
Reichtum umzuverteilen und öffentliche Einnahmen zu generieren.

* Alle Staatschulden müssen von einem unabhängigen,
zivilgesellschaftlichen Gremium überprüft werden (Schuldenaudit).
Illegale und illegitime Schulden müssen gestrichen werden.

* Die Europäische Zentralbank muss demokratischer Kontrolle unterworfen
werden. Ihr Mandat muss geändert werden, so dass sie direkt Kredite an
Staaten der Eurozone vergeben kann.


Mehr Informationen:

http://www.ena2011.eu
http://www.attac.org/de
http://www.attac.de/eurokrise


Für Rückfragen und Interviews:

* Susan George, Ehrenpräsidentin von Attac Frankreich, susangeorge at free.fr.

* Hugo Braun, Koordinierungskreis Attac Deutschland, +49 - 171 54 22 515

* Benedikte Hansen, Präsidentin von Attac Nowegen, +47 - 915 87 423


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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