[imc-presse] [attac-d-presse] KORREKTUR Attac-Recherche: Deutsche Banken in Steueroasen

Frauke Distelrath presse at attac.de
Fri Apr 8 12:26:31 CEST 2011


Sehr geehrte Damen und Herren,

in unsere heutige Pressemitteilung hat sich ein Fehler eingeschlichen.

Statt "Filialen" muss es "Niederlassungen" heißen (Unterzeile sowie 2.
Absatz, 1. Zeile).

Unten finden Sie die berichtigte Fassung.

Wir bitten um Entschuldigung!


Mit vielen Grüßen aus Frankfurt
Frauke Distelrath


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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 8. April 2011



* Attac veröffentlicht Liste deutscher Banken in Steueroasen
* Deutsche Bank hat mehr Niederlassungen auf Caymans als in Frankfurt

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat eine Liste von
Tochtergesellschaften, Zweckgesellschaften und assoziierten Unternehmen
deutscher Banken in Steueroasen veröffentlicht. Die Ergebnisse der
Attac-Recherche sind frappierend: So unterhält die Deutsche Bank in
Georgetown auf den Cayman-Inseln, wo fast 10.000 Hedgefonds ihre Adresse
haben, mehr Niederlassungen und Zweckgesellschaften als am Konzernsitz
Frankfurt am Main. Im Steuerparadies Delaware* in den USA ist die
Deutsche Bank an mehr Unternehmen beteiligt, als in allen deutschen
Städten zusammen. Insgesamt hat die Deutsche Bank mehr als die Hälfte
(51,35 Prozent) ihrer Tochter- und Zweckgesellschaften sowie
assoziierten Unternehmen in Steueroasen angesiedelt. Damit belegt sie
den Spitzenplatz – gefolgt von der mittlerweile ebenfalls zur Deutschen
Bank gehörenden Postbank (28,27 Prozent) und der Commerzbank (23,43
Prozent).

"Es ist ein Riesenskandal: Mit hunderten von Niederlassungen in
Schattenfinanzplätzen enthalten die Banken der Allgemeinheit Steuern in
Milliardenhöhe vor – ganz so, als hätten sie nie von den staatlichen
Bankenrettungen profitiert. Und die Politik lässt sie fast unbehelligt
gewähren", sagte Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis. Dabei
sei davon auszugehen, dass die deutschen Institute keine Sonderrolle
einnehmen, sondern sich alle Privatbanken in Europa ähnlich verhalten.
"Und das, während viele Menschen in Europa einen bitteren Preis bezahlen
für die teuren Bankenrettungen, die ihre Länder an den Rand des
Bankrotts gebracht haben."

Eine weitere bittere "Nebenwirkung" von Schattenfinanzplätzen ist laut
Attac die Stützung von Diktatoren: Diese schaffen das Geld, das sie
ihren Bürgern abgepresst haben, an dieselben Orte, die Deutsche Bank,
Commerzbank oder Unicredit bevorzugt für ihre Transaktionen nutzen.
Detlev von Larcher, ebenfalls im Attac-Koordinierungskreis: "Solange
demokratische Regierungen dagegen keine konsequenten Maßnahmen
ergreifen, bleiben Solidaritätserklärungen mit den Protestbewegungen
etwa in Nordafrika reines Lippenbekenntnis."

Doch auch im Inland bringt der Steuerwettbewerb zwischen den Städten und
Gemeinden regelrechte Steueroasen hervor, von denen die Banken
profitieren: So war der Attac-Recherchegruppe aufgefallen, dass in den
Anteilsbesitzlisten der untersuchten Banken etliche Niederlassungen in
der kleinen bayrischen Gemeinde Grünwald stehen. Dieser Ort kann nach
einigen Kriterien als Steueroase bezeichnet werden: In der Kleinstadt
mit 11.000 Einwohnern leben überdurchschnittlich viele Millionäre. 790
Firmen sind im lokalen Branchenbuch aufgeführt, darunter allein 24
Kapitalanlagegesellschaften. Ein rekordverdächtig niedriger Hebesatz für
die Gewerbesteuer lockte sie nach Oberbayern.

Für ihre Recherche durchforsteten die Globalisierungskritiker die
Anteilsbesitzlisten von Deutscher Bank, Commerzbank, Unicredit/HVB,
Postbank, Deka Bank und DZ Bank. Anschließend glichen sie die Präsenz
der Banken in verdächtigen Ländern mit einer Aufstellung der
Schattenfinanzplätze ab, die das Netzwerk Steuergerechtigkeit (Tax
Justice Network) erarbeitet hat.

Die Dokumentation der Banken-Aktivitäten in Steueroasen gehört zu den
Vorarbeiten für eine neue Kampagne, die Attac in diesem Frühjahr
startet: Das Netzwerk ruft dazu auf, den großen Privatbanken den Rücken
zu kehren und sich für ein anderes Bankensystem stark zu machen. Motto:
"Krötenwechsel jetzt! Bank wechseln – Politik verändern!"


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* In Delaware sind die Steuern äußerst niedrig und es bestehen keinerlei
Veröffentlichungspflichten für Unternehmen, die mit nur einem
Geschäftsführer und ohne Grundkapital gegründet werden können





Im Internet:

* Attac-Recherche "Deutsche Banken in Steueroasen" (auch im Anhang):
http://kurzlink.de/Steueroasen_Banken

* Schattenfinanzindex des Netzwerks Steuergerechtigkeit:
www.financialsecrecyindex.com

* Kampagnen-Seite "Krötenwechsel jetzt! Bank wechseln – Politik
verändern!" (im Aufbau):
www.attac.de/bankenwechsel



Für Rückfragen und Interviews:

* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769

* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0160) 9370 8007


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
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