[imc-presse] [Presseinfo] Abschlusspresseerklärung 08.11.2010 südwestdeutsche Antiatominitiativen
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Mon Nov 8 22:34:34 CET 2010
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Presseerklärung der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen08. November 2010
*Castor Widerstand in Süddeutschland*
Kurz nach Abfahrt des Zuges hat es bereits in Frankreich Protestaktionen
gegeben. Bei Caen hielt eine Blockadeaktion den Atommüllzug für etwa
vier Stunden auf; bei der Räumung wurden die Aktivisten durch die
Polizeimaßnahmen schwer verletzt.
In der Nähe von Lauterbourg ketteten sich Greenpeace-AktivistInnen an
die Gleise.
In Süddeutschland nahmen mehrere tausend Menschen an den Protesten gegen
den Castor Transport von La Hague nach Gorleben teil. In
Berg/Rheinland-Pfalz demonstrierten über 2000 Menschen für den
Sofort-Ausstieg. Im Anschluss an die Demonstration gelang es
(gezählten!) 1276 DemonstrantInnen gemeinsam die Polizeiabsperrungen zu
überwinden und die Gleise zu besetzen. Zum ersten Mal in der Geschichte
der Atommülltransporte musste der CASTOR-Zug aufgrund einer solchen
Protestaktion seine Fahrtroute ändern. Der Zug wurde über Straßburg nach
Kehl in Baden-Württemberg umgeleitet. Bereits wenige hundert Meter
hinter Kehl wurde der Zug jedoch erneut gestoppt. KletteraktivistInnen
blockierten die Kinzigbrücke.
In Karlsruhe versuchten mehrere hundert Menschen, noch vor der
Durchfahrt des Zuges auf die Schienen zu gelangen. Nur ein Großaufgebot
der Polizei konnte dies verhindern.
In Waghäusel-Wiesenthal fand eine Mahnwache mit 20 Menschen statt. Auch
hier mussten starke Polizeikräfte die Durchfahrt des Zuges absichern.
Auf dem Weg über Mannheim, Biblis, Groß-Gerau fuhr der Zug weiter nach
Darmstadt.
Dort gelang es mehreren Menschen, auf die Gleise zu gelangen und den
"Höllenzug" erneut aufzuhalten. Über Hanau und Schlüchtern verließ der
Castor Transport Süddeutschland -- der nächsten Blockade entgegen!
In diesem Jahr nahmen in Südwestdeutschland wesentlich mehr Menschen an
den Protesten gegen den Castor Transport teil, als in den Jahren zuvor.
Auch die Bereitschaft der Bevölkerung zur Teilnahme an aktiven
Widerstandsaktionen, wie Besetzungen oder Blockaden, nahm gegenüber den
Vorjahren enorm zu. Dies zeigt, dass die Atompolitik der Bundesregierung
nicht akzeptiert wird. Nach dem Beschluss des Bundestages zum
Weiterbetrieb der Atomkraftwerke gibt es jetzt auch kein Zurück mehr zur
alten rot-grünen Konsensvereinbarung. Die Menschen haben genug von Lügen
und leeren Versprechungen der PolitikerInnen; sie wollen ein Ende der
Atomkraft und dafür stehen immer mehr Menschen aktiv ein.
Die Wucht des Konflikts lässt sich daran ablesen, dass der Widerstand
der Menschen nur mit brutaler Gewalt von Seiten der Polizei in Schach
gehalten werden kann. Ob in Caen/Frankreich, im Wendland bei
Castor-Schottern oder bei den Blockaden von Widersetzen: die Polizei
wird zu Schlägern für die Atomlobby. Wenn die Politiker nicht schnell
und eindeutig reagieren, wird sich auch das fast ausnahmslos friedliche
Verhalten der AtomkraftgegnerInnen ändern. Durch Schläge,Tritte oder
Reizgas werden keine Menschen überzeugt - sie werden beim nächsten
Aufeinandertreffen mit Zorn und Wut antworten.
Wir sind sehr froh, dass die Polizei in der Pfalz besonnen und friedlich
reagiert hat - anders als im Wendland . Hätte sie die Alternative über
Kehl nicht gehabt, hätte sich aber auch in Berg gezeigt, ob die Polizei
die Bevölkerung oder den Atomstaat schützt.
Rückfragen richten Sie bitte an das
Presseteam der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
Andreas Raschke, Holger Hildebrand, Eric Tschoep
Tel.: 0175/2888422
Email: presse at castor-suedblockade.de <mailto:presse at castor-suedblockade.de>
http://www.atomaustieg-sofort.de/
--
Pressebüro der Südblockade
Holger Hildebrand, Andreas Raschke, Eric Tschoepp
presse at castor-suedblockade.de
Tel.: 0175/2888422
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