[imc-presse] [attac-d-presse] EU-Lateinamerika-Gipfel: Europa setzt auf gescheiterte Rezepte

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon May 17 12:25:12 CEST 2010


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 17. Mai 2010


* EU-Lateinamerika-Gipfel: Europa setzt auf gescheiterte Rezepte

* Freihandelsabkommen Angriff auf die soziale Errungenschaften 
Lateinamerikas

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac kritisiert, dass die 
Europäische Union beim heute beginnenden EU-Lateinamerika-Gipfel in 
Madrid auf den Abschluss von Freihandelsabkommen mit 
lateinamerikanischen Staaten drängt – gegen massive Widerstände sozialer 
Bewegungen und linksgerichteter Regierungen in Lateinamerika. "Die 
Bevölkerung Lateinamerikas hat bereits in der Vergangenheit die 
verheerenden Folgen dieser neoliberalen Politik erfahren. Trotzdem setzt 
die EU im Interesse europäischer Konzerne weiterhin auf Marktöffnungen", 
sagte Kerstin Sack, Mitglied im bundesweiten Koordinierungskreis von 
Attac. "Die lateinamerikanischen Volkswirtschaften werden nur weiter 
unter Druck gesetzt."

Die EU verhandelt derzeit bilaterale Freihandelsabkommen mit Kolumbien 
und Peru. In Madrid soll zudem der Startschuss für ein so genanntes 
Assoziierungsabkommen mit der zentralamerikanischen Freihandelszone 
Cafta erfolgen. Auch für die Wiederaufnahme der Gespräche über ein 
Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, 
Paraguay und Uruguay hat sich die EU-Kommission ausgesprochen.
Unterstützt werden die Bestrebungen der EU dabei nur von den 
rechtsgerichteten Staatsführungen Perus und Kolumbiens. Erst vor wenigen 
Jahren scheiterten die USA mit dem Projekt einer gesamtamerikanischen 
Freihandelszone am Widerstand der Menschen in Lateinamerika. Seither hat 
der Neoliberalismus dort immer mehr an Boden verloren.

"Die Wirtschaftspolitik der EU gegenüber Lateinamerika ist ein
Frontalangriff auf die jüngsten sozialen Errungenschaften des
Subkontinents", sagte Steffen Stierle, ebenfalls Mitglied im
Attac-Koordinierungskreis. "Aber wer sich ohne Zwang den IWF ins eigene
Haus holt und die eigenen Mitglieder zu Sparmaßnahmen
zwingt, die die Krise noch verschärfen, von dem ist nichts anderes
zu erwarten."

Parallel zum Treffen der Regierungsvertreter findet in Madrid seit 
Freitag der bereits vierte Gegengipfel "Enlazando Alternativas" statt. 
Mit dabei sind auch zahlreiche Attac-Aktive aus Lateinamerika und Europa.

Beim Enlazando Alternativas tagt täglich ein Tribunal der Völker, bei 
dem europäische Konzerne symbolisch für die Schäden, die sie in 
Lateinamerika angerichtet haben, angeklagt werden. Die Urteilsverkündung 
wird am heutigen Montag erwartet.


Für Rückfragen:
* Kerstin Sack, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 340 8588
* Steffen Stierle, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0170) 445 1755


Weitere Informationen:

* Gegengipfel Enlazando Alternativas:
www.enlazandoalternativas.org/ (Spanisch)

* Lateinamerika-AG von Attac:
www.attac.de/lateinamerika

* Aktuelle Lareinamerika-Infos:
www.amerika21.de


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
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