[imc-presse] Chemiewaffen in der Türkei

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Mon Jul 26 06:32:14 CEST 2010


*Pressemitteilung*

*
Kriegsverbrechen der türkischen Armee mit chemischen Kampfmitteln*

*Nahe der türkisch-irakischen Grenze, in der Provinz Hakkari, wurden
zwischen dem 8. und 15. September
letzten Jahres 8 Menschen – nach Betrachtung aller zugänglichen Fakten –
Opfer eines Einsatzes von
chemischen Kampfmitteln durch das türkische Militär.*

Augenzeugen berichteten von dem Vorfall und beschrieben, dass Soldaten
gasförmige, allem Anschein nach
chemische Kampfstoffe in Form von Geschossen in eine Höhle in der Nähe der
türkisch-irakischen Grenzstadt
Cukurca (Provinz Hakkari) einbrachten und wenige Zeit später mehrere
Menschen, Mitglieder der Guerilla der
PKK, aus dieser Höhle bargen. Einige der bereits leblosen Körper wurden
daraufhin zusätzlich von
Panzerfahrzeugen überfahren und/oder erschossen.

Aus einem Gutachten eines Rechtsmedizinischen Instituts in Zusammenhang mit
dem Augenzeugenbericht
können wir schließen, dass gegen die 8 von der türkischen Armee getöteten
Personen mit großer
Wahrscheinlichkeit chemische Waffen eingesetzt wurden.

Menschenrechtler aus der Region hatten einer deutschen
Menschenrechtsdelegation, unter anderem Delegierten
von Bundestags- und Landtagsabgeordneten, die Augenzeugenberichte
übermittelt und Fotos aus dem Zeitraum
kurz nach der Obduktion übergeben. Die Fotos (siehe Attachment) sind nach
Ansicht des
Bildfälschungsexperten Hans Baumann authentisch. Bei einer Begutachtung fand
Baumann keinerlei Hinweise
auf eine Manipulation der Aufnahmen. Lichtverhältnisse, Details der Leichen
und Kameradaten seien konsistent
und in dieser Form praktisch nicht fälschbar. Nach weiterer Recherche können
wir davon ausgehen, dass es sich
bei den Toten um Rizgar Askan, Aziz Özer, Ramazan Yildiz, Kahraman Şex Ali,
Yahya Musazade, Salih Güleç,
Aliye Timur und Hanife Ali, im Alter von 19 bis 33 Jahren handelt
*
„Das Gutachten der Gerichtsmedizin bestätigt die uns übermittelten
Augenzeugenberichte. Es wird
deutlich, dass die türkische Armee gegen die von der Türkei ratifizierte
Chemiewaffenkonvention (CWK)
verstößt. Hierbei handelt es sich um gravierende, zu verurteilende
Menschenrechtsverletzungen und ein
Kriegsverbrechen,“* so der Soziologe und Türkeiexperte Martin Dolzer.

*„Dieser Vorfall muss untersucht und aufgeklärt werden. Die Verwendung
chemischer Waffen ist für
Unterzeichnerstaaten der CWK verboten. Sollte sich der Vorwurf eines
Chemiewaffeneinsatzes erhärten,
muss dies Konsequenzen durch den Executive Council der Organisation für das
Verbot chemischer
Waffen (OPCW) nach sich ziehen. Die Türkei ist wie alle anderen
Unterzeichnerstaaten verpflichtet,
sämtliche chemischen Waffen zu deklarieren und abzubauen“,* so Andrej Hunko,
Mitglied des Bundestags.

*„Innerhalb des letzten Jahres häufen sich die Berichte über den Einsatz
von Chemiewaffen durch das
türkische Militär. Im Rahmen der militärischen Auseinandersetzung mit der
PKK und
Militäroperationen, auch gegen die Natur sowie die Zivilbevölkerung wird
immer wieder vom Einsatz
chemischer Waffen, postmortaler Verstümmelung u.a. durch Zertrümmern von
Körperteilen und durch
Säure berichtet,“ *so Michael Knapp, Menschenrechtsaktivist.*
*
Die NGO Sunshine Project beschäftigt sich mit der Dokumentation von
Biowaffen- und Chemiewaffenproduktion
und deren Einsatz. Einem Länderbericht über die Türkei aus dem Jahr 2004
zufolge übt die türkische
Armee ähnliche Einsätze mit chemischen Waffen wie den oben beschriebenen
regelmäßig. Des weiteren
kritisiert die NGO, dass eine veröffentlichte militärische Direktive zum
Einsatz von Chemiewaffen aus dem Jahr
1986 bis 2004 weder seitens des Militärs noch seitens einer türkischen
Regierung kommentiert oder revidiert
wurde. Nachfragen zufolge hat das auch bis heute keine türkische Regierung
getan. In der Direktive wird der
Einsatz international geächteter Kampfstoffe wie Giftgas, chemischen Waffen
und biologischen Waffen in Form
von Insekten thematisiert.
*
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter der Tel. Nr. 0176 / 20705646
zur Verfügung
*
siehe auch www.humanrights.blogsport.de
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