[imc-presse] [attac-d-presse] EU-Gipfel: Klimaschutz-Vorreiter beim Sprüche klopfen

Frauke Distelrath presse at attac.de
Thu Oct 29 12:40:13 CET 2009


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 29. Oktober 2009


* Klimaschutz: Europäische Union nur Vorreiter beim Sprüche klopfen
* Attac mobilisiert zu Protesten in Kopenhagen: "Klimapoker stoppen!"

Als "Heuchelei" hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac zu
Beginn des heutigen EU-Gipfels in Brüssel die sich abzeichnende
Position der Europäischen Union zum Klimaschutz bezeichnet. "Die EU
ist höchstens Vorreiter im Sprüche klopfen. Vorreiter im Klimaschutz
wird man aber nicht allein dadurch, dass man diesen Anspruch wie ein
Mantra wiederholt", sagte Chris Methmann vom
Attac-Koordinierungskreis. Das Klimasekretariat in Bonn schätzt, dass
pro Jahr etwa 100 Milliarden Dollar für die Anpassung an den
Klimawandel in Entwicklungsländern benötigt werden. Dass sich die
EU-Staaten nicht einmal auf den Kommissionsvorschlag von zwei
Milliarden bis 15 Milliarden Euro einigen können, zeigt nach Ansicht
von Attac, wer tatsächlich auf der Bremse steht.

"Wenn die Industrieländer nicht endlich konkrete Zusagen machen, wie
sie ihre Klimaschulden aus 200 Jahren Industrialisierung abbezahlen
wollen, dann muss sich niemand wundern, wenn der Klimagipfel in
Kopenhagen scheitert", sagte Oliver Pye von der bundesweiten
Attac-Arbeitsgruppe Energie, Klima, Umwelt. Die afrikanische
Delegation hat wegen der Verweigerungshaltung der Industriestaaten vor
kurzem sogar mit einem Boykott des UN-Gipfels im Dezember in
Kopenhagen gedroht.

Insbesondere die deutsche Bundesregierung stellt sich gegen konkrete
Zusagen an die Länder des Südens. So warnte Finanz-Staatssekretär Jörg
Asmussen nach dem Treffen der EU-Finanzminister vergangene Woche
explizit davor, "zu früh Zahlen auf den Tisch zu legen". Wie beim
Poker verliere derjenige das Spiel, der sein Blatt zu früh zeige.
"Wenn es nicht gelingt, den Klimawandel zu stoppen, gibt es nur
Verlierer. Es ist offensichtlich, dass die Verantwortlichen für die
globale Erwärmung noch nicht begriffen haben, worum es eigentlich
geht", stellte Oliver Pye. Dies zeige sich auch im schwarz-gelben
Koalitionsvertrag: Gleichzeitig die Interessen der Energie- und
Automobilindustrie zu schützen und Klimaschutz zu betreiben, sei nicht
möglich.

Unter dem Motto "Den Klimapoker stoppen! Für ein ganz anderes
Klimaabkommen" mobilisiert Attac gemeinsam mit anderen Organisationen
zu Protesten beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen. Attac wird sich an der
geplanten Großdemonstration am beim Klimaaktionstag am 12.Dezember und
am Gegengipfel in Kopenhagen beteiligen. Geplant sind zudem kleinere
Protestaktionen. Chris Methmann: "Wir fordern Klimagerechtigkeit, das
heißt die Rückzahlung der ökologischen Schuld des Nordens von
mindestens 100 Milliarden Euro jährlich und den verbindlichen und
sofortigen Umstieg auf erneuerbare Energien. Für ein solches Abkommen
werden wir in Kopenhagen auf die Straße gehen."


Informationen im Internet:
http://www.attac-netzwerk.de/ag-eku


Für Rückfragen und Interviews:
* Chris Methmann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0163) 260 5153
* Oliver Pye, Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. (0178) 510 4439



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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