[imc-presse] [attac-d-presse] Attac und Noya blockieren Frankfurter Börse

Frauke Distelrath presse at attac.de
Wed Sep 24 12:25:42 CEST 2008


PRESSEMITTEILUNG
Attac Deutschland
Network of Young Altermondialists (Noya)
Frankfurt am Main, 24. September 2008



* Attac und Noya blockieren Frankfurter Börse

* Globalisierungskritiker legen Forderungskatalog für Regulierung
  der Finanzmärkte vor

Mit einer symbolischen Blockade der Frankfurter Börse unter dem Motto
"Das Casino schließen!" haben Aktivistinnen und Aktivisten des
globalisierungskritischen Netzwerkes Attac und seiner
Jugendorganisation Noya am heutigen Mittwoch für eine echte
Regulierung der Finanzmärkte demonstriert und einen entsprechenden
Forderungskatalog von Attac vorgestellt.

"Wenn Merkel und Steinbrück uns jetzt glauben machen wollen, diese
Jahrhundertkrise sei eine rein amerikanische Krise, dann ist das
lächerlich. Die Krise hat ihren Ursprung in der neoliberalen
Deregulierung der Finanzmärkte. Und die wurde in Deutschland genauso
betrieben wie in den USA", sagte Stephan Schilling, Finanzmarktexperte
im Attac-Koordinierungskreis. In den USA müssten nun die
Steuerzahlerinnen und Steuerzahler hunderte Milliarden Dollar
aufbringen, um den Zockern an der Wall Street aus der Misere zu
helfen. Doch damit nicht genug: Die Finanzmarktkrise drohe die
Weltwirtschaft mit sich nach unten zu reißen, der zu erwartende
massive Einbruch der Realwirtschaft könne hunderttausende
Arbeitsplätze kosten. "Die Banken haben mit ihrer Zockerei den
Zusammenbruch des gesamten ökonomischen Systems riskiert - aktiv
befördert von einer Politik der systematischen Deregulierung. Damit
muss Schluss sein. Es ist Zeit, das Casino zu schließen", stellte
Stephan Schilling klar.

Attac forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister
Peer Steinbrück auf, sich endlich wirksam für verschärfte
Finanzmarktgesetze einzusetzen. Zwar rede auch Merkel auf einmal von
Regulierung, dahinter verberge sich aber der altbekannte wachsweiche
Appell nach mehr Transparenz und Selbstdisziplin der Finanzakteure. So
betonte die Kanzlerin am Montag beim Unternehmertag der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, es müsse "nicht immer gleich ein neues
Gesetz geben", sofern die Wirtschaft bereit sei, "bestimmte Regeln für
sich selbst zu akzeptieren". Dazu Attac-Finanzmarktexperte Detlev von
Larcher: "Das ist ein schlechter Witz. Wer jetzt noch auf freiwillige
Selbstverpflichtungen derjenigen setzt, die uns das Desaster
eingebrockt haben, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Was wir
jetzt brauchen, ist neues Finanzsystem. Die Vorschläge dafür liegen
längst auf dem Tisch."

In dem am Mittwoch vorgelegten Maßnahmenkatalog fordert Attac

· die Einführung eines effektiven Finanzmarkt-TÜVs, der neue Produkte
  standardisiert und prüft, bevor diese gehandelt werden dürfen,

· einen speziellen Krisenfonds, dessen Kosten die Finanzmarktakteure
  selbst tragen,

· wirtschaftliche Sanktionen gegen Steueroasen sowie

· eine Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene, um die
  Spekulation zu reduzieren und die Kurzfristorientierung der
  Finanzmärkte zu schwächen.

Zeitgleich zu der Blockade der Frankfurter Börse demonstrierten
Mitglieder des europäischen Attac Youth Network auch vor den Börsen in
Paris, Helsinki, London und Oslo.

Bürgerinnen und Bürger, die den Attac-Forderungskatalog unterstützen
möchten, können sich an einer E-Mail-Aktion beteiligen, die Attac am
Mittwoch im Internet startet.


Im Internet:
* Attac-Forderungskatalog "Das Casino schließen!":
http://www.casino-schliessen.de/aktuell/casino-schliessen/forderungen/

* E-Mail-Aktion zur Unterstützung der Attac-Forderungen:
http://www.casino-schliessen.de/aktuell/casino-schliessen/deine-stimme/

* Attac-Sonderseite "Das Casino schließen!":
http://www.casino-schliessen.de

* Fotos von der Aktion zum kostenfreien Download (ab ca. 13 Uhr):
http://www.casino-schliessen.de/aktionen


Für Rückfragen:
* Stephan Schilling, Attac-Finanzmarktexperte, Tel. 0176-1002 0016
* Detlev von Larcher, Attac-Finanzmarktexperte, Tel. 0160-9370 8007
* Max Bank, Noya - Jugendnetzwerk in Attac, Tel. 0163-456 8741


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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