[imc-presse] [attac-d-presse] KORRIGIERTE VERSION Finanzkrise: Rettungsmaßnahmen an Systemwechsel koppeln

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Sep 22 13:35:10 CEST 2008


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Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 22. September 2008


* Finanzkrise: Systemwechsel nur gegen Bankenbranche durchsetzbar
* Zivilgesellschaft und kritische Wissenschaftler einbeziehen

Angesichts der sich von Woche zu Woche verschärfenden Finanzkrise hat
das globalisierungskritische Netzwerk Attac gefordert, die jetzt
notwendigen Rettungsmaßnahmen endlich mit einem grundsätzlichen
Politikwechsel zu verbinden. Nachdem die gesamte Branche der
Investment-Banken untergegangen ist, hat die US-Regierung am
Wochenende angekündigt, ein 700 Milliarden Dollar schweres
Rettungspaket aufzulegen, und die Regierungen anderer Länder
aufgefordert, ähnliche Schritte zu unternehmen. "Das offenbart das
Ausmaß der Krise. Jede weitere Hilfe für die gescheiterten Zocker im
Casino der globalen Finanzindustrie muss an einen Systemwechsel
gekoppelt sein, der Schluss macht mit dem Märchen des Segens freier
Kapitalmärkte", forderte Stephan Schilling, Finanzmarktexperte im
bundesweiten Koordinierungskreis von Attac.

Ein Jahr nach Beginn der immer wieder klein geredeten Krise sei es
höchste Zeit, dass die Bundesregierung endlich Maßnahmen für ein
anderes Finanzsystem ergreift. "Die Vorschläge liegen längst auf dem
Tisch. Wir erwarten deshalb, dass Bundesfinanzminister Peer Steinbrück
diejenigen Kräfte der Zivilgesellschaft und kritische Wissenschaftler
zu einer Anhörung einlädt, die schon lange vor dieser Katastrophe
gewarnt und Alternativen erarbeitet haben", sagte Stephan Schilling.

Von dem Gipfel, zu dem Steinbrück die Finanz- und Bankenbranche für
Donnerstag nach Berlin eingeladen hat, erwartet Attac jenseits einer
Bestandsaufnahme hingegen keine weiterbringenden Ergebnisse. "Da
setzen sich diejenigen angeblichen Experten zusammen, denen wir diese
Krise zu verdanken haben. Die jetzt notwendigen strukturellen
Veränderungen des Finanzsystems sind mit Sicherheit nur gegen die
Verursacher der Krise durchzusetzen", betonte Detlev von Larcher,
ebenfalls Finanzmarktexperte im Koordinierungskreis von Attac.

Attac fordert als Sofortmaßnahmen einen effektiven Finanzmarkt-TÜV,
einen speziellen Krisenfonds, dessen Kosten die Finanzmarktakteure
selbst tragen, wirtschaftliche Sanktionen gegen Steueroasen sowie eine
Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene, um die Spekulation zu
reduzieren und die Kurzfristorientierung der Finanzmärkte zu
schwächen.


Informationen im Internet:
* Attac-Positionspapier "Die Zeit ist reif: Demokratische Kontrolle
der Finanzmärkte!":
http://www.attac.de/uploads/media/The_time_is_ripe_-_deutsche_Fassung.pdf

* Attac-Sonderseite zur Finanzmarktkrise:
http://www.attac.de/aktuell/finanzmarktkrise


Für Rückfragen:

* Stephan Schilling, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0176 - 1002 0016
* Detlev von Larcher, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0421 - 89 43 11
  oder 0160 - 9370 8007



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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