[imc-presse] [attac-d-presse] Attac kritisiert Polizeiübergriffe bei G8-Demo in Japan

Frauke Distelrath presse at attac.de
Sat Jul 5 21:10:47 CEST 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Sapporo/Japan, 5. Juli 2008


* Gewaltsame Polizeiübergriffe bei G8-Protestdemo in Japan
* Attac fordert Freilassung der vier Festgenommenen

Während des Protest-Marsches am Samstag gegen den am Montag
beginnenden G8-Gipfel auf Hokkaido sind vier Personen festgenommen
worden. Attac-Aktivisten waren Zeugen der Verhaftung des Fahrers eines
der beiden Lautsprecherwagen. Attac fordert die sofortige Freilassung
der Festgenommenen.

"Sowohl nach unserem eigenen Erleben als auch nach Schilderungen
weiterer Augenzeugen, insbesondere des unabhängigen Legal Teams, waren
die Verhaftungen sehr brutal", sagte Alexis Passadakis, der als
Vertreter von Attac Deutschland an der Demonstration teilnahm. "Die
Verhaftungen waren vollkommen willkürlich. Mein Eindruck ist, dass die
Polizei ihren Ärger darüber ausgelassen hat, dass viele
Demonstrantinnen und Demonstranten auf charmante Art und Weise,
ausgelassen tanzend, die unverschämten Polizeiauflagen verletzt haben.
Das Versammlungsrecht wird in Japan dadurch beschnitten, dass nur vier
Personen nebeneinander laufen dürfen und so nur eine Fahrspur benutzt
werden darf," sagte Alexis Passadakis.

Außer dem Fahrer eines Lautsprecherwagens wurden der dazugehörende
Disc Jockey, ein japanischer Mitarbeiter der Nachrichtenagentur
Reuters und ein als Clown kostümierter Demonstrant von den
Sicherheitsbehörden festgenommen.

"Die Gängelung und Beschränkung des Rechts aufs Versammlungsfreiheit
war enorm. Die Zahl der Polizisten übertraf die der Demonstranten.
Angesichts dessen ist es bemerkenswert, wie besonnen die Teilnehmer
des Protest-Marsches mit den Einschränkungen umgegangen sind und sich
nicht von dem ständigen Drängeln haben provozieren lassen. Selbst als
die Verhaftungen stattfanden, hielten sich die Teilnehmer der Demo
zurück", berichtete Viviana Uriona vom Attac-Koordinierungskreis und
ebenfalls derzeit in Sapporo.

"Ich sah, wie die Polizei den Reuters-Journalisten verhaftete. Drei
Beamte hielten ihn fest, dann entwanden sie ihm gewaltsam die Kamera",
sagte Marina Sitrin, eine Rechtsanwältin aus den USA und Mitglied der
National Lawyers Guild, einer Menschenrechtsorganisation. Nach Angaben
der Rechtsanwältin wurde der Journalist in einen Wagen mit
verdunkelten Scheiben und ohne Nummernschild abtransportiert.

Die Attac-Aktivisten aus Deutschland werden am Montag, 7. Juli, an der
Demonstration zum Tagungsort der G8 am Lake Toya teilnehmen.


Für Rückfragen:
* Alexis Passadakis, Attac-Koordinierungskreis, derzeit in
Sapporo/Japan, Tel. 0081-90-6532 6284 (nur Anrufe, keine sms),
passadakis at gmx.net

* Viviana Uriona,  Attac-Koordinierungskreis, derzeit in
Sapporo/Japan, Tel. 0081-90-6531-5948 (nur Anrufe, keine sms),
viviana.uriona at attac.de


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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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