[imc-presse] [attac-d-presse] Davos zeigt Krise der Vorherrschaft des Nordens / Weltweite Proteste

Frauke Distelrath presse at attac.de
Sun Jan 27 11:04:31 CET 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 27. Januar 2008


* Davos zeigt Krise der neoliberalen Vorherrschaft des Nordens
* Attac protestiert in mehr als 20 Städten für eine andere Welt

Parallel zum Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos haben
Globalisierungskritiker beim Globalen Aktionstag des Weltsozialforums
(WSF) am Samstag weltweit gegen das derzeitige Wirtschaftssystem
protestiert. In Deutschland beteiligten sich Attac-Gruppen in mehr als
20 Städten an Veranstaltungen, darunter an einer Kundgebung auf dem
Berliner Alexanderplatz. Unter dem Motto "Deine Stimme gegen Reichtum"
startete das Attac-Jugendnetzwerk Noya zudem vor Banken und
Kaufhäusern in Berlin, Hamburg und Köln eine Kampagne gegen die
geplante Erbschaftssteuerreform.

"Davos zeigt in diesem Jahr deutlich, dass die Vertreter der
neoliberalen Globalisierung abgewirtschaftet haben und ratlos vor den
von ihnen geschaffenen Problemen wie der aktuellen Finanzmarktkrise
stehen", stellte Alexis Passadakis vom Attac-Koordinierungskreis fest.
"Selbst die Veranstalter des WEF sprechen von einem politischen
Vakuum. Die Vorherrschaft des Nordens ist in einer akuten Krise. Kein
Wunder: Angesichts drohender Energiekrisen, sozialer Proteste wie in
Lateinamerika und des Klimawandels klingen die Wohlstandsversprechen
durch die neoliberale Globalisierung inzwischen geradezu absurd." So
stellte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Davos klar, dass die
UN-Milleniumsentwicklungsziele ohne neue Konzepte scheitern werden.

"Die Vorherrschaft des Nordens, so wie wir sie kannten, ist vorbei.
Das zeigt auch der Börsen-Chrash, in dessen Zuge sich asiatische
Banken in das Herz der US-Finanzindustrie einkaufen", sagte Alexis
Passadakis. Statt allerdings einen Paradigmenwechsel einzuleiten, um
neue Formen weltweiter Kooperation angesichts der Finanz- oder der
drohenden Energiekrise zu finden, setzten die Spitzenvertreter aus
Wirtschaft und Politik weiterhin auf globalen Wettbewerb.

"Alternativen können nur durch Druck sozialer Bewegungen entstehen",
betonte Viviana Uriona, ebenfalls im Attac-Koordinierungskreis. Ein
Eingestehen ihres Scheiterns sei von den bisherigen Eliten kaum zu
erwarten. "Wir fordern etwa eine Demokratisierung des Stromsektors, um
eine soziale und ökologische Stromversorgung zu erreichen. Zudem
setzen wir uns ein für eine Umverteilung von Kapital- zu
Lohneinkommen, um die Dominanz der Finanzmärkte zu beschränken."

Zu den weltweiten Aktivitäten beim Globalen Aktionstag zählten unter
anderem Konzerte gegen Armut in Brasilien und Kolumbien, ein
Frauenmarsch in Indien, Proteste von Bauern in Indonesien, ein Forum
mit Politikern und Gewerkschaftern im Irak, ein Getreidemarsch in
Mexiko, Proteste gegen den Grenzzaun zwischen USA und Mexiko sowie die
Konferenz "Das andere Davos" in der Schweiz.

Informationen im Internet:
* Attac beim Globalen Aktionstag:
http://www.attac.de/aktuell/071207_WSF.php

* Internet-Seite des WSF 2008:
http://www.wsf2008.net/de/index2.php


Für Rückfragen:
* Alexis Passadakis, Tel. 0170 - 268 4445
* Viviana Uriona, Tel. 0176 - 2264 1606


------------------------------------------------
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
------------------------------------------------
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
Mail: presse at attac.de, Fax: 069/900 281-99
------------------------------------------------

_______________________________________

Um diese Mailingliste abzubestellen oder die E-Mail-Adresse zu ändern, besuchen Sie bitte:
http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/attac-d-presse

Alle Pressemitteilungen von Attac Deutschland (mit Suchfunktion) finden Sie unter http://www.attac.de/presse

Neu: Als RSS-Feed gibt es die Presseinfos unter http://www.attac.de/presse/rss/


More information about the imc-presse mailing list