[imc-presse] [attac-d-presse] Attac kritisiert drastische Strompreiserhöhungen

Frauke Distelrath presse at attac.de
Mon Jan 14 14:04:13 CET 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Frankfurt am Main, 14. Januar


* Preistreiberei beim Strom ist Folge von extremen Renditen
* Attac fordert demokratische Kontrolle der Energiekonzerne

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac kritisiert die drastischen
Strompreiserhöhungen von durchschnittlich 7,2 Prozent in den Monaten
Januar und Februar. "Diese Preistreiberei ist ein Resultat von
extremen Renditeerwartungen bis zu 30 Prozent und geplanten
internationalen Fusionsschlachten", sagte Alexis Passadakis vom
bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Attac hat Anfang des Monats
eine bundesweite Kampagne gegen die vier großen Stromkonzerne RWE,
Eon, Vattenfall und EnBW gestartet und fordert deren Zerlegung sowie
eine demokratische Kontrolle der Energiewirtschaft. "Mit den vier
Energieriesen wird es weder eine soziale Stromversorgung noch
wirksamen Klimaschutz geben", betonte Alexis Passadakis.

Nach neusten Angaben des Verbraucherportals Verivox lassen mit 437
Unternehmen noch mehr Stromanbieter als erwartet die Preise klettern.
Die meisten haben bereits zum 1. Januar ihre Preise erhöht, weitere
Versorger setzten die Erhöhung zum 1. Februar um. Von den höheren
Tarifen ist laut Verivox schätzungsweise rund ein Viertel aller
Haushalte in Deutschland betroffen. Gemessen an einem Musterhaushalt
betrage die Steigerung in der Grundversorgung 7,2 Prozent - von 813
auf 876 Euro.

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, reagiert auf die
jüngsten Preissteigerungen mit der Aussage, da könne "irgendetwas
nicht stimmen". "Diese Hilflosigkeit der Kontrollbehörde ist politisch
gewollt", sagte Alexis Passadakis. Die große Koalition setze auf die
Expansion der Energiekonzerne ins Ausland, um fossile Rohstoffquellen
und Transportwege zu sichern. Die dabei entstehenden Strukturen
behinderten den dringend notwendigen Umbau zu einer ökologischen und
sozialen Energieversorgung in öffentlicher Hand. "Obwohl jährlich
800.000 Menschen in Deutschland der Strom oder das Gas abgedreht wird,
weil sie die hohen Rechnungen nicht zahlen können, steht eine soziale
Grundversorgung mit Strom nicht auf der Agenda. Auch Investitionen in
erneuerbare Energien fallen zu Gunsten von Aktionärsgewinnen unter den
Tisch", ergänzte Chris Methmann, ebenfalls Mitglied des
Attac-Koordinierungskreises.

Verbrauchern rät Attac, bei einem Wechsel des Stromanbieters genau
hinzuschauen. So hat Eon-Chef Wulf Bernotat am Wochenende frohlockt,
dass die Eon-Regionalanbieter zwar 220.000 Privatkunden verloren
haben, der Konzern mit der Eon-Tochter "E wie einfach" aber 460.000
Kunden hinzugewonnen hat. Chris Methmann: "Wer eine soziale und
ökologische Wende der Energiewirtschaft ohne Kohle und Atom anstrebt,
muss RWE, Eon, Vattenfall und EnBW, die zusammen 80 Prozent des
Strommarktes beherrschen, den Stecker ziehen. Es ist Zeit 'E wie
enteignen' zu sagen."

Infos im Internet: www.attac.de/energiekonzerne/

Für Rückfragen:
* Alexis Passadakis, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0170 - 268 4445
* Chris Methmann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0163 - 260 5153



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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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