[imc-presse] [attac-d-presse] Attac-Protest begleitet Private-Equity-Grosstreffen in München

sundermann at attac.de sundermann at attac.de
Tue Feb 26 21:00:35 CET 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
München, 26. Februar 2008

* Attac-Protest begleitet Private-Equity-Großtreffen
* Öffentliche Videopräsentation in München erregt Aufsehen

Mit einer ungewöhnlichen Aktion haben Aktive des
globalisierungskritischen Netzwerkes Attac am Dienstagabend in München
gegen die Großkonferenz der Private-Equity-Branche mit dem viel
sagenden Titel "Super Return" ("Super-Gewinn") protestiert: Während
sich die rund 1500 Tagungsteilnehmer zum exklusiven "Networking
Champagne Roundtables" auf dem abgelegenen Messegelände MOC trafen,
präsentierten die Globalisierungskritiker am Platz der Münchner
Freiheit ein Video, das zeigte, wie eine Heuschrecke ein anderes
Insekt frisst. Auf einem Schriftzug wünschte Attac den in der Stadt
weilenden Private-Equity-Managern "guten Appetit".

Der Appetit in der Branche ist in der Tat enorm: Für eine besonders
hohe Rendite sezieren Private-Equity-Manager und ihre Investoren
funktionierende Unternehmen - unter anderem, indem sie diesen die
Kredite für die eigene Übernahme aufbürden, gewinnbringende Teile von
Firmen verkaufen, sich durch "Sonderausschüttungen" Geld aus dem
Unternehmen auszahlen lassen und hohe Managementgebühren kassieren.
Gespart wird durch Entlassungen, Lohnkürzungen und Streichung der
Forschungs- und Entwicklungskosten. Renditeversprechen in Höhe von 20
Prozent setzen andere Unternehmer und Investoren unter Zugzwang. Sie
können - wenn überhaupt - nur durch eine kurzfristige und aggressive
Strategie erreicht werden.

"Die Politik hört nicht auf, die Private-Equity-Branche zu verwöhnen",
kritisierte Silke Ötsch von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe zu
Finanzmärkten. "Zum Aperitif gibt es die Steuerfreiheit auf
Veräußerungsgewinne von Kapitalgesellschaften, als Vorspeise die
Befreiung der Fonds von der Gewerbesteuer, zum Hauptgang unzureichende
Eigenkapitalvorschriften, zum Käsegang die für reiche Kapitalbesitzer
günstige Abgeltungssteuer, als Dessert Steuergeschenke auf das
Einkommen von Fondsmanagern - und das Fressen geht immer noch weiter."

Attac fordert schärfere Eigenkapitalvorschriften für die Banken bei
der Vergabe von Krediten an Private-Equity-Gesellschaften, mehr
Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Betriebsräte, die Verhinderung von
kreditfinanzierten Sonderausschüttungen und die Streichung des
Steuerprivilegs für Gewinnbeteiligungseinkünfte von Managern.


Infos im Internet:
* http://www.attac.de/finanzmarkt/

Für Rückfragen:
* Vanessa Stern, Attac-AG "Finanzmärkte", Tel. 0179-4794 808 (zur
  Aktion)
* Silke Ötsch, Attac-AG "Finanzmärkte", Tel. 0043-(0)512-507-6809;
  0049-(0)160-9606 8254 (zur Kritik an Private Equity)



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