[imc-presse] [Klimacamp Presseinfo] Klimacamper in England blockieren EON-Kraftwerk

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Sun Aug 10 13:30:33 CEST 2008


Pressemitteilung
Vorbereitungsgruppe Klimacamp
Kingsnorth/GB, Berlin, 10 August 2008

* Klimacamper in England blockieren EON-Kraftwerk
* Nach Australien und England geht der Staffelstab der Klimacamps nach 
Hamburg


Nachdem am vergangenen Samstag 1500 Klimacamper das Eon-Kraftwerk in 
Kingsnorth zu Wasser und zu Lande belagert hatten und 26 Aktivisten auf 
das Werksgelände vordringen konnten, ziehen die Veranstalter des dritten 
Klimacamps in England eine positive Bilanz der Aktion und des Camps:

„Regierungen und Unternehmen sind nicht in der Lage, mit dem Problem 
Klimawandel umzugehen. Deswegen müssen wir das Problem selbst in die 
Hand nehmen“, sagte Kevin Smith, einer der Organisatoren der Aktion. 
„Mit der Blockade des Kraftwerks haben wir gezeigt, dass wir bereit 
sind, die Klimaverbrecher zu stoppen. Für uns war die Aktion der 
Auftakt, um den geplanten Bau eines zusätzlichen Kohlekraftwerks von Eon 
in Kingsnorth zu verhindern.“

Der deutsche Energiekonzern Eon plant neben dem bereits existierenden 
Kraftwerk in der Grafschaft Kent nahe London in den nächsten Jahren zwei 
weitere 800 Megawattblöcke. Das wäre der erste Neubau eines 
Kohlekraftwerks in England seit 30 Jahren.

Scharf kritisiert wurde von den Veranstaltern des inzwischen dritten 
Klimacamps das Verhalten der Polizei. „Die Repression durch die Polizei 
hat im Vergleich zu den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Das 
Verhältnis von DemonstrantInnen und PolizistInnen war 1 zu 1. Und es gab 
völlig überzogene Kontrollen. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, 
wurde beschlagnahmt. Insbesondere Fahrradschlösser und Filzstifte“, 
kritisiert Isa Fremeaux von der Camporganisation.

„Insgesamt aber war das Camp ein voller Erfolg. „Neben den Aktionen 
spielten auch politische Bildung und ökologisches Leben eine große 
Rolle. 2000 Leute lebten hier über eine Woche zusammen, ohne auch nur 
eine Wattsekunde Strom vom Netz zu nehmen: All unseren notwendigen Strom 
haben wir hier auf dem Camp aus erneuerbaren Energien gewonnen – mit 
Solarpanelen und Windrädern“, erklärt Isa Fremeaux. „Nachdem das 
Klimacamp in Australien im Juli und bei uns Anfang August ein voller 
Erfolg war, geben wir den Staffelstab an das Klimacamp in Hamburg weiter.“

Dazu ergänzt Tadzio Müller von der Vorbereitungsgruppe des Klimacamps in 
Hamburg: „Wir versuchen eine internationale Klimacamp-Bewegung 
aufzubauen. Deshalb ist für uns die Vernetzung sehr wichtig. Viele von 
uns sind hier aufgrund der Erfahrungen, die wir in der 
globalisierungskritischen Bewegung gemacht haben. Dort haben wir 
gelernt, dass wir zwar lokal handeln, aber immer global denken müssen.“

Neben weiteren Camps in den USA, Neuseeland und in Kanada findet das 
erste Klimacamp in Deutschland vom 15. bis zum 24. August in Hamburg 
statt, zeitlich und räumlich parallel zum antirassistischen Camp. Ziel 
des Camps ist es u.a. auf die Folgen der agroindustriellen 
Landwirtschaft für den Klimawandel aufmerksam zu machen. Es wird 
Proteste gegen die größte europäische Agrodieselfabrik, die von ADM 
betrieben wird, geben und wir wollen den umstrittenen Bau eines 
Kohlekraftwerks von Vattenfall in Moorburg zu stoppen.

„Uns ist klar, dass wir nicht nur gegen die neue Kohlestrategie der 
Regierungen und Energiekonzerne vorgehen müssen, sondern wir müssen das 
ganze Klimathema anders bearbeiten", meint Tadzio Müller. "Es geht nicht 
nur um CO2-Emissionen, sondern um eine grundsätzliche Infragestellung 
von Wachstumswahn und Profitstreben.“


Für Nachfragen:
*Tadzio Müller (auf dem Camp in England): 0044 796899685 oder 0170 5333709
* Ines Koburger: 0171-4151517   

Mehr Infos:
Britisches Klimacamp: www.climatecamp.org.uk
Klimacamp in Hamburg: www.klimacamp08.net
Klima-Aktionscamp in Australien: www.climatecamp.org.au
Antirassistisches Camp in Hamburg:  http://camp08.antira.info

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