[imc-presse] [attac-d-presse] ESU von Attac: Aufbruch für Europäisierung von unten

Frauke Distelrath presse at attac.de
Wed Aug 6 16:36:54 CEST 2008


Pressemitteilung
Attac Deutschland
Saarbrücken, 6. August 2008


* Erste Europäische Sommeruniversität von Attac ein Riesenerfolg
* Gemeinsame Kampagnen zu Finanzmärkten und Europa im Visier

Mit mehr als 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 28 Ländern und
200 Veranstaltungen ist am Mittwoch die erste Europäische
Sommerakademie (ESU) von Attac in Saarbrücken zu Ende gegangen. "Unser
Treffen war ein Riesenerfolg. Dies ist ein Aufbruch für eine
Europäisierung von unten. Wir haben gezeigt, dass wir Globalisierung
besser können als die neoliberalen Regierungen", sagte Sven Giegold,
Mitbegründer von Attac Deutschland und einer der Initiatoren der ESU.

José Bové, prominenter Globalisierungskritiker aus Frankreich und
Mitbegründer des französischen Bauernverbandes Confédéracion Paysanne,
gratulierte Attac in seiner Rede bei der Abschlussveranstaltung der
ESU zum zehnjährigen Bestehen und betonte die jüngsten Erfolge der
globalisierungskritischen Bewegung. "Dies ist ein besonderer Moment
für uns alle: Mit dem Nein der Iren zum EU-Vertrag und dem Abbruch der
Gespräche der Welthandelsorganisation WTO ist es gelungen, zwei
neoliberale Großprojekte zu stoppen", sagte José Bové. Jetzt sei es an
der Zeit, die gemeinsamen Alternativen einzubringen, ein erster
Schritt dafür sei die ESU von Attac. "Wir arbeiten nicht mehr Land für
Land, sondern wir bündeln unsere Interessen, um zusammen für eine
andere Welt zu streiten."

Zu den zentralen Ergebnissen der ESU zählt die Entscheidung von zwölf
Attac-Organisationen, gemeinsam zwei europäische Attac-Kampagnen zu
entwickeln: für die Entwaffnung der Finanzmärkte sowie für eine
demokratische und soziale Neugründung Europas. Die Forderungen,
Materialien und Aktionen der Kampagnen erarbeiten zwei
länderübergreifende Koordinierungsgruppen, deren Ergebnisse dann von
den nationalen Attac-Organisationen bestätigt werden müssen.

"Die Franzosen haben nein gesagt zur gegenwärtigen neoliberalen
Ausrichtung der europäischen Union, die Niederländer haben nein
gesagt, die Iren haben nein gesagt. Dreimal Nein ist genug. Jetzt ist
es Zeit, endlich auf die Bürgerinnen und Bürger Europas zu hören und
ein neues, demokratisches und soziales Europa zu bauen", sagte
Jean-Marie Harribey, Präsident von Attac Frankreich. "Deshalb haben
wir vereinbart, als ersten Schritt zu einem europaweiten Aktionstag am
11. Oktober für ein demokratisches und soziales Europa zu mobilisieren
und so unseren Freunden in Irland, die stellvertretend für mit nein
gegen den EU-Vertrag gestimmt haben, den Rücken zu stärken." Geplant
für den Aktionstag am 11. Oktober sind dezentrale Aktionen vor
EU-Gebäuden in ganz Europa.

"Die Notwendigkeit, die internationalen Finanzmärkte zu entwaffnen und
unter demokratische Kontrolle zu stellen, ist offensichtlicher denn
je", ergänzte die norwegische Attac-Präsidentin Emilie Ekenberg. Erst
am Montag hatte der ehemalige Präsident der US-amerikanischen
Notenbank FED, Alan Greenspan, die gegenwärtigen Erschütterungen der
Finanzmärkte als Krise des Jahrhunderts bezeichnet.

"Wir haben in den Workshops und Seminaren der ESU 15
länderübergreifende Attac-Projekte beschlossen", sagte Agnes Peterseil
vom Vorstand von Attac Österreich. Als Beispiel nannte sie "Aquattac",
ein gemeinsames Netzwerk gegen die Privatisierung von Wasser. Auch auf
einen Mobilisierungsfahrplan für die kommenden Monate verständigten
sich die Aktivistinnen und Aktivisten. Dieser reicht vom Europäischen
Sozialforum in Malmö im September über das Weltsozialforum Anfang
Januar im brasilianischen Belém bis zum G8-Gipfel im kommenden Sommer
in Italien. Acht Jahre nach dem G8-Gipfel in Genua wird es damit 2009
erneut zu einer Konfrontation zwischen der globalisierungskritischen
Bewegung und dem autoritären Regime von Silvio Berlusconi kommen.
Agnes Peterseil: "Wir lassen uns nicht unser Recht auf friedlichen
Protest gegen eine Weltwirtschaftsordnung nehmen, die wenige Menschen
immer reicher, viele aber immer ärmer macht."


Für Rückfragen:
* Agnes Peterseil, Attac Österreich, Tel. 0049-(0)157 7379 9374

* Emilie Ekeberg, Attac Norwegen, Tel. 0047-(0)4503 3479 (engl.)

* Jean-Marie Harribey, Attac Frankreich, Tel. 0033-(0)556 201 506
(franz. u. engl.)

* Sven Giegold, Attac Deutschland, Tel. 0049-(0)163 595 7590

* José Bové, Frankreich, Tel. 0033-(0)607 363 035




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Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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Tel.: 069/900 281-42; 0179/514 60 79
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